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Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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    In den Dales
     
    Das Haus lag so geduckt unter den tief hängenden steingrauen Wolken, dass man es selbst für einen jener Felsen hätte halten können, die die hügelige Landschaft in ihrer Einheitlic hkeit ebenso durchbrachen, wie die Flecken aus dunkellila Heidekraut.
    Die schmutzigbraunen und grauen Schafe stakten über die Steine, um an jene Kräuter zu gelangen, die sich vor dem einbrechenden Winter in die Felsspalten zu ducken schienen.
    In dieser Gegend blies ein scharfer Wind, der von der nicht weit entfernten Küste bis ins Landesinnere vordrang.
    Er mischte sich mit dem Regen und ließ diesen Mensch und Tier wie mit Nadeln ins Gesicht prasseln.
    Es war jener Wind, der plötzlich loszubrechen vermochte, und der jener Gegend ihren Namen gegeben hatte. Die Stormy Dales .
    Am Fuß einer langgezogenen Hügelkette, die sich bis zum Horizont hinzog, lagen ein paar verstreute Häuser. Die Distanz zwischen ihnen war groß genug, um sich die Nachbarn vom Hals zu halten und doch auch wiederum gering genug, dass man sich im Notfall zur Hilfe eilen konnte.
    Unweit des westlichsten Hofes hatte sich ein kleiner Ort gegründet, der aus kaum mehr als einer Kirche, einer ihr angegliederten Schule, sowie einer Apotheke und einem Gemis chtwarenladen bestand.
    Der Name des Weilers war Alderton und es war nach dem größten ansässigen Landeigner, Lord Alderton of Haversham , benannt, der einst maßgeblich das Geld für die aus grauem Stein errichtete Kirche gegeben hatte. Man munkelte seither, er habe es getan, um auf alle Zeiten für sich und die Seinen einen ruhigen Platz in der Ewigkeit zu sichern, denn die Aldertons genossen seit vielen Generationen einen denkbar schlechten Ruf.
    In den Tälern rund um Alderton blieb man religiös und politisch unter sich.
    Gab es Streitigkeiten, wandte man sich nicht an die Krone, oder deren Vertreter, sondern suchte sich selbst sein Recht zu verschaffen. Gelang einem dies nicht, so wandte man sich an den jeweiligen Herrn auf Haversham House.
    Die Lebensgrundlage der Menschen in diesen Dales, wie die Täler genannt wurden, bestand aus der Schafzucht und Webereien. So karg wie die Landschaft, so karg waren die Menschen.
     
     

Ein Platz am Feuer nur
     
     
    „Sieh zu, dass du hier verschwindest, du elender Saukerl!“, brüllte die machtvolle Stimme durch das Bauernhaus, das für die hiesigen Verhältnisse groß war und am Feuer Platz für viele bot.
    Die Wände waren rußgeschwärzt und die Luft taugte kaum zum Atemholen.
    Durch die winzigen Fensterscheiben fiel das milchige Licht der untergehenden Herbstsonne, die in dieser Gegend keine letztmalig in bunten Feuern aufleuchtende Pflanzen bestrahlte, sondern lediglich Braun und Grau in tiefes Schwarz verwandelte.
    Eine Hündin lag am offenen Kamin und bewachte ihren Wurf. Als die hagere Gestalt an ihr vorbeieilte, hob sie den Kopf und zog die Lefzen hoch über ihre Fangzähne. Dazu knurrte sie bedrohlich.
    Der junge Mann in schmutzigen Kniebundhosen und geflicktem Hemd mit ärmelloser Weste, schenkte ihr keinerlei Aufmerksamkeit.
    Er hatte genug damit zu tun, zur Tür zu kommen und so jenem wuchtigen Mann zu en tkommen, der mit einer Hundepeitsche hinter ihm her rannte.
    War dieser Mann auch wohl kaum eine handvoll Jahre älter als der Flüchtende, so hatte die harte Arbeit doch tiefe Furchen in sein Gesicht gegraben.
    Und wenn nicht nur die Lebensumstände, sondern auch der Charakter ein Antlitz formen, so war nur allzu klar, aus welchem Holz eben jener Mann geschnitzt war.
    Die junge Frau, welche an ihrem Spinnrad saß und das geringe Licht , das durch das Fensterchen oberhalb ihres Kopfes fiel, für ihre Arbeit nutzte, blickte nicht einmal auf, als die beiden an ihr vorüber hetzten.
    Sie streckte lediglich ihren Fuß ruckartig ein wenig aus, sodass der Mann mit der Hundepei tsche ins Straucheln kam und sodann mit einem lauten Schrei der Länge nach hinschlug.
    „Du dreckige Schlampe!“, brüllte er und sein durch eine lange Narbe entstelltes Gesicht, wurde noch finsterer.
    Mühsam kam er auf die Füße und – noch halb im Knien – holte er aus und schlug der jungen Frau ins Gesicht.
    Sie keuchte nur kurz und rieb sodann mit dem Ärmel ihre Wange ab, als habe seine Hand sie weniger verletzt, denn beschmutzt.
    „Wenn du meinst, du kannst diesen Bastard beschützen, hast du dich geirrt. Jetzt kriegt er nur noch mehr Hiebe!“, donnerte der Mann wutentbrannt.
    „Lass ihn in Ruh, John“, rief es da aus der Küche. Doch

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