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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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verstaute es sofort im Werkzeugkasten, nachdem er es sorgfältig wieder wasserdicht eingewickelt hatte.
    Ein scharfer Wind fuhr über das Dach. Pat Rin keuchte, erzitterte erneut und wandte sich in Richtung der recht angsteinflößenden metallenen Treppe, die vom Dachboden zum Garten führte.
    »Komm«, sagte er zu Natesa. »In der Küche wartet Tee auf uns.«
      
    »Wunderschön!«, atmete Audrey einige Stunden später und betrachtete gefesselt den Sünderteppich.
    Er sah gut aus, dachte Pat Rin, der neben ihr die Betrachtung teilte. Er hatte sich angestrengt, den angeheuerten Trägern zu verdeutlichen, dass es beim Tragen und Hinlegen in der Tat von Bedeutung sei, wie der Teppich im Raum ausgerichtet wird, dass die Ecken gerade gerichtet sein müssen, und dass es keine Falten geben dürfe. Es hatte weitaus länger als erwartet gedauert, bis die Tat vollbracht worden war. Aber das Resultat war jede Mühe wert.
    »Ich habe alles genau geplant«, sagte Audrey mit ehrlicher Freude. »Ganz spezielles Angebot, nur für den … Genießer, Sie verstehen.«
    »Ich hoffe, dass es Ihnen Profit bringt«, murmelte er höflich und sie kicherte.
    »Oh, das wird es. Dieser Teppich wird sehr gut für mein Geschäft sein.« Sie wandte sich ihm lächelnd zu. »Danke. Nun, lassen Sie uns in mein Büro gehen und ich gebe Ihnen Kaution und die erste Rate.«
    »Ich frage mich, ob Sie mir noch anderweitig helfen können«, murmelte er, als sie durch die Gänge und Räume wanderten, in denen jetzt weitaus weniger los war als gestern. Audrey warf ihm einen schnellen Blick aus ihren blauen Augen zu.
    »Nun, ich kann es versuchen«, sagte sie mit angemessener Vorsicht. »Worum geht es?«
    »Da ist ein Kind in meinem Haus, das lernen muss. Er kann lesen, aber nur schlecht. Ich hätte gerne, dass sich diese Fähigkeit verbessert.«
    Beide Augenbrauen Audreys schossen nach oben. »Wenn er überhaupt lesen kann, geht es ihm besser als den meisten der Straßenbewohner!«
    »Stimmt. Wie dem auch sei, er trägt die Bürde der Taubheit, und es ist daher doppelt wichtig, dass er gut schreiben und lesen lernt.« Er neigte nachdenklich den Kopf. »Es wäre auch gut, wenn er ein wenig Mathematik erlernen könnte.«
    Sie schnaubte, ein halbes Lachen. »Was denken Sie, was das hier ist? Ein Kindergarten? Wer ist es?«
    »Sein Name ist Jonni. Er arbeitet als Gärtner für mich.«
    Sie hielt inne, mitten auf dem Gang, und wandte sich um, um ihn anzustarren. Notgedrungen blieb auch Pat Rin stehen und wunderte sich.
    »Ein Junge von … dreizehn, vierzehn … mit einem spitzen Gesicht und dem Kopf voller schwarzer Haare, die einen verlocken, einfach mal nach einem Kamm und Schere zu greifen?«
    Eine angemessene Beschreibung. Pat Rin nickte. »Scheint genau mein Junge zu sein.«
    Vielleicht hatte sie ihm zugehört, vielleicht auch nicht. Sie sprach jedenfalls weiter, als hätte sie es nicht getan. »Und taub. Verdammt, es muss dasselbe Kind sein!«
    »Habe ich das richtig verstanden«, sagte Pat Rin, nachdem sie einige Momente lang nichts mehr hinzugefügt hatte, »dass Ihnen der Junge bekannt ist?«
    »Bekannt …« Sie sah ihn an, das Gesicht grimmig. »Der Junge hat hier gelebt, wir haben ihm beigebracht, was er über das Lesen weiß, und er war auch ganz gut mit Zahlen. Nicht, dass er sich viel um beides bemüht hätte – aber er entwickelte eine Leidenschaft für Pflanzen, und so lernte er, was nötig war, um diesem Ruf zu folgen. Dann – es ist sicher zwei Jahre her … nun, die Details sind nicht so interessant. Kurz gesagt: ein Kunde kam eines Nachts her, zugetankt wie ein Raumschiff mit etwas, das ihm nicht guttat, und als sich der Rauch verzog, war er tot, wie er es verdient hatte. Und ebenso zwei meiner Leute, was sie nicht verdient hatten.« Sie seufzte. »Eine davon war natürlich Jonnis Mutter. Das Kind kam von irgendwoher reinspaziert, sah hin, schrie – das erste Mal, das ich je ein Geräusch von ihm gehört hatte! Dann wandte er sich ab und rannte durch die Eingangstür. Einige der Jungs sind hinter ihm her, aber sie haben ihn in der Dunkelheit verloren. Und wir dachten, er würde zurückkommen, wenn er sich beruhigt hatte.« Sie seufzte. »Ist nicht passiert.«
    Eine bittere Geschichte, und wenn der Junge nicht zu dem Ort zurückkehren wollte, an dem seine Mutter ermordet worden war, wer war Pat Rin yos’Phelium, dass er ihn einen Feigling nennen würde? Dennoch musste er lesen und schreiben lernen, wenn er erfolgreich erwachsen werden

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