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Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroilne Hanson
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Theoretisch waren sie okay, süß und klein, aber die Realität beinhaltete mehr Rotz und Frechheit, als sie glaubte ertragen zu können.
    Sie versuchte sich vorzustellen, einen Mann und Kinder zu haben. Ein Bild von Jack, lachend und glücklich, erschien vor ihrem geistigen Auge. Nein! Sie würde nicht weiter an Jack denken, wenn sie an die Zukunft dachte. Jack wollte kein glückliches Leben. Sie dachte stattdessen an Ian. Er hatte sie eingeladen, Weihnachten bei seiner Familie zu verbringen. Wie süß war das?
    Oh Gott, Ian. Sie musste ihn aus ihrem Leben ausschließen. In ihrer Nähe zu sein war nicht sicher, und sie würde alles ändern müssen.
    Alle loswerden.
    Wieder alleine sein.
    Wieder in Gefahr.
    Ihr Verstand rebellierte, suchte nach Alternativen.
    Konnte sie Lucas irgendwie abgrenzen? Irgendeinen Weg finden, ihn dazu zu bringen, sie ein normales Leben leben zu lassen? Nein, denn sie hatte nichts, mit dem sie handeln konnte. Sie war die Schachfigur. Entmutigt stieß Val mit ihrem Fuß einen Kiesel die Straße hinunter.
    Ein Teil von ihr fragte sich, wie ein Flüstern in ihrem Kopf, ob sie vielleicht so interessant war. Diese flüsternde Stimme war wie ein Teufel in ihr, der ihr sagte, dass sie Lucas in den Griff bekommen könnte, wenn sie wollte.
    Und dass er mehr wusste als er ihr sagte. Schlaue Schlussfolgerung Captain Offensichtlich .
    Vielleicht war er nicht annähernd so unnahbar, wie er vorgab zu sein. Es war dieselbe Stimme, die ihr sagte, dass sie niemals ein normales Leben haben würde, egal wie sehr sie es versuchte und wie weit sie rannte. Es war wahrscheinlich dieselbe kleine Stimme, die Abhängige hören, kurz bevor sie eine riesige Koks-Line einatmen.
    Sie musste diese Stimme ignorieren.
    Schritte hallten neben ihren, Lucas erschien neben ihr. Sie lief weiter, weigerte sich, ihn wahrzunehmen.
    „So ein Gefühlschaos.“ Seine Worte waren seidig, ruhig und tief wie Schatten.
    „Du kannst nicht das größte aller Übel sein, ohne ernsthaft böse zu sein.“ Sie wartete, doch er sagte nichts. „Aber jetzt versuchst du mich zu überzeugen, dass du nur... hilfst. Dass du gut bist.“
    „Nein. Nicht gut. Aber ich bin auch nicht von Grund auf schlecht. Es gibt eine Grauzone zwischen Licht und Dunkelheit. Ich sage dir, die meisten Vampire sind wie Sonnenuntergänge mit Spuren von Licht in einem schwarzen Himmel. Sie waren mal Menschen, bloß ist das sehr lange her. Vampire haben einen Ehrenkodex, allerdings keinen, den du schätzen würdest. Zum Beispiel machen wir keine Mörder zu Vampiren. Es gibt Regeln.“
    Val hörte auf zu gehen und wendete sich ihm zu, zwang sich, ihm nahe zu kommen. Er trat einen Schritt zurück, ihr Platz machend, doch sie folgte. Er schien etwas aufrechter zu stehen, und dann ruhte ihre Hand auf seiner Brust. „Wirst du sie mir wegnehmen? Muss ich all dies aufgeben? Wenn ich mache, was du willst, wirst du sie dann alle in Ruhe lassen?“ Die Fragen platzten aus ihr heraus.
    Die Qual der Unwissenheit war zu viel und während ein Teil von ihr befürchtete, dass ihre übereilten Worte alle noch mehr in Gefahr bringen könnten, waren ihr Instinkt und ihre Angst größer und zwangen sie, die Fragen auszusprechen.
    Sie spürte seinen Atem über ihr Haar flüstern: „Für wen bittest du um Zuflucht? Welches Versprechen willst du von mir? Soll ich Menschen vor mir selbst oder vor anderen beschützen? Vor übernatürlichem oder natürlichem Leid? Vielleicht sogar Schutz vor ihren eigenen Handlungen?“ Er sah auf sie nieder und sie bemerkte, dass seine Hände auf ihren Schultern ruhten.
    Val wich nicht zurück, war sich nicht sicher, ob sie es überhaupt konnte. Sie fühlte sich wie ein Planet, der um die Sonne kreiste, unfähig, den Kurs zu ändern.
    Drohte er ihr? Er könnte andere verletzen und es wie einen Unfall aussehen lassen. War es das, was er sagte? Dieser Augenblick war wichtig, das wusste sie, aber er sah sie an, als sei sie eine Hellseherin, die jeden Augenblick die Lottozahlen vorhersehen würde, und sie fragte sich, was ihr entging.
    „Du solltest mit dem Studium aufhören, weil deine Verpflichtungen mir gegenüber deine gesamte Zeit in Anspruch nehmen werden und weil du keine unnötige Aufmerksamkeit auf die Menschen, die dir wichtig sind, ziehen willst. Ich habe dir zugesagt, dass ich Jack und deinen Vater beschützen werde. Das musst du glauben. Aber du musst auch erkennen, dass ich kein ausschließlich schlechter Mann bin, denn sonst wirst du mich betrügen

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