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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gegangen, und Jessicas Worte waren ihm bereits vorausgeeilt. Marianna hatte den Kopf auf das Bett ihres Vaters gelegt und schluchzte gotterbärmlich. Sayer hatte seinen jüngsten Sohn nur angeblickt und ihn dann mit einer schroffen Armbewegung aus dem Zimmer gewiesen — zu erbittert, um auch nur einen Gruß mit ihm zu wechseln.
    Alexander war zu wütend gewesen über den Empfang auf dem Kai und zu geschwächt von dem hohen Blutverlust, als daß er auch nur den Versuch einer Verteidigung unternommen hätte. Er war mit Nicholas wieder aus dem Zimmer gegangen und hatte sich dann in seinem Quartier aufs Bett fallen lassen.
    Selbst der Anblick des russischen Großfürsten Nicholas Iwanowitsch, der ihm das Gepäck nachtrug, hatte ihn nicht aufgemuntert. Er glitt in einen Halbschlaf hinüber, in dem er davon träumte, wie er JessicaTaggert mit beiden Händen erwürgte. Doch in einer zweiten Folge seines Traumes lag sie in seinen Armen, und er liebte sie heftig. Wie hatte sie nur zu einer solchen Schönheit erblühen können? Das Entsetzen darüber, daß ihn so eine schöne Frau verhöhnt hatte, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.
    Nun lag er mit schmerzendem Kopf und pochender Schulter im Bett und starrte an die Decke. Ein Teil seines Gehirns — der winzige Teil, der nicht vor Wut brannte — begann wieder zu funktionieren. Vielleicht gereichte ihm die Tatsache zum Vorteil, daß sie alle glaubten, was er durch seine Verkleidung nur vortäuschte. Er war in New Sussex Zeuge gewesen, wie dort die englischen Soldaten die Stadt terrorisierten. Er hatte von den Ausschreitungen gegen Amerikaner gehört, die behandelt wurden wie mißratene Kinder. Er hatte sogar die Preise für Waren gesehen, die in England nur halb so teuer verkauft wurden — doch es waren eben Waren, die auf amerikanischen Schiffen ins Land gebracht wurden.
    Vielleicht herrschten in Warbrooke ähnliche Verhältnisse. Beim Erwachen war sein erster Gedanke, Marianna zu rufen, ihr seine Wunde zu zeigen und sich dann als der Schwarze Rebell erkennen zu geben. Er wußte, daß seine Schwester ihm während seiner Rekonvaleszenz beistehen und ihn vor den Zorn der Engländer schützen würde. Und wie gern hätte er ihr Gesicht sehen mögen, wenn sie erkannte, daß er nicht der fette Trunkenbold war, für den sie ihn hielt. Doch dann begriff er, daß er nur ihr Leben gefährden würde, wenn er sich Ihr offenbarte.
    Er wälzte sich auf die andere Seite, als ein noch schlaftrunkener Nick ins Zimmer kam und sich schwer auf einen Stuhl fallen ließ. »Diese Frau hat mich schon vor der Morgendämmerung aus den Bett gescheucht, damit ich Holz hacke«, sagte er ge kränkt, aber auch ein wenig erstaunt. »Nur weil ich meinen Leibeigenen immer interessiert bei der Arbeit zugeschaut habe, wußte ich, wie man mit einem Beil umgeht. Aber diese Frau kann es gar nicht leiden, wenn man sich zwischendurch verschnaufen möchte. «
    »Jessica? « meinte Alexander mit höhnischer Stimme. Wie in seinem ersten Traum gelüstete es ihn danach, seine Hände um ihren hübschen weißen Hals zu legen.
    »Nein, die andere. Diese Eleanor. « Nick legte das Gesicht in seine Hände.
    Alex hatte so viele Kostproben von Nicks Launen erlebt, daß er aus Erfahrung wußte, wie schädlich es war, Nick seinem Selbstmitleid zu überlassen. Es gelang ihm, sich im Bett aufzusetzen, wobei ihm die Zudecke von seinen breiten kräftigen Schultern rutschte und seinen Verband freilegte.
    »Ich halte es nicht für richtig, jemandem zu verraten, daß ich nicht bin, was ich zu sein scheine«, begann er. »Ich denke, ich werde meine schillernd bunten Kleider anbehalten, bis meine Schulterwunde verheilt ist und das Interesse an dem Schwarzen Rebellen nachgelassen hat. Könntest du einen deiner Diener entbehren? Einen Mann, der ein Geheimnis für sich behalten kann und auch vor einer Gefahr den Kopf nicht in den Sand steckt? «
    Nicks Kopf ruckte in die Höhe. »Meine Diener sind durchweg Russen und ich kenne keinen Russen, der die Gefahr scheut. Hast du vor, dich wieder in den Schwarzen Rebellen zu verwandeln? «
    »Vielleicht. « Alex wurde in diesem Moment nur von dem Gedanken beherrscht, wie er Jessica den Spott heimzahlen konnte, den sie über ihn ausgegossen hatte. Er sah sich schon im schwarzen Trikot durch das Fenster ihres Schlafgemachs steigen, ihre lieblichen weißen Hände an den Bettpfosten binden Und...
    »Hörst du mir überhaupt zu? « forschte Nick. »So ein unverschämtes Volk wie deine Amerikaner ist mir

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