Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
einen singenden Tonfall.
„Sie erliegen mir alle. Jede Frau, die ich jemals gewollt habe. Ich bin, wie du sagst, sowohl zu schön als auch böse. Und wenn meine eigene Anziehungskraft nicht genug ist, kann ich dich wie ein offenes Buch lesen. Ich habe es alles durchlebt, alles erfahren... all dem den Rücken gekehrt. Das Leben ist ein Spiel, kleine Walküre. Ein Spielzeug. Ich hätte dich immer benutzt. Schätze dich glücklich, dass, wenn du vorsichtig bist, du vielleicht das schaffen kannst, was keine andere Frau geschafft hat!“
Er wartete darauf, dass sie nachfragte. Und natürlich tat sie das. „Und was ist das, Yoda?“
Er schenkte ihr wieder seine ganze Aufmerksamkeit, aber er sah aus wie ein Vampir. Bleich, das Fleisch hart und unmenschlich. Ihr wurde bewusst, wie selten sie ihn so sah, wie viel Mühe er darein investierte, sich so menschlich wie möglich zu machen, wenn er in ihrer Nähe war. Jetzt trug er sein Raubtierlächeln, dasjenige, das sie gesehen hatte, als er vor ihren Augen Vampire getötet hatte. Das Lächeln, das er ihr geschenkt hatte, als sie sechzehn war und er ihr Leben gerettet hatte. „Du wirst mich vielleicht überleben.“
Sie hörte ihn tief Atem holen, und als sie ihn wieder ansah, war sein Kopf wieder an die Wand gelehnt, die Augen geschlossen. „Ich weiß, dass du leidest. Es tut mir aber nicht leid. Sag mir, dass du das verstehst! Dass es mir nicht leid tut.“
„Ja, du bist ein Arsch; ich kapier’s.“ Sie beobachtete ihn, weil sie es sich nicht verkneifen konnte. Er ignorierte sie, also konnte sie es tun. Vielleicht würde es das letzte Mal sein, das sie ihn je sah. Sie sah eine Träne seine Wange hinunterlaufen, und er drehte den Kopf weg, als wolle er sie verbergen. Was zum Teufel?
Seine Stimme war schroff vor Entschlossenheit, vielleicht sogar Wut. „Weißt du, dass wenn ich hier rauskomme, ich hinter dir her sein werde? Wenn du klug wärst, würdest du beten, dass ich hier sterbe. Du würdest einen Pflock finden und mich selbst töten.“
„Ich brauche deine Ermutigung nicht, um dich zu hassen. Ich hab’s kapiert. Ich hasse dich. Ich hoffe —“ ich hoffe, du stirbst hier. Doch das konnte sie nicht sagen.
Er sagte etwas in einer Sprache, die sie nicht kannte, wahrscheinlich ein oder zwei Schimpfworte, und schenkte ihr dann seine volle Aufmerksamkeit. Sein Gesicht war nass von Tränen, und er sah wutentbrannt aus. „Du wirst nicht wütend auf mich bleiben. Du wirst mich nicht für immer hassen. Wir sind jetzt verbunden. Du wirst zu mir zurückkommen wollen, genauso, wie ich dich wollen werde. Du wirst glauben, du kannst mich ändern, dass du mich mit deinen Fähigkeiten kontrollieren kannst. Aber ich werde immer bis zum Kern genau gleich sein.“
Sie schrie ihn an: „Ich weiß! Ich weiß, was du bist! Sag mir einfach, wie ich dich hier deinem Tod überlassen kann, und ich werde es tun!“ Ihre Stimme hallte von den Wänden wider, tanzte um sie herum, und einen Moment lang sagte keiner von ihnen etwas. Als ob sie beide darauf warteten, dass ihre wütenden Worte sich auflösten.
Schließlich sagte Lucas: „Nur du bist hier, Valerie. Rachel hat mir einen Besuch abgestattet; sie wollte mit Jack verschwinden. Du musst davon ausgehen, dass sie gegangen sind.“
Ihre Unterlippe zitterte. „Nein, er würde mich nicht zurücklassen.“
Seine Stimme war sanft. „Er würde keine Wahl gehabt haben. Er ist an sie gebunden; im Augenblick ist ihr Wille sein Wille. Und sie wollte gehen.“
Ihr Mund stand offen, und sie klappte ihn zu. „Warum hast du mich dann gefragt, ob Jack an mich gebunden sei? Bloß ein weiteres Spiel? Ein Zeitvertreib?“
Sie sah, wie seine Brust sich von einem tiefen Atemzug ausdehnte und seine spielenden Bauchmuskeln sich anspannten. „Ich weiß es nicht“, er klang müde. „Ich schätze, ich habe mich bloß gefragt, ob du ehrlich zu mir sein würdest.“ Er räusperte sich und schüttelte den Kopf, als käme er aus dem Nebel. „Was das Von-hier-weg-Gehen anbelangt, sind deine Möglichkeiten begrenzt. Zerstückelung ist eine, aber es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass du Cerdewellyn in Stücke hackst, selbst wenn du die Kraft dazu hättest. Mit all den Knochen und so … ist ... schwierig.“
Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare, fühlte sich nervös. Ja, das ist es, was mich davon abhält, ihn zu zerstückeln, mir einen Muskel zu zerren, während ich Knochen durchschneide.
„Deine zweite Option ist, ihn zu schneiden,
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