Liebe - heiß und himmlisch!
beeindrucken.“
„Ich würde sie lieber mit einem guten TV-Spot für ihren besten Kunden beeindrucken“, murmelte er und wollte das Jackett ablegen. „Das sollte ihnen wichtig sein. Lass die Sachen einpacken und uns dann gehen. Ich möchte noch woanders hin.“
Lily zog ihm die Jacke wieder an. „Wir sind noch nicht fertig. Du brauchst noch ein paar andere Anzüge, mehrere Hemden und Krawatten. Und Schuhe.“
„Ich habe Schuhe. Schließlich bin ich nicht barfuß hergekommen.“
„Du brauchst eine komplette Garderobe, Jack, und im Moment trägst du Slipper, die mindestens fünf Jahre alt sind.“
„Sechs.“ Im Handumdrehen hatte er das Jackett abgelegt, den Schlips gelöst und ging in die Umkleidekabine zurück.
Zwei Minuten später kam er in Jeans, dem schwarzen T-Shirt und den uralten Slippern wieder heraus. Er übergab ihr die verschiedenen Kleidungsstücke. „Ich habe Schuhgröße zwölf. Ich verlasse mich auf deinen Geschmack, aber bitte keine allzu spitzen Modelle. Wir sehen uns bei Sonnenuntergang.“
Für einen Moment war sie sprachlos. „Wohin willst du?“
„Irgendwohin, wo ich atmen kann.“ Er legte die Wagenschlüssel auf den Stapel Kleidung. „Ich komme schon nach Hause. Wir haben deinen Programmpunkt für heute erledigt – neue Garderobe. Wenn ich noch eine Minute in diesem Laden sein muss, werde ich verrückt.“
Ehe sie etwas erwidern konnte, war er zur Tür hinaus, und sie stand mit einem Arm voller Kleider da und der Gewissheit, dass Jack Locke ein Mann war, den keine Frau je wirklich haben und halten konnte. Und aus irgendeinem Grund wurde es ihr schwer ums Herz.
6. KAPITEL
Jack klopfte einmal kurz an Lilys Schlafzimmertür, dann öffnete er sie langsam. „Bist du angezogen, Miss Manners?“
„Ja.“
„Zu schade.“
In Baumwollhose und pastellfarbenem Pullover stand sie vor der Frisierkommode und bürste ihr langes Haar. „Du hattest recht. Wir konnten keinen Tisch in dem Restaurant bekommen.“
Sie legte die Bürste beiseite und drehte sich um. Ihr Pullover hatte einen dezenten V-Ausschnitt und betonte ihre schmale Taille. Sexy, klassisch und vollkommen falsch für das, was er im Sinn hatte.
„Ich habe eine viel bessere Idee.“
„Wo warst du den ganzen Tag?“
Herausfordernd lächelnd präsentierte er eine große, mit Seidenpapier abgedeckte Einkaufstüte, die er hinter sich gehalten hatte. „Einige Dinge einkaufen, die du heute Abend brauchen wirst.“
Auf der Tüte prangte das Logo Ladybird. Sie hatte das Geschäft am Nachmittag gesehen … und war versucht gewesen hineinzugehen. „Reizwäsche?“
Er hob die Schultern. „Was sonst würdest du von mir erwarten?“
Sie nahm eine Jacke und ihre Handtasche vom Bett. „Ich dachte, etwas Unerwartetes zu tun, sei deine Geheimwaffe. Hast du mir das nicht gesagt?“
Er ging mit ihr zur Treppe.
„Also, was hast du heute Abend vor?“, fragte sie mit einem kessen Seitenblick auf die Einkaufstüte.
„Eine Überraschung.“
Darauf erwiderte sie nichts, und als sie zum Wagen gingen, erzählte er ihr von Cape Cod, von Rockingham, der kleinen Stadt, in der er aufgewachsen war und seine Schwester heute noch lebte, verheiratet mit seinem besten Freund aus der Highschool. Sie erkundigte sich nach seinen Eltern, die jetzt in Florida im Ruhestand waren, aber ihm fiel auf, dass sie nur ausweichend antwortete, als er etwas über ihre Kindheit erfahren wollte. Nicht zum ersten Mal vermutete er, dass Lily Harper ein paar Geheimnisse hatte.
„Weißt du, was mir an Nantucket am besten gefällt?“, fragte er, als sie über eine kurvenreiche Straße in die wilderen, weniger besiedelten Hügel im Südosten der Insel fuhren.
„Alles.“ Sie atmete tief die frische Herbstluft ein. „Sieh dir nur diese Aussicht auf das Meer an.“
Unter ihnen wurde der Atlantik mit hereinbrechender Nacht immer dunkler, das Gold und Rotbraun der Bäume leuchtete weniger intensiv, und der Himmel wechselte innerhalb kürzester Zeit von Violett zu Dunkelblau.
„Ich mag die gefluteten Cranberryfelder.“
„Die gefluteten Cranberryfelder? Ich habe noch nie eins gesehen.“
„Hast du nicht gesagt, du seist in der Gegend von Boston aufgewachsen?“, erwiderte er überrascht. „Du warst noch nie segeln und hast nie ein Cranberryfeld gesehen? Was für eine Neuengländerin bist du denn?“
Da sie nicht antwortete, machte er eine Kopfbewegung nach vorn durch die Windschutzscheibe. „Sieh dort hinunter. Im September ist das Feld komplett
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