Liebe - heiß und himmlisch!
Frau der Welt kosten.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Leb wohl.“ Ein Taxi hielt neben ihnen, und eine Frau stieg aus.
Lily gab dem Fahrer ein Zeichen. Jack ergriff ihre ausgestreckte Hand, als könne er sie so festhalten, doch sie entzog sich ihm und nahm hastig auf dem Rücksitz Platz. Ehe sie die Tür zuschlug, warf sie ihm eine Kusshand zu. „Ich werde dich nie vergessen.“
Der Taxifahrer fuhr so schnell davon, dass Jacks Anzug einen Schwall Spritzwasser abbekam. Aber Jack verharrte reglos.
Im strömenden Regen stand er da, sah dem gelben Taxi im New Yorker Verkehr nach, bis es schließlich abbog und aus seinem Blickfeld verschwand.
Jackson Locke war ein vollkommen freier Mann. Keine Grenzen, keine Regeln, kein Job, den er nicht wollte, keine Frau, die ihn festhielt, kein Stück Papier, das ihn rechtlich oder sonst wie an irgendjemanden band.
Die Götter hatten ihm wieder einmal genau das gegeben, was er haben wollte.
Und es tat verdammt weh.
11. KAPITEL
Als Lily ihre Bürotür aufschloss, hörte sie schon das Telefon klingeln, und das machte ihr Hoffnung. Himmel, sie konnte einen neuen Auftrag gut gebrauchen. Nach einem regen Winter liefen die Geschäfte im März schleppender, und sie verdiente kaum die Miete für ihr kleines Büro in einem Lagerhaus in Walton.
Träume von mehr Platz in der Innenstadt von Boston oder sogar in einem schicken Vorort rückten in weitere Ferne. Und ihre Frustration war noch gestiegen, als sie sich am Sonnabend ein kleines Haus in Framingham angesehen hatte. Sicher, sie könnte die Anzahlung aufbringen, aber die Hypothek? Die Vorstellung, dass die Wölfe der Bank womöglich vor ihrer Tür heulten, drehte ihr den Magen um.
Sie griff nach dem Telefon und verfiel automatisch in den Tonfall ihrer erfundenen Assistentin. „Guten Morgen. The Change Agency. Nan am Apparat. Was kann ich für Sie tun?“
Nan. Von Nantucket, natürlich. Einige Träume, so schien es, verblassten weniger schnell als andere.
„Könnte ich bitte Lily Harper sprechen?“
Es überraschte sie überhaupt nicht, dass der Anrufer sie verlangte – sie war die einzige Mitarbeiterin. Aber der starke britische Akzent irritierte sie doch.
„Natürlich, Sir. Dürfte ich Miss Harper sagen, wer sie sprechen möchte?“
„Bryce Noble. Aus London.“
Lily ließ sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen und umfasste den Hörer fester. Bryce Noble? Von Anderson, Sturgeon und Ig noble?
„Dürfte ich ihr sagen, worum es sich handelt?“
„Es geht um neue Geschäfte. Nimmt sie im Moment neue Kunden an?“
Mit Sicherheit wies sie keine ab. „Einen Augenblick, Mr. Noble. Ich verbinde Sie mit Ms. Harper.“
Nachdem sie den Warteknopf gedrückt hatte, ließ sie den Hörer auf den Tisch fallen. Neue Geschäfte? Sie hatte auf Reggies Anrufe hin nie zurückgerufen, nachdem sie New York vor sechs Monaten verlassen hatte. Einmal hatte er es Samantha versuchen lassen. Danach hatte sie „Nan“ engagiert, um Anrufe zu filtern. Nicht, dass sie alle gefiltert hätte. Aber eigentlich war sie nicht überrascht, dass Jack kein einziges Mal angerufen hatte.
Nach kurzem Räuspern war Lily wieder Lily.
„Lily Harper am Apparat.“
„Ms. Harper, mein Name ist Bryce Noble, und ich bin der global zuständige Kreativdirektor von Anderson, Sturgeon und Noble.“ Ja, es war Ignoble selbst.
„Wie kann ich Ihnen helfen, Mr. Noble?“
„Ich habe gehört, dass Sie eine außergewöhnliche Persönlichkeitstrainerin sind, die einige beachtliche Erfolge aufzuweisen hat. Mehrere Ihrer Kunden haben Ihre Dienste sehr empfohlen.“
Mehrere waren ohne Zweifel Sam und Reggie Wilding, die vermutlich immer noch Schuldgefühle hatten, weil sie ihr Kummer bereitet und Geschäfte versprochen hatten, die sie zu stolz war wahrzunehmen.
„Warum rufen Sie mich an?“ Eine sehr direkte Frage, aber zum Teufel mit dem korrekten Benehmen am Telefon. Selbst diese entfernte Verbindung mit Jack Locke verursachte ihr unangenehmes Herzklopfen.
„Ich rufe an, um Ihnen einen umfangreichen Auftrag anzubieten.“
Lily holte tief Atem, versuchte, an ihrem Entschluss festzuhalten, der sie über die ersten schrecklichen Monate gerettet hatte, nachdem sie sich an einem verregneten Nachmittag in New York von Jack verabschiedet hatte.
Sie hatte sich geschworen, niemals für diese Agentur zu arbeiten – vielleicht sogar für überhaupt keine Werbeagentur –, weil die Gefahr, Jack zu treffen, allzu groß war. Ein
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