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Lichthaus Kaltgestellt

Lichthaus Kaltgestellt

Titel: Lichthaus Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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haben wir keine Spur gefunden. Auch nicht bei ihm zu Hause.«
    »Habt ihr alle Fahrzeuge untersucht?«
    »Alle, die auf die Familie angemeldet sind. Wenn er nicht eins gemietet oder geliehen hat, ist die Tote nicht von ihm transportiert worden.«
    »Gut, fragen wir also noch bei Freunden und Autovermietungen nach, dann sind wir auf der sicheren Seite. Winkelmann hat uns gestern Abend ganz gut informiert. Abzuwarten bleibt noch das Ergebnis der Mikrospuren an ihren Kleidern und aus der Erde.«
    »Da war kaum was dran. Aber wir analysieren weiter. Die Erde rund um die Leiche können Sie vergessen. Wir haben sie gesiebt und haben nichts gefunden.« Spleeth wollte weiterreden, doch er schwieg plötzlich und trank an seinem Kaffee.
    Lichthaus schaute ihn fragend an. Der Kollege räusperte sich.
    »Die Sache mit der Karte und dem Schuhabdruck hat Ihnen Winkelmann ja wohl bereits gesagt?«
    »Ja. Wir wenden uns damit an das LKA, vielleicht können die uns weiterhelfen. Er sagte auch etwas von einem Knopf, was ist damit?«
    »Die Jeans war unten umgeschlagen. Wir haben das Ding dort in der Falte gefunden und konnten ihn nicht ihrer Kleidung zuordnen. Könnte also vom Täter stammen. Leider haben wir darauf nur verwischte Fingerabdrücke gefunden, die nicht auszuwerten sind.«
    Lichthaus trank an seinem Kaffee und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, um seinen Ärger zu verbergen. Hätte er nicht gefragt, wäre das Detail unerwähnt geblieben. Der Kollege neigte dazu, nur Fakten weiterzugeben, die er zu einhundert Prozent belegen konnte und die unmittelbar neue Ermittlungswege aufzeigten. Dass diese Informationen jedoch schon im Vorfeld in Kombination mit anderen Befunden interessant sein könnten, ignorierte er beharrlich.
    »Nun, ich glaube, der Knopf ist handgemacht. Also ein Unikat oder Teil einer kleinen Serie.« Spleeth blinzelte müde.
    »Wieso sagen Sie das denn erst jetzt?« Lichthaus wurde nun doch unfreundlich. »Eigentlich erwarte ich, dass solche Dinge sofort bei mir landen und ich Ihnen nicht einen Tag später jeden Wurm aus der Nase ziehen muss.«
    Spleeth bockte, schaute zum Fenster hinaus und sagte nichts.
    »Nun?«
    Er blickte Lichthaus finster aus kaninchenroten Augen an.
    »Ich habe siebenundzwanzig Stunden so gut wie nicht geschlafen. Da muss ich mich nicht so ankacken lassen, oder?«
    »Sie haben Recht. Entschuldigung, aber ich bin ziemlich unter Druck wegen der ganzen Geschichte hier.«
    »Das sind wir alle. Also, ich war schon im Internet und habe recherchiert. In Schmölln, das liegt in Thüringen, gibt es ein Knopfmuseum, das werde ich kontaktieren. Zwar ist das Ding handgemacht und neu, wurde aber auf alt getrimmt. Eventuell für eine Kostümierung.«
    »Sehr gut. Mailen Sie uns ein Foto. Wir klären dann bei den Eltern und Evas Freund ab, ob der Knopf nicht doch von ihr ist.«
    Lichthaus stand auf und ging zur Ablage, um seine Tasse abzustellen. Unterwegs fiel ihm noch etwas ein.
    »Hatte sie die Augen auf oder zu, als ihr sie ausgegraben habt?«
    »Geschlossen.«
    An der Tür zum Flur drehte er sich noch einmal um. »Spleeth?«
    »Ja?«
    »Machen Sie mal eine Pause!« Lichthaus ging hinüber ins Kommissariat, vor seinem Büro wartete bereits Scherer. Er grüßte kurz.
    »Hol mir bitte die Telefonnummer von diesem Ley. Dann fangen wir an.« Scherer nickte und zog los. Kurz darauf ging das Telefon.
    »Hier Otten. Morgen. Was ist mit dem Verdächtigen?«
    »Die Spurensicherung hat nichts mehr gefunden. Wir haben gegen diesen Bleier nichts Konkretes in der Hand, warten aber noch auf das Ergebnis der DNA-Analyse. Wenn die negativ ist, lassen wir ihn laufen.«
    »Gut, halten Sie mich auf dem Laufenden, dann veranlasse ich alles Weitere.«
    Einen Augenblick später war Scherer mit der Telefonnummer zurück. Lichthaus wählte und eine junge Frauenstimme, wohl Leys Tochter, verband ihn weiter. Richard Ley war sofort am Apparat. »Ich grüße Sie, was kann ich für Sie tun?«
    Lichthaus bewunderte den Alten. Er fragte nicht, warum und wieso, sondern war bereit, hellwach.
    »Wie alt schätzen Sie den Mann, den Sie in der Nacht gesehen haben?«
    »Jünger als ich.« Er lachte kurz auf, wurde dann aber ernst. »Ich denke so Mitte bis Ende dreißig. Er lief sehr dynamisch und bewegte sich auch sonst flüssig, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Auf welche Größe schätzten Sie ihn noch mal?«
    »Ich denke, so um die einsneunzig, eventuell sogar mehr.«
    »Sie haben mir sehr geholfen, vielen

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