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Lichthaus Kaltgestellt

Lichthaus Kaltgestellt

Titel: Lichthaus Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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zugespielt worden. Man hatte sie sofort beurlaubt, um die Polizei aus der Presse zu bringen, und nun tauchte sie ausgerechnet bei ihnen auf. Er hatte auf einen jungen, unverbrauchten Ersatz für Marx gehofft, den er würde formen können, lernwillig und loyal wie Scherer, doch das konnte er nun vergessen.
    »Wann kommt sie?«
    Müller kramte eine Mail hervor und las. »In zwei Wochen.«
    Lichthaus nickte, dann informierte er Müller in knappen Worten über die aktuellen Ermittlungen. Wie erwartet hielt der die Fahndung nach der vermissten Eva Schneider für verfrüht und schwadronierte über die hohen Kosten und die engen Einsatzpläne. Lichthaus hielt still und setzte beharrlich nach, bis er seine Zustimmung hatte.
    *

Um zwölf Uhr traf sich das Team im Besprechungsraum. Es war bereits warm, und sie ließen die zwei Ventilatoren laufen. Lichthaus saß mit hochgeschobenen Hemdsärmeln am Ende des langen Tisches, Scherer und Steinrausch links von ihm und Marx, der zu spät gekommen war, auf der rechten Seite. Mit dem gewohnt unfreundlichen Gesichtsausdruck war er eingetreten, hatte sich wortlos hingesetzt und sah nun aus dem Fenster. Marx war ein untersetzter Mann mit lichtem Haar und dicken Tränensäcken. Er war mittelgroß und hatte die unreine Haut eines Alkoholikers. Es war allgemein bekannt, dass Marx ein Alkoholproblem hatte, wenngleich er seiner Arbeit nach wie vor nachkam. Aber es war schlecht auszukommen mit ihm, daher freute sich Lichthaus bereits auf die Zeit nach Marx, der Ende September in den Vorruhestand gehen würde.
    Lichthaus berichtete von seinem Gespräch mit Müller. Dass der Neuzugang eine Frau und ausgerechnet Sophie Erdmann sein würde, wurde von seinen Kollegen mit gemischten Gefühlen aufgenommen.
    Anschließend erörterte er für Marx und Steinrausch den Fall Eva Schneider. »Wir ermitteln in alle Richtungen. Die Bereitschaft befragt die Anwohner auf dem vermutlichen Heimweg des Mädchens, und du, Thomas«, er wies auf Scherer, »prüfst bitte die alten Vermisstenanzeigen auf Parallelen. Ich befrage morgen den Freund der Vermissten, und Sie beide«, er deutete auf Steinrausch und Marx, »setzen sich mit der Mutter in Verbindung und gehen noch mal alle Möglichkeiten durch, wo ihre Tochter sich aufhalten könnte. Machen Sie ihr Vorschläge, setzen Sie Ihre Phantasie ein. Besorgen Sie auch ein Foto und Fingerabdrücke. Herr Marx, Sie übernehmen die Koordination.«
    Marx schüttelte nur verständnislos den Kopf.
    »Dann an die Arbeit.« Alle erhoben sich.
    »Jetzt gehen wir auf die große Suche, und das Weib liegt irgendwo in den Federn und lässt sich besteigen.« Marx trottete abfällig grinsend mit leichtem Kopfschütteln in Richtung Tür.
    »Was soll das jetzt?« Lichthaus versuchte, seinen aufsteigenden Zorn zu bändigen. Er wollte seinen ersten Arbeitstag nicht mit einem Streit beginnen.
    »Wie ich es bereits gesagt habe. Das ist doch Unsinn, einer Tussi hinterherzuermitteln, die mal das Wochenende blaumacht.«
    »Ich bin da anderer Meinung und habe das gerade erklärt. Es ist mir egal, ob Sie meine Meinung teilen oder nicht, und ich warne Sie: Werden Sie bei Ihren Ermittlungen bloß nicht schlampig!«
    Normalerweise vermied Marx die direkte Konfrontation mit Lichthaus, aber jetzt ließ er es darauf ankommen. Die drei Wochen ohne seinen verhassten Vorgesetzten waren offensichtlich zu lang gewesen. Er wurde laut. »Das lasse ich mir von Ihnen nicht unterstellen. Ich mache meine Arbeit mindestens so gewissenhaft wie Sie.«
    Lichthaus roch seinen Atem: Pfefferminzbonbons und Alkohol. »Sie sollten Ihren Ton mäßigen. – Thomas, du übernimmst die Koordination des Falls.«
    »Das können Sie nicht machen.« Marx war außer sich.
    »Doch, das liegt in meiner Kompetenz, akzeptieren Sie das gefälligst.« Er wandte sich ab.
    »Ich gehe zu Müller. Der wird Ihnen zeigen, wer hier wem den Fall wegnehmen kann. Mit Ihnen bin ich noch lange nicht fertig.« Sein Kopf war rot angelaufen. Große Schweißkränze zeigten sich auf seinem Hemd, als er sich jetzt abrupt umdrehte und zur Tür ging »Herr Marx!« Lichthaus kochte innerlich. »Sie lassen mir keine Wahl angesichts Ihres Verhaltens. Ich werde eine Stellungnahme abgeben müssen. Und ich werde nicht umhinkommen, Ihr Alkoholproblem zu thematisieren.« Er wusste, dass er Marx unfair in seiner weichen Flanke angriff, doch es war ihm egal. Er wollte hier für Ruhe sorgen, egal wie. Marx blieb stehen und schaute die drei betroffen an.
    »Bedenken

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