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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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jemanden mögen kann, den man nur von seinen E -Mails her kennt, sogar nur von einigen E -Mails.
    Er las die Unterhaltung noch einmal. »Dummkopf« war auf jeden Fall ein Begriff, der die Alarmglocken läuten ließ. Genauso wie »Zocker« und »Porno«. Bei »Perverser« oder »Menstruation« war er sich nicht so sicher.
    Er verschob die Nachrichten in den Papierkorb und ging nach Hause.
    Â»Du musst mir doch kein Mittagessen einpacken«, sagte Lincoln zu seiner Mutter. Obwohl er es gerne hatte, wenn sie ihm etwas zu essen mitgab. Seit er wieder zu Hause wohnte, hatte er kaum noch Fast Food gegessen. Bei seiner Mutter brutzelte stets etwas in der Pfanne, schmorte im Backofen oder kühlte auf einem Teller aus. Und wenn er sich auf den Weg zur Arbeit machte, drückte sie ihm immer noch schnell eine Tupperdose in die Hand.
    Â»Ich packe dir doch kein Mittagessen ein«, sagte sie. »Das ist dein Abendessen.«
    Â»Aber das musst du wirklich nicht«, wiederholte er. Es machte ihm nichts aus, bei seiner Mutter zu wohnen, aber es gab auch Grenzen. Und er war sicher, wenn er zuließ, dass sie bei jeder Mahlzeit für ihn kochte, dann hatte er damit jegliche Grenze überschritten. Sie begann bereits, ihren Tag rund um seine Fütterungszeiten zu organisieren.
    Â»Ich muss überhaupt nichts«, erklärte sie und reichte ihm eine Einkaufstüte mit einer schweren Glasschüssel.
    Â»Was hast du denn diesmal gezaubert?«, fragte er. Es roch nach Zimt.
    Â»Tandoori-Hähnchen. Denke ich. Na ja, ich hab keinen von diesen Tandooris oder Tandoors, von diesen Öfen, und es war auch nicht mehr genug Joghurt da, denn die nehmen doch Joghurt, oder? Ich hab Schmand genommen. Und Paprika. Vielleicht ist es Hähnchen-Paprikasch … Weißt du, mir ist schon klar, dass ich nicht für dich kochen muss. Aber ich möchte es gerne. Ich fühle mich einfach besser, wenn du was isst – was Richtiges, nicht irgendwelches Fast Food. Ich mach mir doch so schon genug Sorgen um dich, wegen deiner Schlafgewohnheiten und weil du nie raus in die Sonne kommst …«
    Â»Ich schlafe genug, Mama.«
    Â»Ja, aber tagsüber. Dann solltest du eigentlich wach sein und Vitamin D in dich aufsaugen. Und nachts schlafen, wenn es dunkel ist. Als du klein warst, hab ich dir nicht einmal eine kleine Nachtlampe erlaubt, weißt du noch? Die stört nämlich bei der Melatonin-Produktion.«
    Â»Okay.« Er resignierte. Er konnte sich nicht daran erinnern, je bei einer Meinungsverschiedenheit mit ihr das letzte Wort gehabt zu haben.
    Â»Okay? Was soll das heißen, okay?«
    Â»Das heißt, okay, ich hab’s gehört.«
    Â»Oh. Na schön. Das heißt dann eigentlich gar nichts. Nimm das Hähnchen mit, tust du mir den Gefallen? Wirst du es essen?«
    Â»Werd ich machen.« Er drückte sich die Tüte gegen die Brust und lächelte. Er versuchte, wie jemand auszusehen, um den sie sich keine Sorgen machen musste. »Natürlich esse ich es«, sagte er. »Danke.«
    Greg wartete bereits auf Lincoln, als dieser in die Informatikabteilung kam. Wegen der Server war es hier im Büro immer einige Grad kälter. Was eigentlich ganz angenehm sein sollte. Erfrischend. Aber stattdessen war es irgendwie immer eher klamm als kühl.
    Â»Hey, Senator«, grüßte Greg. »Ich hab über das nachgedacht, worüber du dich vor ein paar Tagen beschwert hast. Dass du nicht genug zu tun hast. Also hab ich dir eine Beschäftigung gesucht.«
    Â»Super«, sagte Lincoln. Das meinte er völlig ernst.
    Â»Du kannst damit anfangen, alle Benutzer-Dokumente aus den letzten sechs Monaten zu komprimieren und zu archivieren«, erklärte Greg, der das offensichtlich für eine geniale Idee hielt.
    Lincoln war sich da nicht so sicher.
    Â»Warum das denn ?«, fragte er. »Das ist doch Zeitverschwendung.«
    Â»Ich dachte, genau so was wolltest du doch.«
    Â»Ich wollte … Na ja, eigentlich wollte ich gar nichts. Es war mir nur unwohl dabei, fürs Nichtstun bezahlt zu werden.«
    Â»Und jetzt brauchst du dich deshalb nicht mehr schlecht zu fühlen«, fügte Greg hinzu. »Ich habe dir gerade eine Aufgabe zugeteilt.«
    Â»Ja, aber das mit dem Komprimieren und Archivieren … das kann Jahre dauern. Und es ist völlig sinnlos.«
    Greg zog seinen Anorak an und schob einen Stapel Papiere zusammen. Er ging heute

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