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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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schnappte erstaunt nach Luft. Der Mann konnte sogar Vögel aus den Bäumen locken!
    „Nikki, sind Sie noch da?“
    Nikki richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Telefonat. „Ich bin noch da. Ich bin keine Expertin, aber die Vögel sehen aus wie diese blauen … Hüttensänger?“
    „Oh! Das sind so wunderhübsche Tiere.“
    Sie betrachtete Porters athletische Figur und sah die Freude auf seinem schönen Gesicht, als er die Vögel dabei beobachtete, wie sie um die Futterröhre hüpften. „Ja, das stimmt“, murmelte sie. Unwillkürlich entbrannte Verlangen in ihrem Inneren, doch auch etwas wie Angst keimte in ihr auf. Sie konnte es nicht noch einmal tun – sie konnte sich nicht noch einmal in einen Mann verlieben, der unerreichbar für sie war.
    „Nikki, sind Sie noch da?“, fragte Dr. Hannah wieder.
    „Ich muss jetzt Schluss machen, Dr. Hannah. Ich werde demnächst wieder anrufen.“
    „Gut. Passen Sie auf sich auf, meine Liebe.“
    Nikki beendete das Gespräch. Sie umklammerte das Geländer, um ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Sie fand sich alles andere als liebenswert und fühlte sich furchtbar einsam. Wenn sie doch nur auf diesem Wasserturm bleiben könnte – weit weg von den komplizierten Verstrickungen zwischen den Menschen dort unten.
    „Hey!“
    Sie sah nach unten und erblickte Porter, der mit einer Hand seine Augen beschattete und nach oben starrte. „Geht es Ihnen gut da oben?“
    Sie nickte und winkte. Dann holte sie tief Luft und begann mit dem Abstieg. Sie musste nicht mehr lange hierbleiben. Sie würde es überstehen.
    Als Nikki das Ende der Leiter erreichte, stand Porter da und half ihr herunter. Seine Berührung war wie Feuer auf ihrer Haut. So schnell es ging, löste sie sich von ihm und machte einen Schritt zurück. Ihre Wangen glühten. Ob er bemerkte, welche Wirkung er auf sie hatte? Natürlich bemerkte er das! Männer wie Porter Armstrong kannten ihre Macht über Frauen, und sie genossen sie. Wahrscheinlich fühlte er sich, als hätte er gerade seine gute Tat für diesen Tag vollbracht – er hatte einem unscheinbaren Mädchen einen kleinen Schauer über den Rücken gejagt.
    „Haben Sie Ihren Anruf erledigen können?“, fragte er.
    „Ja.“
    „Und? Ist alles in Ordnung?“
    Statt zu antworten, deutete sie auf die Futterröhre. „Ich habe gesehen, wie Sie die Vögel angelockt haben. Können Sie mit Tieren sprechen, Mr Armstrong?“
    Er lachte. „Nein. Die Vögel wissen nur, dass es Mehlwürmer gibt, wenn ich pfeife.“Sie verzog das Gesicht. „Mehlwürmer?“
    „Wir benutzen sie für unseren Kompost hinter dem Dining House. Die Würmer sind eine echte Delikatesse für die Vögel.“
    Sie folgte ihm zurück zum Fahrzeug und griff nach einem Helm. „Was gibt es hier noch für Tiere?“
    „Das Übliche: Opossums, Waschbären, Rotwild … und ab und zu mal einen Bären.“
    Sie erstarrte. „Bären?“
    „Keine Sorge. Schwarzbären haben mehr Angst vor Ihnen als Sie vor den Tieren.“
    Sie warf ihm ein schiefes Lächeln zu. „Das bezweifle ich.“ Noch ein Grund, hier zu verschwinden. „Ich wechsle ja nur ungern das Thema, aber gibt es Neuigkeiten bezüglich meines Vans?“
    Er seufzte voller Bedauern, als er sich auf das Quad setzte und seine Krücken verstaute. „Tut mir leid, nein.“
    Sie machte den Verschluss an ihrem Helm zu. „Wohin fahren wir jetzt?“
    Er lächelte. „An meinen Lieblingsplatz auf dem Berg.“
    Nikki kämpfte dagegen an, doch sie konnte die Aufregung, die sie ergriff, nicht leugnen. Sie kletterte hinter ihm auf den Sitz und versuchte ihm nicht zu nahe zu kommen. Aber als das Fahrzeug sich in Bewegung setzte, wurde sie automatisch gegen ihn gedrückt. Nikki war zu erschöpft, um sich dagegen zu wehren. Und so schloss sie die Augen und redete sich ein, er würde es genauso genießen wie sie.

16. KAPITEL
    P orter lenkte das Geländefahrzeug halb den Berg hinunter, bog dann nach rechts ab und fuhr um eine Erhöhung herum in eine ihm vertraute Umgebung. Er fand die überwucherte, völlig zerstörte Asphaltstraße und schaltete einen Gang herunter, um den steilen Anstieg zu bewältigen. Unerklärlicherweise freute er sich, als Nikki ihren Griff um seine Taille verstärkte. Unterwegs kamen sie an Schutthaufen vorbei – Überreste ehemaliger Häuser, die inzwischen von Kudzu-Bohnen komplett überwachsen waren. Stumm hakte Porter die Nachnamen der Familien ab, die einst auf Clover Ridge gewohnt hatten: die Trundles, die Boyds, die Maxwells, die

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