Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
Willen. Plötzlich gab er nach, ließ sie über ihn hinwegspülen, ihn austrinken und seine Kraft nehmen, seinen Mund und Körper plündern, indem sie ihm die Finsternis entzog. Seine Energie und seine Seele, alles, was er ihr geben würde — sie nahm es.
Mehr.
Valerie fühlte wie seine Kraft durch ihre Venen brauste und anfing sie zu heilen. Ihre Knochen fügten sich wieder zusammen, während sie im Wasser trieb.
Treibend.
Wartend.
Cerdewellyns Magie widerstehend. Sie wollte verdammt sein, bevor sie seine Königin wurde.
Kapitel 2
Rachel wachte davon auf, dass Cerdewellyn ihr ihr Hemd ins Gesicht warf. Sie fauchte und setzte sich auf. Er stand vor ihr, die Hände in die Hüften gestemmt, sein Ausdruck kalt. Sein schwarzes Haar war zerzaust, seine Kleidung unordentlich, die schwarze Jacke an der Tasche zerrissen, seine Kniehosen schlammbedeckt. Seine Wange war mit Dreck beschmiert, und es passte so gar nicht zu seiner verklemmten und spießigen Perfektion, dass es unter anderen Umständen komisch gewesen wäre. Sie hatte keine Ahnung, was diese Umstände sein könnten, aber in Anbetracht der Tatsache, dass er sie gerade von einer Marathon-Nacht voll Sex, Blut und mehr Sex mit Jack aufgeweckt hatte: das hier waren sie nicht.
„Dann komm jetzt mit“, sagte Cerdewellyn und verließ das Zimmer, und der Klang seiner Schuhe hallte leise nach, als er ohne sie wegging. Denn er erwartete, dass Rachel ihm folgte. Und scheinbar auch, dass sie sich dabei beeilte. „Scheiße“, murmelte sie und zog sich ihr Hemd über den Kopf. Sie zog ihre Jeans an und zwängte ihre Füße in ihre Schuhe, so schnell sie konnte.
„Jack!“, sagte sie zähneknirschend. Keine Antwort. „Jack! Wach auf, zum Teufel mit dir!“ Immer noch keine Antwort. Wie lange würde er besinnungslos sein? Rachel ließ ihn dort zurück und stolperte Cerdewellyn hinterher, während sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Er hatte erwartet, dass sie ihm folgte, wartete nicht darauf, dass sie auftauchte und wurde in keiner Weise langsamer, um sich an sie anzupassen.
Seine reine Arroganz war nicht sehr überraschend. Er war schon immer ein König gewesen. Selbst wenn er keine Untertanen hatte, erwartete er dennoch, dass die Leute sich unterordneten und seinen Befehlen folgten. Er begann zu sprechen, wobei er sich nicht einmal umdrehte, um Augenkontakt herzustellen.
„Ich habe Lucas. Er ist verschwunden, verstehst du? Er gehört mir. Und wenn es nach mir geht, wird er bald tot sein. Wenn du versuchst ihn zu retten — stirbt dein Wolf. Du warst Lucas’ Kreatur. Jetzt gehörst du mir. Ich mache dir deinen Vampirismus nicht zum Vorwurf. Nicht in so hoffnungslosen Zeiten.“
„Du meinst, weil ich die einzige Hexe in der Gegend bin?“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus.
„In der Tat“, sagte er ernsthaft. Seine Kreatur, hmm? Lucas würde nicht denken, dass Cerdewellyn ein besonders gutes Geschäft machte. Sie war die schlimmste, verräterischste Kreatur gewesen, die er gehabt hatte. Eines der vielen Dinge, für die ihr die Zeit fehlte, um sich näher damit zu befassen.
„Ist Lucas... verletzt?“
„Nicht wirklich“, sagte er verärgert. „Die Empathin hat ihn gefüttert; er ist bewusstlos und sicher hinter Schloss und Riegel.“
Rachel runzelte die Stirn. „Du meinst in einem Verließ?“ Lucas würde verdammt sauer sein.
„Mach dir um ihn keine Gedanken! Deine Energie muss da rein investiert werden, es mir recht zu machen.“ Er betrat den Speisesaal und sämtliche Fackeln entzündeten sich als eine Spur von Macht, die Rachel erzittern ließ. Die Flammen zischten, beleuchteten jedes Spinnennetz, all den Staub und die verrottenden Wandteppiche.
Und dann waren da die Körper, die am Esstisch saßen. Vertrocknet und reglos. Ihre Haare verblasst und ausgedünnt. Es war die Art von Szene, die Marion amüsant gefunden hätte. Einen ganzen Haufen Leichen für einen Kaffeekranz herbeizuschleifen. Rachels Aufmerksamkeit richtete sich wieder und wieder auf eine bestimmte Frau. Ihr Haar war lang, strähnig und weiß, mit Spinnweben bedeckt, ihre Augenhöhlen riesig, die Haut faltig und welk, wie bei einem verrottenden Apfel. Ihre Hand war geöffnet, und da war ein Kelch nicht weiter als einen Zentimeter von ihrer ausgestreckten Hand entfernt. Hatte sie gerade einen Schluck getrunken oder den Kelch abgestellt? Sie trug weiß, als ob es ihr Hochzeitstag gewesen wäre.
Verdammt gruselig.
Cerdewellyn deutete mit einer geöffneten Hand auf sie. „Das
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