Liebe 2000
abhelfen sollte . Sein e Freund e ginge n ih m au s de m Weg . M a n sprac h vo n de r verwerfliche n Leidenschaf t Sloviç s für sein e Van a , vo n seine m Abglei t e n au f e i n e tierische Stufe . E r wa r zu m Objek t einstimmige r Mißbilligung gew o rd e n. Di e L e ute , di e e r k a nnte , wandte n de n Bli c k ab , wen n si e ih n trafen . Slovi ç gin g imme r seltene r aus.
Eine s Tag e s besu c h t e Mik o ih n un d redet e ih m im Name n ihre r alte n Freundschaf t in s Gewissen , be schwor i hn, seine Verirrung auf z ugeb e n. Lä c helnd hört e Slovi ç ih n an . Al s Mik o geende t hatte , lie ß e r Sylve kommen , streichelt e si e i n Gegenwar t de s Freund e s un d erklär t e :
»M i ko , erinners t d u dich , da ß ic h di r einma l sagte, ic h w ü rd e ger n mi t eine r Fra u l eben ? Hie r is t diese Frau.«
»D u bis t verrückt« , rie f M i k o aus , »d u verliers t jede n Maßst a b . Si e sin d Tiere , Objekt e de s Vergnügens, nicht me hr. Sie sind no c h w e niger wert als die Einwohnerinn e n des Frauenh a u s es . Un d d u wags t z u sa gen, daß du eines diese r Geschöpf e liebst !«
Sloviç war vor Zo r n blaß ge w orden. Er b e gnügte sic h damit , Sylv e ohn e ei n Wor t a n sic h z u drü c ken und Miko dabei verächtlich anzusehen . Mik o ga b auf. E r verlie ß Sloviç , nachde m er ihn vor d e n Konsequenze n seine r Haltun g gewar nt hatte . »Di e Gesellschaft läß t derar t abw e gig e Verha lten s weisen nicht zu«, sag t e er . Al s e r gegange n war , küßt e S l ovi ç S y lve.
Ein i ge Zeit später m ußte Sloviç weg e n V e rstoßes geg e n das Scha m gefühl eine Geldbuß e bezahlen . Er wa r angeklagt , sic h öffentlic h mi t seine r Van a gezeigt zu hab e n. Zu dieser Zeit beg a nnen sich n a ch a m erikanische m Beispie l auc h i n Europ a Anti-Vana-Lige n zu bilden. A n einem anderen T a g wurde S l oviç beim Nachhausekommen von h a ßerfüllte n Nachbar n be schi m pft und m it Steinen b e wor f en. Er beschloß, Sy l ve nicht me hr m it nach drauß e n zu neh m en.
Sylv e teilt e jetz t sei n Schlafzimmer . Slovi ç hatt e die primitiv e Pritsche , di e e r fü r si e aufgestell t hatte , weggew o rfen . Di e Van a folgt e ih m i n de r Wohnun g überallhi n un d beobachtet e aufmerksa m jed e seine r Gesten. Slovi ç liebt e es , tie f i n ihr e rätselhafte n Auge n z u blicken . Manchma l glaubt e e r dari n etwa s Ung e wöhnliches , Undefinierbare s z u sehen , wi e ein e Bewegung au f eine r glatte n Wasserfläche , di e vielleich t nu r e i ne flüchtig e M anifestatio n diese s fremdartige n Leben s auf de r Erd e war.
Slovi ç wußt e jetzt , wa s da s alt e Wor t »Glück « be deutete. Er konnte Stund e n in S ylves bloßer Geg e nwart verbring e n, m it ihr spielen oder sie ohne ein Wort b e obachten . E r lit t nich t darunter , da ß e r nich t mi t ihr spreche n konnte . Ih r Sch w eige n wa r ih m soga r ange neh m . M o rgens bad e te und frisierte er sie. Ab e nds schlie f e r ein , w ä hren d e r si e i n de n Arme n hiel t und ihre n Duf t einatmete . Manch m a l macht e e r nacht s geräuschlo s Licht , u m si e schlafe n z u sehen.
Einma l wurd e Sylv e krank , un d e r dachte , si e würde sterben . T a g un d Na c ht sa ß e r a n i h re m B e tt , entwaff net von dieser unb e kannt e n K rankheit , fü r di e e r kein Heilmitte l kannte . Sylv e befan d sic h i n eine m seltsam ma tten Zustand. Ihre Augen waren glänz und farb l os, und sie ha t t e nicht die Kraft, sich zu b e weg e n. S l oviç streichelt e si e langsam , küßt e s i e , wi e u m ih r sei n ei genes L e b e n einzuh a u chen. Er h a tte den E i ndru c k, sie se i sei n K i nd . Si e wurd e ge s u nd , ohn e d a ß e r wußte wie . Eine s Nach t wa r e r eingeschlafen , un d al s e r erwachte , hatt e si e sic h a n ih n geschmiegt ; ih r Blic k war wiede r glänzend , un d si e sa h ih n einladen d an.
De r Somme r kam . Di e Stad t wa r verlassen , die Einwohne r hatte n sic h fü r di e Ferie n i n all e vie r Himmels r ichtunge n zerstreut . Di e große n Wohnblock s ware n still . Durc h di e wei t geöffnete n Fenstertüre n floß Sonnenschei n i n di e Woh n ung . Slovi ç un d Sylv e leg ten sich auf den B od e n, um di e Sonnenstrahle n z u genießen . E r hatt e sic h ange w öhnt , wi e si e nack t z u leben . Bal d wa r sei n K ö rpe r kupf e rfarbe n un d paßt e gut zu S ylves Teint. E i nes Tages, als sie vor einem Spieg e l
Weitere Kostenlose Bücher