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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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nächste Delm, wenn Val Con …«
    »Wenn Val Con!« Er ließ kurz seinen Unmut durchblicken. »Sollte Anthora behaupten, unser Bruder sei tot, dann bestehe ich trotzdem darauf, seinen Leichnam zu sehen; dies ist mein Recht als Angehöriger, mein Recht als Cha’leket, mein Recht als A’nadelm! So leicht machst du mich nicht zu einem offiziellen Vertreter Korvals, Schwester. Und ich werde auch nie wieder eine Kontraktehe eingehen, das schwöre ich dir!«
    Sie wirkte betroffen; er spürte ihren Kummer, aber auch, dass sie mit ihm haderte. Seine Verbeugung vor ihr fiel förmlich aus.
    »Mit der Erlaubnis der Ersten Sprecherin möchte ich mich jetzt zurückziehen«, äußerte er kühl und entfernte sich, ohne die Antwort abzuwarten.

Liad
Solcintra
     
    S han erreichte Priscillas Haus kurz nach Einbruch der Dunkelheit, als die Elfenlichter in dem transparenten Gehweg wie Schneeflocken unter seinen Stiefeln funkelten. Mit zwei Schritten nahm er die vier Treppenstufen, die zu dem schmalen Vorhof des Stadthauses hinaufführten, und drückte seine Handfläche gegen die Tür, die bei der Berührung aufglitt.
    Im Arbeitszimmer räkelte sich Priscilla auf einem Berg Kissen, die sie vor einem frisch angezündeten Feuer aufgetürmt hatte. Rings um sie her lagen Papiere verstreut, und Dablin, der prächtige Kater mit dem orangefarbenen gestreiften Fell, ruhte lässig ausgestreckt auf dem Holzfußboden.
    Als er Shans Schritte hörte, zuckten seine Ohren, aber er hielt es nicht für nötig, den Kopf zu drehen. Die Frau blickte hoch; ihre schwarzen Augen lächelten, und sie verströmte eine emotionale Mischung aus Freude, Zuneigung, Fürsorge und Begehren.
    »Hallo, Liebster.«
    »Du solltest die Haustür wirklich besser sichern, Priscilla. Jeder könnte hier hereinspazieren.«
    Sie lachte leise, als er den Raum durchquerte, sich über den herzlichen Empfang freute und genau wusste, dass sie seine Gefühle genauso zu lesen verstand wie er die ihren – obschon sie über ein ausgeprägteres empathisches Talent verfügte als er. Denn Priscilla war nicht nur eine Heilerin, sondern auch eine Dramliza – eine echte Zauberin, obwohl sie auf Sintia, ihrem Heimatplaneten, als »Hexe« bezeichnet wurde.
    »Hast du schon zu Abend gegessen?«, erkundigte sie sich, legte ein Blatt Papier zur Seite und streckte ihre Hand aus. »Teyas kann dir einen Imbiss bringen.«
    Er nahm ihre kühle Hand in die seine, spürte den sanften Zug und ließ sich auf den Kissen nieder. Sie drehte sich um, damit sie ihn ansehen konnte, während eine Wange auf ihrem weißen Arm ruhte. Wie immer, wenn sie sich zu Hause aufhielt, war sie bis zur Taille nackt, und die glänzenden Platinreifen in ihren Ohrläppchen bildeten zu den kurzen, pechschwarzen Locken einen auffallenden Kontrast.
    »Ich bin nicht hungrig«, erwiderte er und legte seine Hand auf eine ihrer Brüste; er fühlte, wie sich die Brustwarze aufrichtete, und empfing von Priscilla das Aufblitzen schierer Lust. Er sah ihr in die Augen und lächelte. »Hallo, Priscilla.«
    »Hallo, Shan.« Mit dem Zeigefinger strich sie über seine glatte Wange, hob die Hand noch ein wenig höher und fuhr mit der Fingerkuppe eine seiner schräg stehenden, frostweißen Augenbrauen entlang. »Nova hat dich wütend gemacht.«
    »Das gelingt ihr immer wieder. Das arme Kind kommt ganz nach unserem Vater. Ich fürchte, sie hat Val Con ein für alle Mal vertrieben, oder er ist einfach verschwunden, und nun muss sie die Führung das Clans übernehmen.«
    Als Priscilla Mendoza an Bord der Dutiful Passage gekommen war, war Shans Vater bereits seit zwei Jahren tot. Aber sie kannte Nova und Val Con; Dablin, der anfing, sich vor dem Kaminfeuer hingebungsvoll zu putzen, war ein Geschenk von Val Con an sie gewesen.
    Priscilla runzelte die Stirn. »Das sähe Val Con gar nicht ähnlich. Hat Nova sich schon mit den Scouts in Verbindung gesetzt? Ihm ausrichten lassen, er möge sich daheim melden?«
    Shan seufzte und legte sich rücklings auf die Kissen, die hellen, silberfarbenen Augen zur gekachelten Zimmerdecke gerichtet. »Sie hat es versucht, aber irgendetwas stimmt da nicht. Die Scouts behaupten, Commander Val Con yos’Phelium sei seit über drei Jahren nicht mehr bei ihnen gewesen; irgendeine Institution, die sich Abteilung für Innere Angelegenheiten nennt, habe ihn zu einem Sondereinsatz abkommandiert. Kannst du dir darunter etwas vorstellen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nun, ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Ich

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