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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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ich dir zeigen möchte.«
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«, fragte Tommy.
    »Wie denn? Hast du Worte für das, was du hier hörst? Was du hier siehst?«
    Tommy ließ sie los und sah sich um, atmete tief durch die Nase ein, als prüfte er das Bouquet eines Weines. »Nein. Ich weiß nicht, wie man so was beschreiben soll.«
    »Siehst du? Deshalb musste ich es mit dir teilen.«
    Tommy nickte, machte aber einen etwas verlorenen Eindruck. »Das ist ja auch schön und gut … aber sonst …«
    »Was sonst?«
    »Die Sache mit dem Totsein, dem Verwesen und dem Blut. Ich hab immer noch Hunger.«
    »Hör auf zu jammern, Tommy. Das will niemand hören.«
    »Hunger!«, sagte Tommy.
    Sie wusste, wie er sich fühlte, denn ihr ging es kaum anders, aber sie wusste nicht, wie sie das Problem lösen sollte. Mit Tommy hatte sie immer ihre eigene Blutbank dabeigehabt. Jetzt würden sie jagen müssen. Sie konnte es, hatte es auch schon getan, aber es gefiel ihr nicht. »Na, komm … das kriegen wir schon hin! Nicht schmollen … sehen wir uns mal die vielen Leute an! Das wird dir gefallen!« Sie nahm ihn bei der Hand und zerrte ihn zur Market Street, durch die sich Ströme von Touristen, Freaks und Einkaufsbummlern schoben. Ströme von Blut.
     
    »Die riechen alle nach Pisse und Käsefüßen«, sagte Tommy draußen vor Walgreens, einem Drogeriemarkt. Es war noch früh am Abend, und das Tagungsvolk aus den Hotels trabte die Bürgersteige entlang wie eine Rinderherde auf der Suche nach Futter oder einer Tränke. Links und rechts der Herde versuchten Gauner, Gammler und Obdachlose ihr Glück, pflegten heimlich Blickkontakt mit fremden Handtaschen. Die Herde wehrte sich, indem man die gespannte Aufmerksamkeit seinem Nebenmann, dem Handy oder dem Trottoir widmete.
    »Käsefüße und Pisse«, sagte Tommy.
    »Du wirst dich daran gewöhnen«, sagte Jody.
    »Gibt es auf dieser Straße eine einzige saubere Unterhose?«, rief Tommy. »Ihr seid echt eklig!«
    »Wenn du dich vielleicht beruhigen würdest«, sagte Jody. »Die Leute gucken schon. Sie halten dich für verrückt.«
    »Falle ich damit irgendwie aus der Reihe?«
    Sie sah die Straße hinauf, drei Blocks weit, und pro Block gab es mindestens drei Irre, die, mit wildem Blick und offensichtlich durchgeknallt, Passanten anbrüllten. Sie nickte. Recht hatte er, doch dann nahm sie ihn beim Kragen und zog ihn zu sich herunter. »Das Problem ist, dass du nicht mehr lebst und dich am besten etwas unauffälliger benehmen solltest.«
    »Deshalb hast du auch dieses fröhliche Ensemble aus der Nutten-Kollektion von Bordstein & Schwalbe gewählt?«
    »Du hast gesagt, es gefällt dir!« Jody kleidete sich etwas provozierender, seit sie ein Vampir war, aber doch eher als Ausdruck ihres neuen Selbstbewusstseins, nicht, um aufzufallen. Lag es daran, dass sie jetzt ein Raubtier war? Ging es um Macht?
    »Hat es auch … tut es auch, aber alle Männer, die vorbeigehen, glotzen dir in den Ausschnitt. Ich kann hören, wie ihre Herzen schneller schlagen. Du musstest dich doch in Nebel verwandeln, um in diese Jeans reinzupassen, oder?«
    Jemand tippte Tommy an die Schulter. Ein junger Mann mit weißem, kurzärmligem Hemd und schwarzer Krawatte lief neben ihm und hielt ein Flugblatt in der Hand. »Du klingst, als hättest du Sorgen, Bruder. Vielleicht hilft dir das hier.« Auf dem Flugblatt stand FREUT EUCH!, in großer, grüner Schrift.
    Jody hielt sich die Hand vor den Mund und drehte sich weg, damit der Mann nicht sah, dass sie kicherte.
    » Was?!«, fragte Tommy, als er sich dem Mann zuwandte. »Was? Was? Was? Siehst du nicht, dass ich mich hier gerade mit meiner Freundin über ihre – äh – also, die da unterhalte?« Tommy zeigte auf Jodys Schulter, die jetzt da war, wo die da eben noch gewesen waren. »Zeig sie ihm, Jody!«, sagte Tommy.
    Jody schüttelte den Kopf und ging weiter, hielt sich den Bauch vor Lachen.
    »Ich bringe gute Nachricht«, sagte der Krawattenmann. »Ich bringe euch Trost und Freude.«
    »Tja, also, eben gerade wollte ich dir zwei hübsche Freudenspender zeigen, aber da geht sie hin und nimmt sie mit.«
    »Ich meine eine Freude, die über Physisches hinaus …«
    »Als ob du was davon verstehen würdest«, sagte Tommy und hielt sich Mund und Nase zu, als müsste er niesen. »Hör zu, mein Freund, ich würde liebend gern mit dir weiterdiskutieren, aber erst mal solltest du NACH HAUSE GEHEN UND DIR DEN ARSCH WASCHEN! Du stinkst, als hättest du ein totes Tier in der

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