Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)
über Baumwurzeln und rutschte auf nassen Blättern aus, als sie Jacks Stimme zum Auto zurück folgte.
Ihr Vater sah sie von oben bis unten an, Enttäuschung, vielleicht sogar Ärger auf seinem Gesicht. „Siehst du, Jack, ich habe dir doch gesagt, es geht ihr gut. Denkst du, dies ist ein lustiges Spiel, Valerie? In den Wald zu rennen und uns zu Tode zu erschrecken? Wenn du schon nicht helfen konntest oder ich schätze, nicht wolltest, dann hättest du im Auto bleiben sollen. Du warst dumm und leichtsinnig, Valerie.“ Ihr Vater schritt zur Fahrerseite des Autos und stieg ein, Valerie in der kalten Nachtluft zurücklassend.
Sie schätzte, sie sollte ihm sagen, was passiert war. Aber sie wollte es nicht.
Fürchtete sie Lucas? Klar! Sie war ja keine Vollidiotin. Aber würde er ihr wehtun?
Nein .
Ihr Verstand und ihr Herz wussten es, die Antwort hallte in ihr wider wie das Vibrieren einer Glocke. Ein Teil von ihr fragte sich, wie sie das wissen konnte, war überrascht von dem Risiko, das sie bereit war, einzugehen, und dann löste sich auch diese Sorge auf. Irrational, das wusste sie. Er würde ihr nichts tun.
Sie fuhren schweigend nach Hause, und Valerie ging ins Bett, wobei sie über Lucas und ihre Entscheidung, Schweigen zu bewahren, nachdachte. Er hatte ihren Namen gewusst, sie beschützt und versucht, ihr zu helfen über ihre Angst hinwegzukommen. Obwohl sie keine Kontrolle über ihre Handlungen gehabt hatte, fühlte sie sich etwas besser, als ob sie es irgendwie geschafft hätte und sich in Zukunft vielleicht selbst verteidigen könnte.
Er war wie Luzifer, der Engel, der so schön war, dass alle anderen im Vergleich zu ihm verblassten. Männer sahen nicht wie er aus, so ausgeprägte und markante Züge, so streng und perfekt, dass er Angst einflößend war. Wenn sie an Jungs dachte, dachte sie an Jack. Sie verbrachte die meiste Zeit damit, sich vorzustellen, Jack zu küssen, sie träumte sogar davon.
Lucas war kein Junge.
Lucas war nicht der Stoff mädchenhafter Phantasien. Er war zu raubtierhaft, um von ihm zu phantasieren. Es war, als ob ein Kätzchen einen Löwen anhimmelte. Val verdrängte die unangenehmen Gedanken und war froh, sich entschieden zu haben, nicht von Lucas zu erzählen. Sie wollte nicht an ihn denken, wollte nicht, dass Nate und Jack über ihn sprachen. Sie konnten eh nichts machen. Lucas hatte den anderen Vampir mit einem einzigen Schlag zerschmettert. Sie wusste, wer Lucas war. Alle Jäger wussten es. Er war ihr Anführer. Ihr König. Und er könnte sie und ihre Familie mit einem achtlosen Wisch seines Armes töten.
Und wenn sie ihnen von Lucas erzählte, hätten sie Fragen. Fragen, auf die sie keine Antworten hatte und die sie nicht laut ausgesprochen haben wollte. Wegen ihm war sie heute Abend am Leben.
Warum war er mir zur Hilfe gekommen ?
Warum hat er mich gerettet ?
Was will er ?
Und am Schlimmsten... wann würde er wiederkommen ?
Kapitel 2
San Loaran, Kalifornien
Vor 5 Jahren
Jack saß in der Küche, ihm lief das Wasser im Mund zusammen, während er seinen Eltern dabei zuhörte, wie sie über die italienische Regierung zankten.
Ein Topf kochte auf dem Herd, Dampf zischte und quoll heraus. Aber es war noch nicht ganz fertig, er... sprang, hüpfte leicht auf dem Herd – als hätte er eine Nachricht, in der es um Leben und Tod ging, wenn nur irgendjemand den Deckel abnehmen würde.
Er wollte das nicht schon wieder träumen .
Er starrte den Topf an, seine glänzende, silberne Oberfläche und – da war sie – eine blassblaue glitzernde Spiegelung. Das Glitzern wandelte sich, veränderte seine Form, bis es eine blaue Gestalt war, klein und entfernt, aber größer werdend.
Sie ist jetzt nah .
Das Geräusch von Vögeln, flügelschlagend, ihre Körper seufzend, erreichte seine Ohren und hallte von den Küchenwänden wider. Er konnte fühlen, wie sie gegen sein Trommelfell schlugen.
Das stimmt nicht .
Da waren keine Vögel, es war das schwere Rauschen raschelnder Seide, und es zerrte an seinen Nerven, wie wenn man auf Kreide beißt.
Zeit, um sich jetzt umzudrehen.
Zeit, um sie kommen zu sehen .
Sein Herz pochte, und er nahm sein Buttermesser. Sein Vater lachte. Seine Mutter lächelte. Sie wussten nicht, dass der Tod den Gang herunter raste wie ein Güterzug.
Und dann war sie da. Seine Mutter fiel zu Boden, gebrochenes Genick, es geschah von einem Augenblick zum nächsten. Das Gesicht seines Vaters war in seinem Essen, sein Körper schlapp, die
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