LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
Linda schließlich und stellte die Tasse zur Seite. »Wie kann ich dir helfen, Schiffskamerad? Wieder einer dieser Träume?«
»In der Tat«, murmelte Ren Zel, stellte ebenfalls seine Tasse ab und griff in seine Tasche, um den Probenbehälter hervorzuholen. »Und als ich erwachte, fand ich, dass der Traum etwas hervorgebracht hat – dies.« Er legte den Behälter vor ihr ab und lehnte sich betont zurück.
»Ich … verstehe.« Sie ergriff den Behälter und hielt ihn ins Licht. »Ein besonders schönes Exemplar. In einem Traum gefunden, ja?«
»Im Nachgang des Traumes«, sagte Ren Zel langsam. »Ich erwachte – oder träumte, dass ich erwachte – und fühlte das Gewicht einer Katze auf meiner Brust. Ich hob meine Hand, um sie zu streicheln – und da wurde mir plötzlich bewusst, dass eine Katze … nicht möglich war, sodass ich wahrhaft erwachte.« Er winkte in Richtung des Behälters. »Und dann fand ich das Schnurrhaar auf der Decke.«
»Ich verstehe«, sagte Lina erneut, die Augen auf das Schnurrhaar gerichtet. »Und gab es vor dem Katzentraum einen anderen?«
»Zwei«, erwiderte er sofort. »Erst einmal der Traum von der Schlacht. Ich erwachte davon und las, ehe ich wieder einnickte. Dann war da ein anderer Traum. Darin kam ein … Schiffskamerad zu mir mit exakt dem gleichen Traum, von den Flöhen und der Lösung, die wir nutzten, um uns zu retten. Ich besänftigte sie, so gut es ging, und schickte sie zur Ruhe. Und dann …«
Lisa hob eine Hand. »Hast du sie erkannt?«
Ren Zel überlegte, dann schüttelte er auf terranische Art den Kopf. »Es war nur so, dass sie die ganze Erinnerung daran in sich hatte und so verzweifelt wirkte, mit Angst um Schiff und Crew …« Er hob die Schultern. »Na ja, letztlich war es nur ein Traum.«
»Nur das.« Lina berührte das Siegel des Behälters. »Darf ich?«
»Sicher.«
Und dann hielt sie das Schnurrhaar in Händen, lehnte sich im Sitz zurück, hielt es zwischen den Handflächen und schloss ihre Augen.
Momentan nicht beachtet, ergriff Ren Zel erneut seine Teetasse und nippte, befahl sich selbst, geduldig zu sein.
»Ich kenne diese Katze …«, murmelte Lina mit etwas schleifender Stimme, als würde sie im Schlaf sprechen. Ren Zel erstarrte mit der Tasse auf halbem Weg zu seinen Lippen, um ja nicht die Trance der Heilerin zu stören.
»Ich kenne diese Katze …«, murmelte Lina, die Stimme etwas schleppend, als ob sie im Schlaf sprechen würde. »Es ist …« Ihr Gesicht veränderte sich, wirkte angespannt, die Augenlider flackerten und öffneten sich. »Soweit ich weiß, hat diese Katze die Passage nie betreten.«
Damit ergriff sie den Behälter, legte das Schnurrhaar wieder hinein, verschloss ihn und lehnte sich vor, um ihn auf den Tisch zu stellen.
Ren Zel setzte die Tasse ab und schaute von ihrem vorsichtigen Gesicht mit den verschleierten Augen zu dem verschlossenen Rätsel.
»Es schien«, so sagte er schließlich und mit größter Bedachtsamkeit, »dass die Trance mehr Informationen über die Katze hervorgebracht hat, oder?«
»Hat sie das?« Lina ergriff wieder ihre Tasse und trank.
Und welche Informationen das auch sein mochten, Ren Zel dea’Judan würde ihrer nicht teilhaftig werden. Er biss auf seine Lippe, starrte auf den Behälter, konzentrierte sich auf seinen Atem. Er hatte Lina für einen seiner Freunde gehalten …
»Du hältst mich für grausam«, sagt sie. »Freund, vergib mir.«
Er sah auf, sah Mitleid in ihren Augen und hob eine Hand. »Warum dann …?«
Sie bewegte sich und stellte ihre Tasse ab. »Sag mir, hat sich jenes Ereignis wiederholt, von dem Shan mir erzählt hat, das geschah, als er dich auf Casiaport gefunden hat?«
Er blinzelte und kaufte sich einen Moment, indem er seine Tasse hinstellte.
»Natürlich nicht. Warum sollte es?«
Sie bewegte eine Hand und glättete die Wogen zwischen ihnen. »Vergib mir, ich wollte dich nicht beleidigen. Es ist nur so, dass Shan mir sagte, du seist in Trance gewesen und hättest geweissagt …«
»Ich war verwundet«, sagte er schärfer als beabsichtigt. »Ich habe phantasiert.«
Sie hielt für einen Moment inne, dann neigte sie ihren Kopf. »Wie du sagst, Pilot.«
Ren Zel zuckte zusammen. »Lina …«
»Ah nein …« Sie beugte sich nach vorne und legte ihre Hand über die seine, die neben dem blöden Probenbehälter ruhte. »Friede … Friede. Mein Freund, du musst verstehen, dass es … schwierig für mich ist, bei dir den richtigen Pfad zu erkennen. Auf diesem Schiff haben
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