Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
ausbluten zu lassen und dich dann mit seinem Blut einzureiben. Stell es dir als abwehrend vor! Du wehrst mit seinem Blut seine Magie ab. Und das wird es dir ermöglichen, zu gehen.“
„Weißt du, es wäre schön, wenn ‚Blut‘ ausnahmsweise einmal nicht die Lösung wäre.“ Beim Gedanken an die Ausmaße der bevorstehenden Aufgabe fing ihr Herz an zu hämmern. „Beide dieser Optionen sind beschissen! Er ist stark und schnell. Wie zum Teufel soll ich ihn schneiden?“
„Warte den richtigen Moment ab! Und in der Zwischenzeit iss und trink natürlich nichts! Wie lange kannst du es ohne Essen aushalten?“
„Eine Stunde“, grummelte Val. Und befürchtete, dass sie nicht wirklich scherzte.
Er bewegte sich etwas, verlagerte sein Gewicht von links nach rechts. Er klang müde, die Stimme etwas langsam, die Worte sorgsam. „Du musst stark bleiben, wenn du hier wegkommen willst. Cerdewellyn kann kämpfen, und er hat Fähigkeiten, die du nicht hast.“ Seine Hände ballten sich zu Fäusten und öffneten sich wieder, ein Zeichen seiner Aufregung. „Ich werde dir mein Blut geben. Aber es ist nicht umsonst.“ Er begegnete ihrem Blick. „Nicht ohne einen Handel.“
Ihr Mund wurde trocken. Was zum Teufel würde er von ihr wollen? „Du bist nicht in der Position, zu verhandeln“, sagte sie. Sie trat näher an ihn heran und zog ihr Messer, so dass er es sehen konnte.
Er lachte in sich hinein, und sein Ausdruck war ihr persönlicher Albtraum. Er sah... menschlich aus.
Eine optische Täuschung.
„Woher hast du das Messer?“, fragte er.
„Es ist Jacks. Er hätte nichts dagegen, dass ich es benutze. Und wenn er wüsste, dass ich es an dir benutze, würde er wahrscheinlich ein Foto wollen. Du musst mir kein Blut geben . Ich kann es mir nehmen . Ich muss nicht verhandeln.“
Es sei denn.
Sie schimpfte sich selbst aus, wissend, dass es dumm war zu fragen. Darüber nachzudenken. Aber sie tat es, weil dies das letzte Mal war, dass sie Lucas je sehen würde. „Du hast mir meine Erinnerung genommen.“ Die Worte waren geflüstert. So schmerzlich waren sie.
„Na und?“, sagte er laut, gleichgültig, während sein Kopf wieder mit einem leichten Klopfen und scharfem Ausatmen an die Wand schlug.
„Du hast mir die Erinnerung an meine Mutter genommen.“
Er schluckte, und sie schloss die Augen, versuchte ihn zu erreichen, wollte wissen, was in seinem Innern vorging. Sie konnte nichts fühlen, also lief sie vorwärts, legte ihre Hand auf seine Brust. Er schien überrascht, zuckte bei ihrer Berührung zusammen.
Seine Emotionen schlugen ihr entgegen, und sie keuchte und trat zurück, schauderte zurück vor dem Schrecken darüber, was er fühlte. Emotionen wirbelten in ihm herum wie ein Sturm, wogten und bewegten sich herum, versuchten zu entkommen. Er hielt sie unter Verschluss, gerade so. Und jetzt, da sie es wusste, waren die körperlichen Anzeichen deutlicher. Dass er nicht annähernd so viel Kontrolle hatte, wie er sie glauben lassen wollte.
Er warf sich nach vorne, zerrte dabei an den Schellen: „Denk nicht daran, mit mir zu spielen! Bemitleide mich nicht! Ich bin Lucaius Tiberius Junius, König der Vampire, Schlächter aller Anderen! Hältst du mich für schwach, wegen deiner erbärmlichen Emotionen? Denkst du, es verschafft dir einen Vorteil? Du bist nichts als eine Empathin. Ich habe die anderen getötet, Walküre. Emotionen werden mich weder brechen noch umstimmen.“
„Sag mir, warum du mir die Erinnerung an sie weggenommen hast!“ Sie wollte es wissen. Sie würde hier rauskommen, und sie wollte nicht zurücksehen und aus irgendeinem Grund an ihn denken.
„Hoffen wir, dass du gehen wirst, wenn ich es dir sage. Dir war nichts von ihr geblieben. Nur Schmerz. Nur Furcht. Die Erinnerungen richteten dich zugrunde.“
„Du willst, dass ich glaube, du hättest mir geholfen? Wie bequem.“
Er schüttelte den Kopf und verzog dabei missbilligend den Mund. Sie wollte, dass er es ihr sagte, und sie hatte nur eine Drohung, die vielleicht funktionieren würde. „Ich werde dich wieder zwingen, mein Blut zu trinken, es sein denn, du sagst mir die Wahrheit.“
Er warf ihr einen Blick zu, den sie nicht deuten konnte. „Du warst verängstigt und todunglücklich. Du hast nicht geschlafen. Dein Vater wollte dich wegschicken. Es war einfacher, dich zu verstecken und seinem Schmerz nachzuhängen als sich mit einer Tochter rumzuschlagen, die am Rande des geistigen Zusammenbruchs stand. Ich habe nichts getan, außer dir
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