Liebe Ist Furcht
da gab es kein Fackeln.
Lucas würde einfach großmütig genug sein müssen, Jack am Leben zu lassen. Ich werde also für immer auf den Knien bleiben . In Wahrheit hatte sie ihre Probleme eine kurze Weile lang vergessen gehabt. Der post-orgasmische Glanz hatte alles weiter weg erscheinen lassen. Ich bin eine verdammte Idiotin, und mein Leben ist gerade komplizierter als je zuvor geworden .
Blätter raschelten unter ihren Füßen, und sie musste um matschige Stellen herum gehen, all das waren noch Überbleibsel vom letzten Wintersturm.
Lucas sagte: „Als die Siedler hier waren, waren sie während der schlimmsten Dürre angekommen, die die Gegend seit 800 Jahren erlebt hatte. Ihre Essensvorräte waren aufgebraucht. Sie verstanden sich nicht gut mit den Einheimischen, und die nächsten drei Jahre kamen keine weiteren Schiffe aus England. Hungersnot ist eine schreckliche Sache.“ Val wollte mehr wissen, doch Rachel fuhr dazwischen, indem sie zu Val sagte: „Wenn du deine Fähigkeiten beherrschen könntest, wärest du in der Lage zu helfen“ — kurze Pause — „wahrscheinlich.“
„Danke für den Vorbehalt. Wirklich?“, fragte Val, sich ablenken lassend. Es wäre irgendwie cool ,im Bilde‘ zu sein. Ausnahmsweise mal .
Rachel hielt auf einer Lichtung an und sah sich um. Sie verstummten alle, während Rachel auf dem Gebiet herumlief. Es war eine große Fläche, vielleicht hundert Morgen kahle Erde. Bäume umgaben sie an allen Seiten, doch es gab keine Steine oder selbst Gras auf der Lichtung. Nur Erde und Schlamm.
„Wie kommt es, dass du das hier machst und nicht Lucas?“, fragte Val neugierig.
Rachel lächelte sie an. „Weil ich eine Hexe bin.“
Valerie fiel die Kinnlade herunter. „Du bist eine Hexe?“ Du meinst im Sinne von Zauberei, nicht Miststück ?
Lucas zog eine Augenbraue hoch und sagte gelassen: „Warum sonst sollte sie noch am Leben sein, nach all dem Ärger, den sie verursacht hat?“
Ihr Mund wurde trocken. „Ich dachte....“ Val wurde übel von ihrem wahrscheinlichen Irrtum. „Ich dachte, es wäre Zuneigung. Dass du sie am Leben lässt, weil du sie magst oder... oder sie dir sogar etwas bedeutet“, sagte Val.
Lucas starrte Valerie ausdruckslos an, als ob die Worte noch nicht einmal angekommen wären. Als ob Liebe eine Definition hätte, die er nie im Stande gewesen war zu verstehen. Sie hatte ihn als Hitler bezeichnet und, zunächst, hatte er etwas verärgert ausgesehen. Sie hatte sich gefragt, ob sie seine Gefühle verletzt hatte, aber jetzt war es klar — das hatte sie nicht. Emotional war da niemand zu Hause.
Ich irre mich da besser, denn sonst habe ich gerade ein seelenloses Monster gevögelt .
Ihr Brustkorb schien sich zusammenzuziehen, als ob eine riesige Faust fest zudrückte. Val war nicht bewusst gewesen, was für ein Grund es gewesen war, dass er Rachel nicht getötet hatte. Sicher, er hatte gesagt, dass es als Druckmittel gegen Marion war, aber sie hatte gedacht, dass es etwas Wirkliches war. Ein Zeichen seiner Menschlichkeit.
Nee. Kein Zeichen .
„Es sollte Bäume auf dieser Lichtung geben“, sagte Lucas. „Es gab mal welche. Und seht euch das Muster an. Das hier ist keine natürliche Anordnung. Sie ist auch nicht neu.“
Rachel legte den Kopf auf die Seite. „Ja... etwas ist hier. Aber es ist merkwürdig.“
„Könntest du etwas genauer sein?“, fragte Val. Es wurde kalt. Die Nacht, ihr Herz, alles begann zu gefrieren.
„Gib ihr eine Minute!“, schnauzte Jack.
Val wollte ihn umbringen. Er ergriff nicht einfach Partei für Rachel anstatt für sie. „Ihre Freundin hat deine Eltern umgebracht! Sie hätte mich fast getötet. Und du wirst sie verteidigen? Bist du verdammt nochmal high?“, schrie sie, total mit ihrer Geduld am Ende.
Jack starrte sie an, jeglicher Ausdruck war von seinem Gesicht verschwunden. „Sie ist nicht die gefährlichste Person hier. Bei weitem nicht.“
„Das bist du auch nicht. Aber das bedeutet nicht, dass du ihr vertrauen kannst. Warum zur Hölle gehst du immer wieder zu ihr?“
„Und ich sollte dir vertrauen? Das alles hier reicht auf ihn zurück. Und hier bist du... und knutschst mit dem Ficker rum! Wir hätten das hier zusammen machen sollen.“ Er machte einen Schritt auf sie zu.
„Ja, ich glaube darüber haben wir diskutiert, gerade bevor du mich eine Hure genannt hast. Glaube es oder nicht, das hat nicht bewirkt, dass ich mehr Zeit mit dir verbringen will.“
Lucas erschien zwischen ihnen, bewegte sich so
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