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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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allem jetzt, wo ein Kind mit besonderen Bedürfnissen unterwegs ist.

Kapitel 2
    Â»Lincoln, du siehst furchtbar aus.«
    Â»Danke, Mom.«
    Â»Jetzt schau dich doch an. Und wirf mal einen Blick auf die Uhr. Es ist schon Mittag. Bist du etwa gerade erst aufgestanden?«
    Â»Mom, ich arbeite doch bis ein Uhr nachts.«
    Â»Hier, rühr mal die Bohnen für mich um. Was treibst du da nur, was du nicht auch tagsüber erledigen könntest? Nein, Schätzchen, so nicht, du tätschelst sie ja nur. Richtig umrühren!«
    Â»Das hab ich dir doch erklärt, es muss immer jemand da sein, falls es ein Problem mit den Computern gibt und … ich weiß auch nicht …«
    Â»Was weißt du nicht?«
    Â»Ich vermute, die wollen vielleicht, dass ich nachts arbeite, damit ich den anderen nicht zu nahe komme.«
    Â»Was?«
    Â»Na ja, wenn ich die anderen kennenlerne«, erklärte Lincoln, »dann könnte ich vielleicht …«
    Â»Rühr weiter! Umrühren und reden.«
    Â»Wenn ich auf der Arbeit Leute kennenlerne, dann bin ich vielleicht nicht mehr so objektiv, wenn ich dafür sorge, dass die Regeln eingehalten werden.«
    Â»Ich finde ja immer noch, dass niemand fremde E -Mails lesen sollte. Vor allem nicht nachts und in einem leeren Gebäude. Niemand sollte sich mit so was seinen Lebensunterhalt verdienen. Mein Gott, was ist das denn für eine Welt, in der man mit so etwas Karriere machen kann?«
    Â»Das Gebäude ist ja gar nicht leer. In der Redaktion arbeiten Leute.«
    Â»Und, redest du mit denen?«
    Â»Nein. Aber ich lese ihre E -Mails.«
    Â»Das ist einfach nicht richtig! Wie soll man sich denn so frei äußern? Wenn du die ganze Zeit weißt, dass da jemand in deinen Gedanken rumschnüffelt.«
    Â»Ich habe ja keinen Zugang zu ihren Gedanken, sondern nur zu ihren Computern, zu den Firmencomputern. Und darüber sind schließlich alle informiert …«
    Â»Gib mir mal den Löffel, du ruinierst mir noch alles. Weißt du noch – wir hatten mal einen Briefträger, der unsere Postkarten gelesen hat. Und dann hat er immer diese schlauen Kommentare abgegeben. ›Wie ich sehe, geht’s Ihrer Freundin in South Carolina ja wirklich gut.‹ Oder: › Ich war noch nie am Mount Rushmore.‹ Wahrscheinlich lesen alle Postboten Ansichtskarten. Briefträger. Ist ja auch ein ziemlich eintöniger Job. Aber dieser eine, der war fast stolz darauf – er hat sich richtig damit gebrüstet. Ich glaube, er hat den Nachbarn erzählt, dass ich das Ms. Magazine abonniert habe.«
    Â»Ich lese ja auch nur gerade so viel, dass ich erkennen kann, ob sie gegen irgendeine Regel verstoßen. Es ist ja nicht so, als würde ich in ihren Tagebüchern blättern oder so.«
    Â»Ich hab Maisbrot gemacht, möchtest du ein Stück? Gib mir mal den Teller rüber … Lincoln, was ist denn mit deinen Händen? Jetzt guck dir nur deine Finger an, die sind ja ganz grau.«
    Â»Das ist Druckerschwärze.«
    Â»Was?«
    Â»Druckerschwärze.«
    Als Lincoln während seiner Highschool-Zeit bei McDonald’s jobbte, gab es vor dem Frittierfett kein Entkommen. Wenn er spätabends nach Hause kam, hatte er am ganzen Körper das unangenehme Gefühl von Fett, das man normalerweise nach dem Verzehr von Pommes an den Händen hat. Das Öl setzte sich in seinen Haaren und auf seiner Haut fest. Am nächsten Tag schwitzte er es dann in der Schule aus.
    Beim Courier war es die Druckerschwärze. Egal, wie oft man saubermachte, alles war von einem grauen Film überzogen. Der Wandverputz und die Dämmlatten der Decke hatten eine gräuliche Farbe angenommen.
    Die Korrektoren der Nachtschicht hatten mit der wirklich druckfrischen Ausgabe der Zeitung zu tun und hinterließen graue Fingerabdrücke auf ihren Schreibtischen und Tastaturen. Sie erinnerten Lincoln immer an Maulwürfe. Ernste Menschen mit dicken Brillengläsern und grauer Haut. Vielleicht lag es aber auch nur am Licht, dachte er. Tagsüber würde er sie womöglich gar nicht wiedererkennen. So ganz in Farbe.
    Sie würden ihn ganz sicher nicht erkennen. Lincoln verbrachte die meiste Zeit unten im Informatikraum. Der war früher mal eine Dunkelkammer gewesen, heute hatte man durch die vielen Lichter und Computerserver das Gefühl, mitten in einer Migräne zu hocken.
    Lincoln freute sich immer, wenn sie ihn in

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