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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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diesbezüglich eigenartig. Es ist eins von diesen Freude/Schmerz-Dingen. Es wird sich entweder wirklich gut anfühlen oder es wird weh tun. Und das hängt von dir ab. Wenn du verkrampft und widerstrebend bist, wenn du dagegen ankämpfst, tut es vielleicht weh. Aber wenn du dich zurücklehnst und es geschehen lässt... nun, dann wird es dir vielleicht gefallen, kleines Mädchen“, sagte Rachel abgelenkt. Als ob der Kommentar ihr erst im Nachhinein eingefallen sei.
    Und dennoch... pfui .
    Val wollte das Thema wechseln. „Wie lange bist du denn schon eine Hexe?“
    Rachel betrachtete die zwanzig oder mehr Ziploc-Plastiktüten, die sie auf dem Boden ausgebreitet hatte. „Ich wurde als Hexe geboren. Bin als Hexe aufgewachsen“, sagte sie, während sie eine Tüte hochhielt, damit sie den Inhalt im Dämmerlicht deutlicher sehen konnte.
    „Nun, das ist kurz und bündig. Ähm, ist das Marihuana?“, fragte Val.
    „Nein. Mongolisches Moos. Lucas hat mich gefunden. Hat mich aus dem Hexenzirkel geholt und mir ein Leben gegeben. Dann gab er mir Marion. Ich werde ihm immer dankbar sein.“
    Valerie unterdrückte ein entsetztes Geräusch. „Dankbar? Er hat dich von deiner Familie weggeholt und dir ein Monster gegeben, und du bist glücklich darüber? Ist es das, was du sagst?“
    „Ähm, nein , das ist das, was du sagst. Du kennst Hexen nicht. Sie wurden aus gutem Grund auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Scheußliche, bösartige Frauen. Ich war sehr talentiert, und als Lucas mich wegholte..., war ich auf einem finsteren Pfad. Ich brauchte ein Hexen-bezogenes Zusatz-Erziehungsprogramm.“ Rachel sah zu Boden, als sie in tiefem, erzählendem Tonfall sagte: „Sag einfach nein.“
    „Aber jetzt bist du eine weiße Hexe? Graue Hexe? Glinda, die gute Hexe des Südens?“, sagte Val sarkastisch. Rachel war Marions Süße gewesen — keine Menge an Bleichmittel würde sie weiß machen.
    „So etwas wie weiße Hexen gibt es nicht. Jegliche Magie ist durchtränkt von Finsternis. Alle Kraft kommt von Tod und Schaden.“
    „Bezaubernd.“ Valerie fühlte, wie sie eine Gänsehaut auf den Armen bekam.
    Rachel hatte eine steife Körperhaltung, sprach zu zuversichtlich... als ob das, was auch immer sie getan hatte, so schlimm gewesen war, dass sie absolut still halten musste, damit es nicht kam und sie wegholte.
    „Hexen sind an die Erde gebunden. Sie zwingen die Erde, ihre Stärke und Kraft preiszugeben, oder sie stehlen sie von Menschen und Tieren. Schmerz und Tod laden unsere Batterien auf. Es ist wie bei der Spaltung eines Atoms — die freigegebene Energie ist etwas Quantifizierbares, etwas, das wir nehmen und umleiten können. Und ich bin stark. Aber es gibt weniger einschneidende Wege, um Kraft zu nehmen, und das ist es, was Lucas mir gegeben hat. Die Freiheit, keinen Tod für meine Magie zu benötigen. Marion... sie war eine verdorbene Frau. Die Jahre sind nicht gut zu ihr gewesen. Sie war ein kleines bisschen gebrochen. Das ist es, was mit Vampiren passiert. Wir sollten nicht so lange leben, wie wir es tun. Es verbeult uns, macht uns merkwürdig. Marion war fast kindlich in ihrem Staunen und ihrer Freude. Aber normale Dinge bereiteten ihr keine Freude. Gewalt, Schmerz — das sind die Dinge, die sie mochte. Und das sind die Dinge, die ich brauchte, um zu überleben.“ Rachel zuckte die Achseln, als sei es nichts Besonderes; ihre Körpersprache widersprach der Intensität ihrer Worte.
    Vals Stimme war leise: „Du hast sie also geliebt.“
    „Das scheint in der Tat das Thema zu sein, nach dem die Leute gerne fragen“, murmelte Rachel. „Sie war meine erste Liebe. Meine einzige Liebe. So verdorben sie auch gewesen ist, sie hat mich mit Freude betrachtet. Ich war eine verdammte Offenbarung für sie. Nach der Finsternis, die ich zum Gedeihen brauchte, hungerte sie. Was immer ich tun musste, um mich selbst zu erhalten, hieß sie willkommen. Ist das keine Liebe? Die eine Person zu finden, die unser finsterstes Selbst hinnehmen und wertschätzen kann? Unseren Schmerz und unsere Widerlichkeit ansehen kann, ohne davor zurückzuschrecken?“
    „Nein“, sagte Val zögernd, während sie die Aussage durchdachte. „Ich glaube nicht, dass das Liebe ist. Ich denke, das ist: jemanden mit sich in die Tiefe zu reißen. Liebe ist, zu wissen, dass jemand mehr für dich will, dich um deiner selbst willen und die bestmögliche Version von dir, die du sein kannst, will. Und dass, obwohl wir vielleicht straucheln oder beim Gutsein versagen, er

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