Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)
schaute auf ihre Hand, versuchte, sie zur Faust zu ballen und wünschte, dass ihr Körper sich ihrem eigenen Willen fügte. Sie versuchte verängstigt zu bleiben und trotz seines Zwanges ihre eigene Herrin zu sein.
Aber es ist so schwer .
Sein goldenes Haar leuchtete selbst im Dunkeln und Valerie sah es zutiefst fasziniert an. Sie hob eine Hand und schlug sie hart auf den Boden, so dass der Schmerz den Bann seiner heimtückischen Worte brach. Seine Macht schwand, und sie dachte, sie wäre fast davon befreit, doch dann traf ihr Blick seinen, und seine Macht überkam sie wieder, wie eine große Welle, die ein im flachen Wasser watendes Kleinkind umwarf.
„Ruhig und still, Valerie.“ Sein Blick traf sie, und nun war sie unter den Wellen, der Kampf vorbei.
Val hörte auf, sich zu wehren, das Verlangen zu fliehen oder bloß zu überleben wurde durch ihn verschlungen. Ich warte auf ihn . Nur eine Minute warten, bis sie sich von dem Schrecken, den sie bekommen hatte, erholte. Das war doch vernünftig, nicht wahr? Sie konnte später immer noch gehen, nachdem... was auch immer .
Die Vampire wandten sich von ihr ab und nahmen ihre Unterhaltung wieder auf. „Der Grund für ihren Schutz geht dich nichts an“, sagte Lucas. Die Worte waren kalt und banal.
Warum zittern meine Hände ?
Ich habe Angst.
Warum ?
Der Vampir schien erschrocken und überrascht von Lucas’ Worten, sein Gesichtsausdruck erinnerte sie an einen blassen Mops. „Mein Herr, bitte seien wir doch vernünftig. Ich bin hierher gekommen, um nach meinem neuen Kind, Oliver, zu sehen. Er hat etwas Schwierigkeiten, sich zu integrieren, ist einem Mordrausch verfallen. Mit Sicherheit sehr enttäuschend. Dieses Mädchen, Valerie, nicht wahr, gehört zu den Jägern. Ich muss mich doch selbst verteidigen.“ Er streckte die Arme aus, als wollte er sagen: ,Ist das nicht offensichtlich?’
Dann sah er noch verwirrter aus. "Das Mädchen hat mich sogar gepfählt ! Seht nur!“ Er zog sein graues T-Shirt, auf dem ,The Pogues’ stand und das jetzt einen blutigen Riss aufwies, hoch. Seine Haut klaffte scheußlich auseinander, das Blut sickerte zähflüssig und schwarz aus der Wunde. Nicht menschlich.
„Hat sie das?“ fragte Lucas, fast stolz klingend.
Valerie sah das zerfetzte Fleisch des Vampirs und erschauerte stärker. Ich habe das getan . Die Ruhe bröckelte, Tentakeln der Angst zogen wie Ranken durch ihr Bewusstsein. Sobald die Furcht sie verzehrt hatte, würde sie wegrennen.
Lucas wandte sich ihr zu, um sie anzusehen, ein leichtes Stirnrunzeln auf seinem Gesicht, als ob er zugleich von ihr enttäuscht und überrascht wäre.
„Sie hat mein Blut vergossen, versucht, mich zu töten. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum Ihr so außer Rand und Band seid.“ Er hielt inne und sah wieder zu dem goldenen Vampir. „Ähm... mein Herr.“
„Sie ist tabu. Die Bestrafung ist der Tod“, sagte Lucas, sein Blick immer noch auf Valerie geheftet.
Die Augen des irischen Vampirs weiteten sich in Erstaunen und Empörung: „Sie ist all das doch gar nicht wert! Was bedeutet Euch denn eine Jägerstochter? Sagt mir, was ich tun kann, um es wieder gut zu machen, und ich mach mich auf den Weg. Ich werde sogar Oliver mitnehmen.“ Er versuchte, seiner Stimme einen vernünftigen Klang zu geben, doch Angst ließ sie in die Höhe gehen und die Worte gingen ineinander über.
„Oliver wird bald tot sein.“
Der Mann runzelte die Stirn und sprach dann wütend: „Ihr werdet die Jäger mein Kind töten lassen? In diesem Fall, zum Teufel mit Euch!“ Er sprang in einem geschmeidigen Bogen vorwärts, seine Faust Lucas’ Kiefer entgegenfliegend, doch Lucas wich aus, fing die Hand mitten in der Luft wenige Zentimeter vor seinem Gesicht ab und hielt den Vampir mit Leichtigkeit zurück. Ein schreckliches Lächeln erschien auf seinen Lippen.
„Du begehrst mich anzugreifen?“ Eine Spur von Ungläubigkeit in seinen Worten. „Vielleicht hat Marion Recht, und ich sollte meine Macht mehr zur Schau stellen.“ Lucas quetschte die Hand des Mannes kräftig und Blut begann aus seiner geschlossenen Faust zu tropfen.
Der Vampir schrie vor Schmerz auf, kräftig strampelnd, und versuchte, sich aus Lucas’ Griff zu befreien. Lucas wehrte die Tritte ab und drückte stärker zu, so dass der Vampir vor Schmerzen auf die Knie fiel. Lucas ließ los, der Mann schwankte einen Moment lang und ergriff schützend seine zerquetschte Faust . Lucas schlug ihn. Seine Faust traf ihn so stark, dass sein
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