Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)
Frankreich.“
Er blinzelte etwas. „Das tut es.“
Sie verschluckte sich fast.
Lucas winkte ab, um das Thema zu beenden. Es war gar nichts, besagte die Geste: ,Ich gehe für alle Mädchen nach Paris, um Croissants zu holen‘. Scheiße, vielleicht tat er das, aber es war Besorgnis erregend. Denn es war eine sehr romantische Geste.
Und ich habe eine Schwäche für solchen Scheiß. Siehst du, romantisch ?
„Ich will, dass du Nachforschungen für mich anstellst.“ Eine weitere Akte erschien auf dem Tisch, und sie klappte sie auf. Da war ein Bericht über Wölfe in England, wie sie gejagt worden waren und vor Jahrhunderten ausstarben. Eine Liste von Quellentexten war beigefügt; daran geheftet waren Auszüge aus örtlichen Werwolflegenden. Teils Mensch, teils Wolf streiften sie durch die Wälder, ihre Verwandlung vom Mondzyklus bestimmt. Ja, ja, ja. Werwölfe waren immer die gleichen — Hunde . Holzschnitte von Wölfen, die Kinder aus ihren Betten stahlen oder Vieh vernichteten, waren am Ende der Akte beigelegt. Die Bilder waren unheimlich und merkwürdig. Auch nahezu deplatziert, aber Val hätte nicht sagen können, warum.
„Du denkst also, es gibt hier Werwölfe, hm?“
„Möglicherweise.“
„Hmm. Und du denkst, ich könnte sie finden?“, sagte sie skeptisch.
„Falls sie existieren, hast du die besten Chancen, sie zu finden. Sie werden sich einem Vampir, insbesondere mir, nicht nähern. Davon abgesehen müssen meine Leute nichts von meinen Plänen erfahren. Ich vermute, sie wären verärgert.“
„Warum habe ich das Gefühl, dass das eine Untertreibung ist?“
„Weil du sowohl Schönheit als auch Intelligenz besitzt.“
Schön . „Du hast gesagt, sie seien gewalttätig. Warum denn mit ihnen anfangen und nicht mit den Fey oder ein paar guten Hexen?“
„Es gibt keine guten Hexen. Das ist unmöglich. Mach‘ dir keine Gedanken über die Entscheidungen, die ich gefällt habe, führ‘ sie einfach aus!“
Als ob ein „bitte“ ihn umbringen würde .
Er starrte weiter aus dem Fenster, und sie dachte, dass Lucas nicht normal war. Es war, als ob er so tat, als wäre er ein Mensch, aber letztlich war er weder eine richtige Leiche noch lebendig. Es war schwer zu bestimmen, was ihn so unmenschlich erscheinen ließ.
„Es liegt daran, dass ich nicht atme.“ Er wendete sich ihr nicht zu, sondern starrte weiter aus dem Fenster, so dass sie nur sein Profil sehen konnte.
Wie zum Teufel weiß er diese Sachen ?
„Du siehst mich an, und ich spüre deinen... Konflikt“, er sagte das Wort sehr präzise.
Sie wollte ihm widersprechen, aber alles, was sein Interesse an ihr in Grenzen hielt, war wahrscheinlich zu ihrem Besten. Davon abgesehen war er ein Vampir, es spielte also keine Rolle, ob er schön war.
„Mal angenommen ich finde einen Werwolf, was dann? Ein paar Hundekuchen auspacken und auf das Beste hoffen? Was denkst du, werde ich tun? Warum sollten sie überhaupt mit mir sprechen? Du sagst, sie halten sich versteckt, die Population ist dezimiert, und du willst, dass ich da einfach reinschlendere und mit ihnen rede?“
„Ich unterstütze dich.“
„Und was bedeutet das?“
„Du wärest eine neutrale Partei, der freies Geleit durch deren Lande gewährt wird.“
„Aber ich bin im Grunde deine Marionette.“
„Dein Vater ist ein Jäger. Dafür bekannt, meinesgleichen zu töten. Das wird helfen.“
„Werden sie nicht einfach denken, dass du mich einer Gehirnwäsche unterzogen hast?“ Sie dachte an ihre Reaktion auf ihn in ihrem Zimmer und fragte sich, ob sie sogar jetzt in seinem Bann war.
„Wenn sie die Mittel ihrer Vorfahren haben, werden sie wissen, wie sie deine geistige Freiheit erkennen können.“
„Was werden sie finden? Bin ich ,geistig frei‘?“
„Fühlst du dich genötigt?“ Er betrachtete sie, wie eine Katze Katzenminze ansieht.
Wie sollte sie das denn wissen? Er streckte ihr seine Hand entgegen, „Komm zu mir“, sagte er befehlend.
Sie blieb, wo sie war. Wollte sie zu ihm gehen? Nur weil er sexy war und sie es mochte, dass er ,komm zu mir‘ sagte. Aber sie fühlte sich nicht unter seiner Kontrolle.
„Keine Bewusstseinskontrolle?“
„Das ist richtig.“
„Vielleicht nicht im Moment, aber was ist mit vorhin oder sogar morgen? Wenn du wolltest, könntest du mich dazu bringen zu tun, was auch immer du willst?“
„Geh zu den Wölfen. Norfolk zuerst“, sagte er, der Frage ausweichend. Er legte eine Karte auf den Tisch. Darauf standen zwei Telefonnummern
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