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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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gab ihm einen kleinen Schubs. Er hoppelte mit seiner neu entdeckten Vorhaut wieder ins Bad zurück und schloss die Tür.
    Ein kalter Schauer lief Jody über den Rücken. Sie hatte sich keine Gedanken darum gemacht, dass Tommy auch nach seiner Verwandlung unstillbar geil sein würde. Sie hatte nur einen Gefährten gewollt, der verstehen konnte, was sie war, wie sie sich fühlte, wie die Welt mit den Augen eines Vampirs aussah. Sollte sich herausstellen, dass er für immer und ewig neunzehn Jahre alt blieb, würde sie ihn vielleicht tatsächlich töten müssen.
     

-2-
Der letzte Scheiß
     
    »Und das war's jetzt?«
    »Jep.«
    »Nie wieder?«
    »Nee.«
    »Echt nicht?«
    »Nein!«
    »Vielleicht sollte ich es aufbewahren oder so.«
    »Könntest du bitte einfach nur spülen und endlich rauskommen?«
     

-3-
Kein Geld, aber einen fetten Kater
     
    Jody hielt sich ein, zwei Schritte hinter Tommy, beobachtete ihn, während sie die Third Street hinauf zur Market Street liefen. Sie sah ihm zu, wie er auf seine neuen Sinne reagierte, ließ ihm Raum, sich daran zu gewöhnen, flüsterte ihm zu, worauf er achten sollte. Sie hatte das alles selbst erst vor zwei Monaten durchgemacht, und zwar ohne fremde Hilfe.
    »Ich kann die Wärme von den Straßenlaternen sehen«, sagte Tommy, während er aufblickte und sich gleichzeitig umdrehte. »Jedes Fenster hat seine eigene Farbe.«
    »Sieh dir eins nach dem anderen an, Tommy. Lass dich davon nicht überwältigen.« Jody wartete darauf, dass er eine Bemerkung zur Aura machte. Nicht eine Aura der Wärme, eher eine der Vitalität. Bisher hatten sie nur Leute gesehen, deren Aura rosig leuchtete – nicht das, wonach sie suchte.
    »Was ist das für ein Rauschen? Wasser?«, fragte Tommy.
    »Die Kanalisation unter der Straße. Solche Geräusche verblassen nach einer Weile. Du wirst sie immer noch hören, aber nur, wenn du dich darauf konzentrierst.«
    »Es ist, als wenn tausend Leute in meinem Kopf durcheinanderreden.« Er sah sich nach den paar Passanten um, die um diese Uhrzeit unterwegs waren.
    »Und dazu Fernseher und Radios«, sagte Jody. »Versuch, dich auf eine Sache zu konzentrieren. Verdräng den Rest.«
    Tommy blieb stehen, sah zu einem Fenster im vierten Stock hinauf. »Da oben hat einer Telefonsex.«
    »Hätte ich mir denken können, dass du darauf anspringst«, sagte Jody. Sie konzentrierte sich auf das Fenster. Ja, sie konnte hören, wie der Mann keuchte und jemandem am anderen Ende der Leitung Anweisungen gab. Offenbar war er der Ansicht, er hätte es mit einer dreckigen, kleinen Schlampe zu tun, die am ganzen Leib mit scharfer Chili-Sauce eingerieben werden müsste. Jody versuchte, die Stimme der Frau zu verstehen, aber sie war zu leise. Wahrscheinlich trug der Mann ein Headset.
    »Was für ein Freak!«, rief Tommy.
    »Schscht«, sagte Jody. »Tommy, schließ die Augen und hör zu. Vergiss den Chilimann. Nicht gucken.«
    Tommy schloss die Augen und blieb mitten auf dem Gehweg stehen. »Was?«
    Jody lehnte sich an ein Verkehrsschild und lächelte. »Was ist rechts von dir?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich hab nach oben gesehen.«
    »Ich weiß. Konzentrier dich. Einen halben Meter neben deiner rechten Hand … was ist da?«
    »Das ist blöd.«
    »Hör genau hin! Wie klingt das Ding rechts neben dir?«
    »Okay.« Tommy blinzelte, um zu zeigen, dass er sich konzentrierte.
    Ein Pärchen androgyner Studenten ganz in Schwarz, mit aufwendigen Frisuren, wahrscheinlich von der Kunstakademie um die Ecke, stolzierte vorbei und würdigte sie kaum eines Blickes, bis Tommy sagte: »Ich kann einen Kasten hören. Rechteckig.«
    »Anfänger«, sagte einer der Studenten, der sich anhörte, als könnte er vielleicht ein junger Mann sein.
    »Ich kann mich noch an meinen ersten Trip erinnern«, sagte der andere, bei dem es sich möglicherweise um ein Mädchen handelte. »Ich kam im Metreon in die Herrentoilette und hab sie für eine Installation von Marcel Duchamp gehalten.«
    Jody wartete, bis die beiden vorbei waren, dann sagte sie: »Ja, ein Rechteck. Fest, hohl, oder wie?« Sie war ein bisschen übermütig, stand auf Zehenspitzen und wippte. Das war besser als Schuhe kaufen.
    »Es ist hohl«, sagte Tommy und neigte seinen Kopf. »Es ist ein Zeitungskasten.« Er schlug die Augen auf, sah den Kasten an, dann Jody, und seine Miene hellte sich auf wie bei einem kleinen Jungen, der zum ersten Mal Schokolade aß.
    Sie ließ sich von ihm in die Arme nehmen und küsste ihn. »Es gibt so vieles, was

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