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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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seine Perücke. In Warbrooke hat seit vielen Jahren keiner mehr eine Perücke getragen. « Sie schenkte Alexander ihr süßestes Lächeln. »Aber ich halte dich nur mit meinen Reden auf, während du sicherlich schon vor Hunger stirbst. « Sie blickte anzüglich auf seinen stattlichen Bauch. »So etwas muß ja gepflegt werden. «
    Alexander wollte ihr mit beiden Händen an die Gurgel fahren, doch Nick hielt ihn zurück.
    »Ach du liebe Güte«, spottete Jessica, »das Schweinchen hat Klauen. «
    »Das wirst du mir büßen, Jessica Taggert«, zischelte Alexander.
    »Womit? Soll ich dir Sahnetörtchen backen? «
    Eleanor trat zwischen die beiden, ehe Alex etwas darauf erwidern konnte. »Ereifere dich jetzt nicht, Alexander, sondern komm mit nach Hause. Und du«, fuhr sie fort, auf Nicholas zeigend, »nimmst sein Gepäck und trägst es ihm nach. Du kannst dich dann im Haus wieder um deinen Herrn kümmern. Wir werden zum Dinner etwas auftischen müssen«, sagte sie, sich zu Jessica umdrehend. »Das ist deine Aufgabe. «
    »Ja, Maam«, antwortete Jess. »Ich bin froh, daß ich nicht zu den Montgomerys gehöre. Ich kann zwar ein halbes Dutzend Kinder ernähren, aber das da... « Sie betrachtete wieder Alexanders Bauch.
    »Nun geh! « befahl Eleanor, und Jessica verließ, vergnügt vor sich hinpfeifend, den Kai, wobei sie hin und wieder etwas von einer gewonnenen Wette murmelte. Eleanor nahm Alexanders Arm und verlor kein Wort darüber, daß er offensichtlich so betrunken war, daß er nicht ohne fremde Hilfe gehen konnte. Der Mann, den sie für Alexanders Diener hielt, rührte sich nicht von der Stelle.
    »Wie heißt der Bursche? « fragte Eleanor Alexander.
    »Nicholas«, preßte Alex zwischen den Zähnen hervor, während sein Gesicht vor Wut puterrot anlief.
    Eleanor blieb stehen und sagte, Alex immer noch unter der Achsel stützend: »Hast du denn nicht gehört, was ich dir befohlen habe, Nicholas? Du sollst das Gepäck deines Herrn nehmen und mitkommen. Und zwar sofort. « Nick rührte sich noch immer nicht vom Fleck und streifte Eleanor mit einem frechen Blick. Dann kräuselten sich seine Lippen im Mundwinkel, während er sich umdrehte, um die kleine Tasche mit den Kleidern zu holen, die er sich von seinem Vetter für Alex geborgt hatte. »Jawohl, Ma’am«, sagte er leise, als er mit der Tasche zurückkam, und dann ging er hinter den beiden her und beobachtete, wie sich Eleanors Gesäß beim Gehen unter den Röcken bewegte.
    »Zweihundertundfünfzig Pfund, es können aber auch ein paar Gramm mehr sein«, sagte Jessica lachend. Sie saß am Kopfende der Taggert-Tafel, Eleanor am anderen Ende, und dazwischen sieben mehr oder weniger schmutzige Taggert-Kinder unterschiedlichen Alters und abgestufter Größe. Jeder hatte vor sich eine Holzschüssel mit einem Fischgerichtt, das mit einem Holzlöffel gegessen wurde. Das Tischgerät war kostbar und wurde so ehrfürchtig behandelt, als wäre es aus reinem Silber. Das Fischgericht war einfach, ohne besondere Gewürze zubereitet - ein Fisch eben, der längere Zeit in kochendem Wasser gelegen hatte. Das kärgliche Gemüse, das sie im letzten Jahr im Garten gezogen hatten war längst aufgezehrt, und die Saat dieses Jahres hatte noch keine Früchte getragen.
    »Was hat Sayer dazu gesagt? « fragte Jessica, immer noch in ihre Schüssel hineinlachend.
    Eleanor warf ihrer Schwester einen galligen Blick zu. Sie arbeitete nun schon seit vier Jahren im Haus der Montgomerys, und als Alexanders Mutter vor zwei Jahren gestorben war, hatte sie die Haushalts führung übernommen. Marianna, die älteste de Montgomery-Kinder — eine Jungfer, die ihres herrschsüchtigen Wesens oder ihrer Größe wegen keinen Mann gefunden hatte — war für die Pflege ihres invaliden Vaters verantwortlich und sollte die Aufsicht über das große Anwesen haben. Aber als der neue Zöllner, John Pitman, in der Stadt eingetroffen war und Marianna nachzustellen begann, hatte diese alles andere vergessen. selbstverständlich hatte die halbe Stadt ihr zu erklären versucht, daß der Engländer in Wahrheit nur hinter dem Geld ihres Vaters her wäre, aber Marianna hatte sich in ihrem Hochmut geweigert, diesen Leuten Gehör zu schenken. Allerdings mußte Marianna bereits zwei Wochen nach ihrer Hochzeit erkennen, daß die Leute recht gehabt hatten, und nun trug sie die Last der Erkenntnis, daß sie für viele Probleme in Warbrooke verantwortlich war. Deshalb hatte sie die Aufsicht über das Haus auf Eleanor übertragen und

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