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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Trealla Fantrol?«
    Die Taxifahrerin lachte. »Nein, keineswegs. Was Sie da hinten sehen, ist Jelaza Kazone. Möchten Sie vielleicht lieber dorthin? Aber ich habe gehört, dass der Korval zurzeit nicht in seiner Residenz weilt.«
    »Die Erste Sprecherin des Korval-Clans wohnt in Trealla Fantrol«, beschied Cheever ihr resolut. »Das weiß ich!«
    »Habe ich es abgestritten? Schauen Sie nach links, da tauchen schon die Kamine des Anwesens auf.«
    Er zählte sieben Kamine, die eine Gruppe aus dicht beieinanderstehenden Bäumen krönten. Das Bild verschwand aus seinem Blickfeld, als das Taxi einen steilen Hang hinunterschoss, linker Hand in eine sich jäh öffnende Zufahrt sauste, ruckhaft abbremste und von da an mit moderater Geschwindigkeit weiterfuhr.
    Nach ungefähr einer Viertelmeile drehte die Fahrerin sich abermals nach ihm um. »Anscheinend werden Sie erwartet.«
    Er erwiderte ihren Blick und stutzte angesichts ihrer offenkundigen Verblüffung. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Als ich das letzte Mal einen Fahrgast nach Trealla Fantrol beförderte, wurde ich angehalten, kaum dass mein Wagen über die Grenze des Anwesens gerollt war.« Wieder zuckte sie ihre mageren Schultern. »Wahrscheinlich hatte die Frau ihren Besuch nicht vorher angekündigt.«
    Sie fuhren durch einen Torbogen, und der Duft der Blumen war einen Moment lang schier überwältigend, bis er von einem scharfen, zitronenartigen Aroma verdrängt wurde, das die Büsche zu beiden Seiten der Straße verströmten.
    Die Büsche endeten, das Taxi preschte durch eine Rechtsund eine Linkskurve, brauste über eine großzügig geschwungene, ellipsenförmige Zufahrt und kam mit einem sanften Ruck am Fuß einer breiten Treppe zum Stehen. Cheever riss Mund und Augen auf; die Hand, die auf seinem Schenkel ruhte, ballte sich zur Faust. Das Gewicht des Päckchens in seiner Tasche verdreifachte sich, und er wünschte sich inbrünstig, er hätte sich die Zeit genommen, ein neues Hemd zu kaufen.
    »Trealla Fantrol«, verkündete die Fahrerin. »Ich nehme Unicredit.«
    Er klaubte den Chip aus der Tasche und sah nicht einmal hin, um festzustellen, wie viel sie ihm für die Fahrt berechnete. Der Turtle hatte gesagt, es sei dringend, und Cheever solle das Päckchen, das der Turtle ihm mitgegeben hatte, so schnell wie möglich der Ersten Sprecherin des Korval-Clans, wohnhaft in Trealla Fantrol, Solcintra, übergeben.
    Die Taxifahrerin drückte ihm den Chip in seine plötzlich schlaffe Hand. »Vielen Dank, Pilot. Und alles Gute.«
    Er erschrak, steckte die Chipkarte in die Tasche zurück und holte tief Luft, als die Wagentür aufglitt. »Danke. Äh … vielleicht sollten Sie hier auf mich warten.«
    »Das wäre nur Zeitverschwendung. In Trealla Fantrol werden Sie erwartet. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man Sie in einem Taxi zurückschicken wird.« Die Tür schloss sich wieder, der Wagen fuhr an und preschte, Tempo zulegend, einmal durch die Ellipse, um dann die Zufahrt hinunterzujagen.
    Cheever straffte die Schultern und stieg die Treppe hinauf.
     
    Er legte seine Handfläche gegen die Tafel, die in die wuchtige hölzerne Tür eingelassen war und richtete sich auf Warten ein. Die Leute, die hier lebten, würden ihm keine Sympathien entgegenbringen. Und ihn beschlich das entmutigende Gefühl, dass die Nachricht des Turtle nicht dazu beitragen würde, ihre Stimmung zu heben.
    Hinter der Tür rumpelte es kurz. Dann wurde von innen geöffnet, und die Stimme, die er bereits aus der Kom-Zelle im Raumhafen kannte, fragte: »Mr. McFarland?«
    Einen Moment lang hätte er es am liebsten abgestritten; er wollte nichts weiter als die Treppe hinunterrennen, zu Fuß zum Raumhafen zurücklaufen und sich dort in die Geborgenheit des gecharterten Schiffs flüchten. Das Päckchen brannte wie Feuer in seiner Tasche; er wünschte sich, er könnte es wegwerfen und vergessen, dass er jemals zugesagt hatte, es abzuliefern.
    Aber einem Clutch-Turtle gegenüber hielt man sein Versprechen.
    »Ganz recht«, würgte er ein bisschen heiser hervor.
    »Bitten treten Sie ein, Sir. Man hat mich angewiesen, Sie in den kleinen Salon zu führen. Wenn Sie mir bitte folgen wollen.«
    Er trat in die dämmrige Halle, wandte sich der Person zu, die ihn empfangen hatte – und seine Kinnlade klappte herunter. Der gedrungene Metallzylinder schien seine verblüffte Reaktion nicht zu bemerken; vielleicht war er so mit dem Schließen der schweren Tür beschäftigt, dass er Cheevers unhöflichen Patzer gar nicht

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