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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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sehen konnte. Noch ein Orgasmus, und sie würde schlafen. Ihr Verlangen, ihr Blut in ihm zu haben, würde am nächsten Morgen beherrschbar sein. Noch ein letztes Mal und dann, wenn es nötig wäre, würde er sie dazu zwingen zu schlafen.
    Ihre Augen öffneten sich plötzlich, das träge Begehren verschwunden, als ihr Körper sich verspannte — nicht vor Erregung, sondern mehr .
    Gefährlich . Der Gedanke schlitterte durch sein Bewusstsein, drang durch die Lust und den Nebel. Er drückte sich mit den Armen von ihr weg, stand vom Bett auf und streckte eine Hand aus. Sie nahm sie nicht; neigte ihren Kopf fragend zur Seite. „Duschen, dann Essen“, sagte er, und er bemerkte, dass seine Worte schnell waren.
    „Für wen? Für mich oder dich?“, fragte sie, und sie klang dabei berauscht.
    „Wir brauchen eine Pause. Dies ist... Zeit ist vergangen.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „Ist es so? Mit einem Vampir?“, fragte sie mit tiefer Stimme, die Worte langsam und ihre Augen halb geschlossen.
    Er wusste nicht, was er sagen sollte. Wie viel er ihr erzählen sollte. Würde der Tag jemals kommen, an dem er nicht über all die Auswirkungen dessen, was er ihr sagen sollte, nachdenken würde. Sie glitt mit ihrem Fuß seinen Schenkel hinauf, ihre Beine geöffnet, wobei sein Blick sich sofort darauf konzentrierte, wie feucht sie war.
    „Du brauchst Blut und Essen“, sagte er.
    Sie sah ihn einen sehr langen Moment an; die Worte hatten eine Auswirkung auf sie, die er nicht verstand. Doch all die Dinge, die sie getan hatten, das Lecken und die Kostproben von ihr, die er gehabt hatte, regten sich in ihm, ließen seine Venen sich heiß anfühlen, als flösse Lava in ihnen. Er betrachtete seine Hand — sie war zur Faust geballt. Jeder Teil von ihm war steif vor Anspannung. Er blinzelte, nahm einen tiefen Atemzug, atmete aus und hörte es; das leiseste Geräusch von Zittrigkeit, von Stress, strömte durch seinen Körper.
    Er fühlte sich panisch, als müsse er aufstehen und sich bewegen. Er brauchte Blut. Er wollte ihrs. Aber mehr als alles andere, wollte er gehen, um einen Raum voll Menschen, die er hinschlachten konnte, zu finden. Zwanzig, vielleicht dreißig von ihnen,  sich selbst so mit Blut abfüllen, dass jede Spur von ihr, die in ihm war, verdrängt werden würde. Seine kalte, emotionslose Existenz zurückbringen.
    Wirklich ? Ist es das, was du willst ? Lüge .
    Sich selbst zu belügen war gefährlich; führte zu Tod und Selbstüberschätzung. Die Wahrheit dessen, was er tatsächlich wollte, genügte, um ihn dazu zu bringen, vor Angst zu weinen und sich zu ducken. Er hatte eine absolut klare Vorstellung von seinem Begehren im Kopf: Er würde ihren Puls mit seinen Fangzähnen streifen, ihren lieblichen Hals durchstechen und sie ihn füttern lassen, ihn zu jemand anderem machen. Sein Herz würde für sie schlagen und seine Existenz würde sich nur um sie und die Gefühle, die sie ihm gab, drehen.
    Er wollte ihren Körper hinuntergleiten, die Innenseiten ihrer Schenkel, die schlüpfrig vor Leidenschaft waren, mit seinen Lippen umfassen und den Geschmack von Blut gemischt mit dem Geschmack ihrer Körper erleben, während er von ihr aß.
    Er musste dies beenden, bevor er etwas Dummes tat. Furcht kroch ihm den Rücken hinauf. Furcht, dass er vielleicht eine falsche Entscheidung treffen würde, nach all der Mühe, die er sich mit ihr gegeben hatte. Welche Mühe ? Er hatte sie jahrelang sich selbst überlassen, nur um diesen Moment zu vermeiden. Den Moment, in dem er die Kontrolle verlor und Fehler machte.
    Fünfhundert Jahre der Taubheit bröckelten weg. Emotionen schlugen auf ihn ein, nur eine von ihnen so klar wie der Nachthimmel — Furcht. Er drückte sich von ihr weg, riss seinen Blick fort. Hilflos, sah er zurück.
    Sie hatte ein Lächeln auf dem Gesicht. Der Gedanke war wieder da: gefährlich . Er war labil. Sie war entschlossen. Dieses Intermezzo musste unverzüglich aufhören.
    „Was wirst du mir geben, Lucas? Dies ist nicht normal, oder? Dieses Verlangen . Dieser Schmerz . Es ist nicht bloß Sex. Es ist sexuell, aber es ist mehr, und es ist schlimmer. Der Schmerz ist überall in mir. Du musst es in Ordnung bringen. Du musst mir helfen.“
    „Mein Blut wird dich beruhigen. Du wirst essen, und dann kann ich dich dazu zwingen zu schlafen. Am Morgen, wenn der Hunger dich verlassen hat, werden wir dies besprechen wie rationale Wesen.“
    „Ich will dein Blut nicht nehmen. Du weißt, was ich will. Ich brauche es“,

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