LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
wir drei Heiler von beachtlicher Kraft – eine volle Dramliza! – und du kannst von keinem von uns berührt werden, bist so gut abgeschirmt, dass wir nicht einmal deine Albträume bekämpfen können.« Sanft tätschelte sie seine Hand und zog die ihre dann zurück.
»Bei dir müssen wir blind fliegen, unserer Ausbildung vertrauen und auf deine ehrliche Absicht bauen, dass du eine sanfte und sichere Landung wünschst.« Sie seufzte und griff erneut nach der Teetasse, um einen Schluck zu nehmen. Ren Zel tat es ihr gleich, seltsamerweise ganz außer Atem.
»Also«, meinte Lina dann. »Ich werde dir sagen, dass meine Trance zusätzliche Informationen produziert hat. Nicht so viel, wie ich erhofft habe. Dennoch mehr, als ich dir geben möchte. Meine Ausbildung – und meine ehrliche Achtung vor dir – sagen mir, dass es eine gute Idee wäre, wenn du ohne Einflüsse und Einschätzungen von außen weitermachst. Die Katze mag dich niemals mehr heimsuchen – oder noch sehr oft, zu einer Zeit, die sie für richtig hält. Katzen sind nun einmal so.«
»So sind sie.« Er hob den Behälter und steckte ihn in die Tasche, erhob sich und machte eine Verbeugung aus Respekt vor einer Meisterin. »Meinen Dank, Heilerin!«
Sie lächelte schmerzlich und neigte ihren Kopf. »Pilot. Einen guten Start.«
»Sichere Landung«, erwiderte er, womit der Gruß ausgetauscht worden war, mit dem sich Piloten eine gute Reise wünschten.
Er ging langsam zurück in seine Unterkunft und fragte sich, welche Reise Lina wohl für ihn im Sinn gehabt haben mochte.
Tag 309,
Standardjahr 1392,
Blair Road,
Surebleak
• • • • •
Natesa hatte möglicherweise recht gehabt, als sie gegen die Festlegung dieser morgendlichen Stunde für das Treffen protestiert hatte, dachte Pat Rin. Er folgte Jonni auf einer Tour durch den Dachgarten. Die Luft war frisch und die sanfte Brise ließ ihn erzittern und weckte Sehnsucht nach dem warmen Klima, in das er geboren worden war.
Nun, er würde schon bald eine Tasse Tee bekommen und in der Zwischenzeit war dies eine gute Gelegenheit, um die Zeichen für diverse Gemüsearten kennenzulernen.
Es schien, dass es Jonnis Absicht für diese Besichtigung war, Pat Rins Ratschläge bezüglich der anzupflanzenden Gewächse einzuholen. Das war rein theoretisch eine sehr schwierige, wenn nicht unmögliche Sache, denn die Beete lagen den Winter über abgedeckt unter großen Planen. Doch Jonni bewies ungeahnte Fähigkeiten.
Er zeigte Natesa seine leeren Hände mit weit gespreizten Fingern, dann öffnete er einen Werkzeugkasten aus Plastik und holte ein sorgfältig in Öltuch gewickeltes Objekt hervor. Einige Augenblicke später hielt Pat Rin ein gebundenes Papierbuch mit dem Titel »Wie man Nahrung auf engem Raum anpflanzt« in Händen und versuchte gleichzeitig, die Beschreibungen zu den Pflanzenabbildungen zu lesen, auf die Jonni zeigte, wie auch auf die Zeichensprache des Jungen zu achten.
Am Ende waren die Planungen dann doch nur anstrengend. Sie hinterließen bei Pat Rin das Gefühl, dass er persönlich jede Pflanze, die jemals angepflanzt worden war, in Händen gehalten habe.
»Das ist gut«, sagte er Jonni und schloss das Buch. »Mit entsprechender Sorge werden wir genug anbauen, um durch den nächsten Winter zu kommen. Ich verlasse mich auf dich, dass du gut für uns sorgst.«
Der Junge lächelte und nickte und griff nervös nach dem Buch, das in Pat Rins Arm lag.
»Ein Moment.« Er hob eine Hand und der Junge hielt inne, das Lächeln war verschwunden und die Augen blickten ängstlich.
Pat Rin seufzte. »Nur eine Frage, Kind. Kannst du lesen?«
Die Nase kräuselte sich und die rechte Hand wackelte in einem Zeichen, das absolut verständlich war: Es geht so.
»Ah.« Er sah Natesa an. »Ich denke, es wäre zu viel erwartet, die Existenz einer Schule auf diesem Territorium anzunehmen, nicht wahr?«, fragte er, obgleich er die Antwort bereits kannte.
Aber sie überraschte ihn. »Gwince sagte mir, dass sie in Ms. Audreys Haus lesen gelernt habe. Ich glaube nicht, dass sie dort jemals als reizende Schönheit angestellt gewesen ist, also scheint es so zu sein, als würde Ms. Audrey so etwas wie eine Schule unterhalten.« Ihr Mund verzog sich zu einem schwachen Lächeln. »Das hängt natürlich von der Definition ab.«
»Nun, da ich Ms. Audrey heute treffen werde, werde ich sie fragen.« Er hielt das Buch nach vorne. Jonni ergriff es mit erkennbarer Erleichterung und
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