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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Kapitel 1
    Was zum Teufel wird hier gespielt? Ich kann meine Augen gar nicht von dem blonden Gift nehmen. Es ist doch kein Zufall, dass Isabelle sich ausgerechnet an diesem Abend in demselben Club befindet wie Eric und ich! Das Miststück sieht mich dermaßen giftig und arrogant an. Gar keine Frage, das ist Eifersucht oder Hass. Oder beides. Diese Isabelle ist kein kleines Sub-Mäuschen. Zumindest nicht mir gegenüber.
    Oh, Eric. Was für ein Spielchen treibst du mit mir?
    Oder steckt ihr beiden Lack-und-Leder-Architekten unter einer Decke? Seid ihr längst ein Paar? Braucht ihr ein wenig Anregung von außen? Habt ihr mich zu diesem Zweck gebucht?
    Mann, ist mir schlecht.
    Im ersten Augenblick bin ich versucht, von Erics Schoß hinunterzuspringen. Nur weg von ihm und dieser kranken Situation. Raus aus diesem bizarren Club, weg von Eric und Isabelle, die uns von ihrem Platz, in der gegenüberliegenden Ecke des Restaurants, beäugt und mich mit Giftpfeilen beschießt.
    Nicht auszudenken, wenn die beiden wirklich gemeinsame Sache mach en. Himmelherrgott, was wenn sie wirklich ein Paar sind und das Weibstück diese Art von Qual braucht? Dass sie mitansehen muss, wie eine Andere ihren Mann begehrt, um auf Touren zu kommen. Allerdings gibt es in diesem Club genügend Frauen. Von denen lässt sich doch sicher die eine oder andere dazu herab, sich von dem göttlichen Eric vögeln zu lassen. Warum zum Henker sollten Eric und Isabelle sich eine Begleiterin mieten, von der sie nicht wissen, ob sie bei ihrem blöden Spiel mitmacht? Oder ist genau das der springende Punkt?
    Hat Monique nicht gesagt, ich sollte mich sträuben? Nein. Sie hat es anders ausgedrückt. Diesem Auftraggeber ginge es darum, seinen Plan an einem möglichst widerspenstigen Objekt auszuprobieren. Genau das hat sie behauptet.
    Mir wird immer übler. Ich werde von zwei Seiten betrogen. Von meiner Chefin und von meinem Auftraggeber. Diese Geldsäcke benutzen mich für ihre beschissenen Interessen. Einschließlich dieser Isabelle, die gerade ihre Lippen spitzt, während sie sich eine frittierte Möhre dazwischen schiebt. Oder will sie mich damit anmachen? Mit wem ist sie überhaupt in den Club gekommen? Wer ist ihr Begleiter?
    Der große Blonde, der neben ihr sitzt, kann es nicht sein, denn der füttert die Frau in dem schwarzen, hochgeschlossenen Lackkleid. Auch der Typ mit dem Hubschrauberlandeplatz auf dem Kopf, den ich nur von hinten sehe, wird es wohl kaum sein. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Frau wie Isabelle, sich mit einem solchen Langweiler abgibt. Oder muss es einer sein, der möglichst nichtssagend aussieht, weil sonst Eric vor lauter Eifersucht durchdreht?
    Ich kann nicht verhindern, dass ein verzweifeltes Stöhnen über meine Lippen kommt. Das ist doch alles total krank!
    Schon wieder will ich nur weg. In Gedanken sehe ich mich über die Reling der Orchidée Noire hechten und auf der Uferpromenade landen. Bilder, wie ich erst an Deck stürme, dann das Dach des Kapitän-Führerhauses erklimme und mich von dort auf die nächste Brücke schwinge, laufen vor meinem inneren Auge ab, während Erics Erregung mit unverminderter Härte gegen meine Scham drückt. Und das Schlimmste daran ist, dass es mir gefällt. Nicht diese Flucht à la Lara Croft. Um Himmels Willen. Ich mache mir ja schon in die Hose, wenn ich eine kleine Leiter hochkrabbeln soll. Nein, es gefällt mir, auf Erics Schoß zu sitzen und aller Welt zu zeigen, dass ich ihm gehöre. Oder er mir. Beides. Ja, das ist es, was ich eigentlich will. Ich will einen Kerl wie ihn. Ich will, dass er mich liebt – und nicht diese blonde Schnepfe, derentwegen er diesen idiotischen Zirkus veranstaltet.
    Nur dummerweise ist Monsieur ja bereits der schönen Isabelle verfallen. In was für eine Situation bin ich bloß geraten? Ich kann es selbst kaum glauben. Soweit kann es kommen, wenn man in Paris menschenwürdig wohnen will.
    Während in meinem Kopf ein Feuerwerk an hirnrissigen Gedanken abgeht, bemerke ich zu meine r Schande, dass ich zugleich den Druck von Erics Schwanz und Isabelles offensichtliche Eifersucht genieße. Ja, bin ich denn ganz bekloppt geworden? Wo sind meine Prinzipien geblieben? Was tue ich überhaupt auf Erics Schoß? Ich sollte absteigen, und zwar sofort!
    Doch dann durchblitzt ein anderer Gedanke mein e Achterbahn fahrenden Gehirnwindungen: Ich sitze auf seinem Schoß, nicht Isabelle. Er ist mit mir in diesen Club gegangen, sitzt hier mit mir, und zwar in einer

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