Liebe Ist Finsternis
sich auflöste.
Wütend prügelte sie auf Jack ein. Schrie und schubste ihn. Er fiel rückwärts, ließ es zu, dass sie ihn auf den Boden stieß. Sie folgte, setzte sich im Reitersitz auf seine Brust und versuchte, ihn zu schlagen.
„Zum Teufel mit dir! Zum Teufel mit dir, du weißt , wie das ist! Warum tust du mir das an? Er hätte es nie erfahren!“ Val hielt inne um einzuatmen, der Zorn hatte mit ihrem Wutausbruch nachgelassen, wurde sofort ersetzt durch eine traurige Erschöpfung.
Sie wusste nicht, wie sie ihm erklären sollte, wie betrogen sie sich fühlte. „Ich dachte, du wärst auf meiner Seite. Dass du mich beschützen würdest, wenn du könntest. War das nicht die Abmachung? Aber dies war deine Chance, und du hast es nicht getan. Du hast mich ins kalte Wasser geworfen, genau wie mein Vater es tun würde.“ Sie hatte das Gefühl, dass sie stammelte, und hörte auf zu sprechen.
Jack hatte nicht zugelassen, dass sie ihn schlug, sondern hatte ihre Handgelenke gegriffen, sie so locker wie möglich gehalten, als sie auf ihn eindrosch und schimpfte. Er hörte ihrem Wortschwall zu und wusste nicht, ob sie Recht hatte. Wusste nicht, ob dies ihre Freundschaft beeinträchtigt hatte.
Würde es sie verändern? Sie kälter und distanzierter machen, als sie es ohnehin schon war? Sie stürzte sich ins Leben, als ob sie lediglich wenige Momente zu leben hätte, aber es war so krampfhaft, dass er nie wusste, ob sie es überhaupt genoss. So schützte sie sich selbst. Niemand konnte sie erwischen, weil sie sich immer so schnell durchs Leben bewegte.
Sie war komplett Tempo und Feuer, Mauern und Stacheln, um Leute auf Abstand zu halten.
Ihre Aufmerksamkeit und Zuneigung waren Waffen. Zumindest für ihn waren sie es.
Jack räusperte sich, zunächst unfähig zu sprechen. Er hielt immer noch ihre Hände, dachte nicht daran loszulassen.
Musste sie wirklich eine Tötung auf dem Konto haben, um ihr Leben zu leben?
Val versuchte, von ihm herunterzusteigen, ihre Hände aus seinen zerrend.
Ihr Körper war in sich zusammengesunken, wie ein geprügelter Hund, und eine Träne landete auf seinem Hals. Er packte sie fester. „Nein, tust du nicht! Warum solltest du dies nicht tun müssen? Ich tue es. Dein Vater tut es! Ich habe alles aufgegeben für dich und deinen Vater. Wir hätten ein Team sein sollen, aber das waren wir nicht. Es sind nur ich und dein Vater, während du so tust, als würde nichts geschehen. Wie hältst du es bloß mit dir selbst aus? Uns aus der Tür gehen zu sehen und nicht zu wissen, ob wir wiederkommen? Aber das tust du! Du lässt uns gehen, während du einkaufen gehst, Verabredungen hast, Spaß hast. Wir sind nicht gewöhnlich! Du und ich. Das war die Abmachung, Val.“
Sie weinte jetzt wirklich. Als er gesprochen hatte, hatte sie sich beruhigt, ihn ihre geschlossenen Fäuste halten lassen. Jetzt verschoben sich ihre Hände, verschränkten ihre Finger mit seinen. Ihr Gewicht auf seinem Körper drang schließlich in seine Gedanken ein. Sie saß im Reitersitz auf ihm, und er wollte sich hoch drücken, ihr näher kommen.
Sie flüsterte: „Ich kann das nicht. Ich werde nicht bleiben und ein Leben voll Tod leben, darauf wartend, dass du in einem Leichensack nach Hause kommst oder Schlimmeres. Ich will nicht in fünf Jahren, vielleicht weniger, tot sein. Ich kann mein Leben nicht damit verbringen, Angst um dich zu haben.“ Die Worte waren tief und leidenschaftlich. Ihre Augen fixierten seine, als wäre sie eine Vampirin, die versuchte seinen Blick zu fangen und ihn ihrem Willen zu unterwerfen. „In dem Moment , in dem ich hier raus kann, werde ich verschwinden.“ Sie ließ seine Hände los und stieß sich von ihm ab, stand auf und ging zum Auto zurück.
Jack stand auf, sammelte all ihre Sachen ein und ging dann ins Haus, um zu sehen, ob er irgendwelche Informationen darüber finden konnte, warum der Vampir hier war; er versuchte verzweifelt nicht darüber nachzudenken, was gerade geschehen war.
Kapitel 4
San Loaran, Kalifornien
Vor 4 Jahren
Es war der längste Tag in Valeries Leben. Heute war der Tag, an dem die Zulassungsbescheide der University of California ankamen. Wenn sie nach Hause kommen würde und einen leeren Briefkasten hätte, würde sie sich erschießen. Nun ja, vielleicht nicht erschießen, aber sie wäre eine halbe Ewigkeit lang deprimiert! Sie war zur Schule gegangen und hatte jede Minute damit verbracht, auf die Uhr zu schauen und auf den Schulschluss zu
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