Liebe

umgekehrt.“
    Er sah mich zweifelnd an und schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube trotzdem, dass die Astrologie eine zuverlässigere Prognose als Sie geben kann.“
    Ich zuckte mit den Schultern.
    „Vor zwei Jahren, als ich Ihre Frau beriet, hatte sie Gebärmutterkrebs im Anfangsstadium. Sie konsultierten mich wegen ihrer Gesundheit, weil Sie begriffen hatten, dass die Lage ernst war. Jetzt ist bei ihr wieder alles normal. Glauben Sie, dass das alles auch eine astrologische Voraussage vermocht hätte?“
    Mein Gesprächspartner dachte nach, doch es fiel ihm offensichtlich schwer, meine Worte zu akzeptieren.
    „Nun gut“, sagte ich. „Sie können meine Prognosen vergessen. Doch schmieden Sie auf keinen Fall feste Pläne für die Zukunft, nehmen Sie sich Unannehmlichkeiten und Misserfolge nicht allzu sehr zu Herzen und trauern Sie der Vergangenheit nicht nach. Ich denke, das lässt sich erfüllen. Tun Sie zumindest das.“

    Nach diesem Gespräch erinnerte ich mich an meine Arbeit mit Zukunftsprognosen. Ich habe eine entfernte Verwandte, die hervorragend aus dem Kaffeesatz wahrsagt. Ich bat sie, mir wahrzusagen, und nach der ersten Tasse rief sie verwundert aus:
    „Hör mal, du hast keine Zukunft!“
    „Wie soll ich das verstehen?“, fragte ich verdutzt.
    „Nun so, du schaffst sie dir selbst, daher hast du keine konkrete Zukunft.“
    „Lass uns versuchen, zumindest etwas zu erfahren“, bat ich sie.
    Wir kochten erneut Kaffee und gossen die Tassen voll. Während ich den Kaffee trank, erinnerte ich mich an einen interessanten Vorfall.
    Ich war einmal bei einer Frau zu Gast, die aus dem Kaffeesatz wahrsagte, was wem passiert war, welche Krankheiten er hatte und was in Zukunft geschehen würde. Alle waren einfach verblüfft. Es gelang ihr jedoch nicht, mir wahrzusagen. Ich war so neugierig geworden, dass ich sie am nächsten Tag erneut besuchte und bat, mir wahrzusagen. Als sie versuchte, künftige Ereignisse vorauszusagen, bekam sie starke Kopfschmerzen. Wir beschlossen, die Prozedur zu wiederholen. Doch jedes Mal, wenn sie in die Zukunft sehen wollte, setzten wieder Kopfschmerzen ein. Nach der vierzehnten, fünfzehnten Tasse sah ich ein, dass es keinen Sinn hatte, und wir gaben auf.
    „Hör mal, wenn du nicht selbst Informationen erlangen kannst“, schlug ich meiner Verwandten vor, „dann ziehe noch eine Quelle hinzu. Du hast gesagt, dass sich deine hellsichtigen Fähigkeiten gezeigt haben, nachdem deine Großmutter gestorben war, dass sie dir anfangs Informationen über die Zukunft gegeben hat. Nimm zu ihr Kontakt auf, vielleicht kann sie auch jetzt etwas mitteilen.“
    Die junge Frau setzte sich und schloss die Augen. Dann begann sie zu erzählen.
    „Hier ist nicht nur meine Großmutter, sondern auch dein Doppelgänger im Jenseits. Sie beratschlagen, wer die Informationen geben wird. Jetzt ist der Doppelgänger verschwunden. Nun wird die Großmutter darüber sprechen, was in den nächsten zwei, drei Monaten geschehen wird.“
    Alles, was mir gesagt wurde, bestätigte sich exakt. Nach einigen Monaten sah ich die Verwandte wieder und beschloss, ein Experiment durchzuführen.
    „Machen wir einen Versuch“, sagte ich ihr. „Ich helfe dir dabei, in meine Zukunft einzudringen, und du sagst mir alles, was du siehst.“
    Sie schaute konzentriert in die Tasse mit dem Kaffeesatz und begann zu erzählen.
    „Warte einige Minuten“, bat ich sie. „Das, was sich ereignen könnte, hängt mit bestimmten Verstößen zusammen.“
    Ich begann zu beten und reinigte mich, doch die Voraussage betraf auch einen Menschen, der sterben musste. Ich betete auch für ihn und sah, dass sich seine Feldstrukturen verbesserten.
    „Erinnerst du dich noch an das, was du gesagt hast?“, fragte ich die Verwandte.
    „Natürlich“, antwortete sie.
    Ich gab ihr dieselbe Tasse wieder.
    „Schau nach, was jetzt ist?“
    Die junge Frau war verblüfft. Sie blickte immer wieder auf das Muster, das vom Kaffeesatz gebildet wurde, und sah mich dann erstaunt an.
    „Hör mal, jetzt hat sich alles geändert. Und der Mensch, von dem ich gesagt habe, dass er in einigen Monaten sterben wird, wird dem Muster nach zu urteilen weiterleben.“
    „Aber das Muster auf dem Kaffeesatz hat sich doch nicht geändert.“
    „Ja“, antwortete sie überrascht. „Doch die Zukunft hat sich geändert. Es handelt sich darum, dass der Kaffeesatz das Mittel, der Vorwand für die Auswertung von Informationen ist. Hier hängt alles davon ab, wer die Informationen