LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
Fähigkeiten beschützt habe.«
Die Katze blinzelte, wanderte nach vorne und strich mit Macht an Pat Rins Knie entlang.
Sanft, jederzeit bereit, seine Hand vor ausgefahrenen Krallen zurückzuziehen, streichelte er den braun-schwarzen Rücken. Der Schwanz ging hoch, die Katze drückte ihren Rücken in das erneute Streicheln hinein, und dann war ein schabendes Geräusch zu hören, als würde jemand eine Klinge an einen Schleifstein halten.
Pat Rin lächelte, streichelte die Katze erneut und erhob sich widerwillig.
Die Katze sah ihn mit gelben, schmelzenden Augen an.
»Die Pflicht ruft und ihre Stimme ist streng«, sagte Pat Rin ihr. »Ich muss ins Büro. Du kannst mich begleiten, wenn du willst, oder zu deinen eigenen Pflichten im Vorratsraum zurückkehren.«
Als er dies gesagt hatte, verließ er das Esszimmer, gabelte Gwince von der anderen Seite der Tür auf und ging die Treppe zum Büro hoch, wo Natesa ihn einige Stunden später vorfand. Sie hatte die Angelegenheit mit den Kabelkanälen ebenso gelöst wie die eines gewissen Gegenstandes im Keller.
Er lag vornüber auf seinem Tisch, der Kopf ruhte auf einem offenen Buch, der Stift war aus seinen entspannten Fingern gefallen, eine hässliche schwarz-braune Katze lag zusammengerollt auf dem Boden vor seinen Knien, die Augen geschlitzt und gelb. Natesa holte scharf Luft, ihr Herz schmerzte, dann sah sie, wie sich seine Augenbrauen im Traum zusammenzogen, und sie seufzte. Leise wie eine Attentäterin bewegte sie sich nach vorne.
Er hatte geschrieben – schwarze Tinte auf dem gräulichen Papier seines sogenannten Logbuches. Sie schaute auf die linke Seite, erwartete verschlüsselte Worte zu finden oder eine geheimnisvolle Sprache voller Symbole und Nuancen.
Er hatte beschlossen, in Trade zu schreiben, sehr einfach, und die sanften Linien des Geschriebenen verlockten sie zu lesen, was sie eigentlich nicht lesen sollte.
Surebleak, Tag 308, Standardjahr 1392
Mein Name ist Pat Rin yos’Phelium Clan Korval. Ich schreibe in Trade, da ich nicht weiß, wer dies lesen wird oder woher der Leser kommt oder wer mir nachfolgen wird. Ich werde mit einer Beschreibung der Umstände beginnen, die meinem Aufenthalt auf dieser Welt unmittelbar vorausgegangen sind. Ich werde die Balance beschreiben, die einzufordern ist, und die Gründe dafür, dass sie wiederhergestellt werden muss. Ich werde so gut wie möglich aufschreiben, was auch in anderen Logbüchern und Tagebüchern steht und meine Taten und Notwendigkeiten erhellt.
Lasst uns beginnen.
Auf dem Planeten Teriste hat mir ein Bote der Abteilung für Innere Angelegenheiten im Jahre 1392, am Tag 286, die Mitteilung überbracht, dass meine gesamte Verwandtschaft getötet worden sei, ermordet von Agenten dieser Abteilung.
Ich werde nunmehr die Namen meiner Verwandten benennen, auf dass man sie nicht vergesse, und ich werde Ihnen berichten, wer auch immer und wann auch immer Sie sein mögen, dass nur ich, Pat Rin, der Letzte von allen, übrig geblieben bin, um für Ausgleich zu sorgen …
Tag 50,
Standardjahr 1393,
Dutiful Passage,
Orbit um Lytaxin
• • • • •
Lina hatte sich einverstanden erklärt, mit ihm in der Bibliothek einen Tee zu trinken, sobald seine Pilotenschicht beendet war. Die Notwendigkeit, erst das Schnurrhaar aus seinem Quartier zu holen, sorgte für einige Momente Verspätung, und er traf sie, wie sie bereits vor ihm am Tisch Platz genommen hatte, auf dem ein dampfender Teekessel und zwei Teetassen bereitstanden.
»Ich grüße dich, Schiffskamerad«, sagte sie lächelnd, eine Formel, die zu einem Scherz über all die Jahre geworden war. Trotz der Sorgen, die er mit sich von der Schicht gebracht hatte, fühlte Ren Zel, wie sich seine Mundwinkel unwillkürlich nach oben bewegten.
»Schiffskameradin«, erwiderte er und setzte sich auf den gegenüberliegenden Stuhl. Er inhalierte den Duft des Tees. »Ah.« Sein Lächeln wurde breiter. »Soll ich eingießen?«
»Wenn es dir recht ist. Ich fühle mich zu dieser Stunde bemerkenswert faul.«
Lina der Faulheit zu bezichtigen war eine völlige Unmöglichkeit. Ren Zel füllte eine Tasse und reichte sie ihr hinüber. Sie umschloss sie mit ihren Händen und hob sie an, um das Aroma zu prüfen. Ren Zel goss sich selbst ein und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, genoss gleichermaßen den feuchten Dampf und nahm dann einen winzigen Schluck, reizte seine Geschmacksknospen mit der komplexen Note des Getränks.
»So«, sagte
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