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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Roboter rollte aus dem Salon und schloss hinter sich die Tür.
    »Sie wird gleich hier sein, und danach bringen wir Sie in einem Gästezimmer unter, Sir.«
    »Wie bitte?« Cheever glotzte ihn verdutzt an. »Also, ich weiß Ihre Gastfreundschaft wirklich zu schätzen, Mr. yos’Galan, aber das ist wirklich nicht nötig. Ich leg mich im Raumhafen für ein paar Stunden aufs Ohr, während ich auf die Starterlaubnis warte – ich kam nämlich in einem gecharterten Schiff hierher, wissen Sie. Der Turtle bot mir an, für die Reparaturen an der LucyBug aufzukommen, wenn ich das Päckchen hier abliefere. Er kam in die Bar und erkundigte sich nach dem besten Piloten. Ich sagte ihm, der allerbeste sei ich – ohne Aufzuschneiden; einen Turtle kann man nicht belügen. Und meine Kumpels dort bestätigten, ich sei wirklich einsame Spitze.«
    »Interessant. Das hat der Turtle sehr geschickt eingefädelt. Wie hieß er doch noch gleich? Mein Gedächtnis gleicht einem Sieb!«
    »Er sagte, ich solle ihn Edger nennen. Ein wahrer Koloss. Wenn er spricht, muss man Angst haben, dass einem das Trommelfell platzt.« Cheever nahm seine Tasse und trank den Rest des Kaffees aus. »Ein richtiges Unikum, nicht wahr?«
    »So wurde mir berichtet. Aber ich muss darauf bestehen, dass Sie bei uns übernachten, Sir. Das ist das Mindeste, was wir für Sie tun können, nachdem Sie sich unseretwegen so große Mühe gemacht haben. Lassen Sie sich von mir überzeugen.«
    »Nein, hören Sie, das ist…«
    »Shan?« Die Stimme klang leise und absolut lieblich.
    Die Person, zu der sie gehörte, war schlank, zierlich, goldfarben und einfach vollkommen. Große, violette Augen beherrschten ein wunderschönes, herzförmiges Gesicht, das von Haaren wie aus gesponnenem Gold eingerahmt wurde. Cheever starrte die junge Frau unverhohlen an.
    Die winzige Göttin starrte zurück, und in die ansonsten glatte Stirn über den fein geschwungenen Braunen kerbte sich eine kleine Falte.
    Als sich das Schweigen in die Länge zog, platzte Shan yos’Galan heraus: »Ah, da bist du ja, Schwester. Ich möchte dir Mr. Cheever McFarland vorstellen, der etwas dabeihat, das er nur dir persönlich überreichen darf.«
    Sie verbeugte sich so anmutig, dass dem hartgesottenen Cheever die Tränen in die Augen traten. »Cheever McFarland. Ich schätze mich glücklich, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen.«
    »D-danke g-gleichfalls …«, erwiderte Cheever, bemüht sich zusammenzureißen. »Ich wurde beauftragt, ein Päckchen bei Nova yos’Galan abzuliefern, der Ersten Sprecherin des Korval-Clans.«
    »Die bin ich«, bestätigte sie mit sanfter Stimme. »Sie dürfen mir das Päckchen geben.«
    Er griff schon in die Innentasche seiner Weste, um plötzlich innezuhalten. »Entschuldigen Sie bitte, aber wissen Sie – ich kenne Sie ja gar nicht. Edger sagte mir, ich solle Sie bitten, mir Ihren vollen Namen zu nennen.«
    »Meinen vollen Namen möchten Sie wissen.« Die Kerbe zwischen den Augenbrauen vertiefte sich, und Cheever musste an sich halten, um nicht vor ihr auf die Knie zu sinken und sie anzuflehen, sie solle sich nicht anstrengen; er würde ihr so oder so das Päckchen geben …
    »Mein voller Name«, begann sie in feierlichem Ernst, »lautet Nova yos’Galan, Erste Vertrauenssprecherin des Korval-Clans, die mit dem absoluten Gedächtnis, Erste Schwester von Val Con yos’Phelium Scout, Künstler des Vergänglichen, Töter des Ältesten Drachen, Messer-Clan vom Middle-River-Frühlingslaich des Farmers Greentrees von der Höhle der Speerschmiede, zäher Bursche.«
    Es klang wie Musik in seinen Ohren; wie der Gesang eines Engels. Er hätte ihrer Stimme stundenlang lauschen können … tagelang, jahrelang. Unvorstellbar, dass er es jemals leid würde, sie zu hören …
    »Äh … ja«, stammelte er, schob endlich die Hand in die Westentasche und zog das Päckchen heraus. »Bitte sehr.«
    Sie streckte ihre winzigen Hände aus, nahm ihm das Päckchen ab und verneigte sich abermals. »Ich danke Ihnen, Cheever McFarland, für den großen Dienst, den Sie Korval erwiesen haben. Bitte erlauben Sie Jeeves, Sie ins Gästezimmer zu führen.«
    »Äh … ja«, wiederholte er und brachte eine unbeholfene Verbeugung zuwege, eine Parodie ihrer eleganten Geste. »Ich … äh … bis später dann.«
    »Wir werden uns noch unterhalten«, bekräftigte sie.
    Einmal blickte er zurück, während er dem Roboter durch den Korridor folgte, und sah, wie sie sich emsig an dem Klebeband, mit dem das Päckchen

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