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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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daß er der Schwarze Rebell sei, kam etwas dazwischen - zum Beispiel dieser Ethan Ledbetter, der zum Dienst in der Marine Seiner Majestät gezwungen werden sollte. Dann sah Alex dieses merkwürdige Licht in Jessicas Augen, diesen rebellischen Funken eines Freibeuters, und erkannte, wie gefährlich es war, ihr zu enthüllen, wie nahe sie dem Schwarzen Rebellen sei — und welche Macht sie über ihn besaß. Denn er würde ihr nie etwas abschlagen können. Er litt unter der schrecklichen Vision, daß sie im schwarzen Trikot mit flatterndem Haar auf einem Rappen quer durch die Landschaft preschte. Die Engländer würden sie im Nu festnehmen.
    Und deshalb hatte er sie seit der Proklamation des Admirals nicht mehr aus den Augen gelassen — abgesehen von der kurzen Teestunde, in der sie Mrs. Wentworth und Abigail getröstet hatte. Er hatte sie auch dorthin nicht ohne seine Begleitung gehen lassen wollen. Doch Jess hatte ihn so nett darum gebeten und sich so weit vorgebeugt, daß sich ihr Busentuch löste und er ja gesagt hatte, ehe ihm bewußt wurde was er tat.
    Mit einer grimmigen Grimasse erinnerte er sich Was sie über den Schwarzen Rebellen gesagt hatte. Sie könne ihn zu allem überreden, was sie durchsetzen wollte. Alex mochte gar nicht daran denken, was Jess alles einfallen würde, wenn sie er fuhr, daß sie mit dem Schwarzen Rebellen verheiratet war.
    Er zog seine Weste aus und wollte eben sein Hemd aufknöpfen, als ihm der Gedanke kam, doch mal in Jessicas Zimmer nachzusehen, ob sie im Bett lag und schlief. Als sein Vater ihn zu einer Partie Schach zu sich gebeten hatte, lag sie jedenfalls im Bett und schlief tief und fest. Heute morgen hatten Sayer und Jess zwei Stunden lang unter vier Augen geredet, und zweimal war von den Hausgenossen vernommen worden, wie Sayer heftig protestierte.
    Als Jessica dann Sayers Zimmer verließ, hatte sie zwar ein wenig kleinlaut gewirkt, jedoch ein triumphierendes Leuchten in ihren Augen gehabt. Später war Alex dann gebeten worden, mit seinem Vater Schach zu spielen. Alex hatte diese »Einladung« mit Verdruß aufgenommen. Jess, dünkte ihn, hatte zwei Stunden dazu gebraucht, bis sie seinen Vater dazu überreden konnte, seinen Sohn eine Zeitlang bei sich zu dulden.
    Alex hatte zunächst die Einladung abschlagen wollen, sich dann aber seine größte Perücke aufgesetzt, seinen pinkfarbenen Seidenrock angezogen und einen Smaragdring auf den kleinen Finger geschoben. Ehe er in das Zimmer seines Vaters gegangen war, hatte er sich noch bei Marianna ein herzförmiges Pflaster ausgeliehen und es links neben seinem Mund auf das Kinn geklebt. Marianna hatte ein Gesicht gemacht, als müsse sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, als er bei ihr den Sitz des Pflasters im Spiegel kontrollierte.
    Er legte nun die Hand auf die Klinke der Verbindungstür zu Jessicas Zimmer und mußte feststellen daß die Tür verriegelt war. Sofort wußte er, daß da etwas nicht stimmen konnte. In der nächsten Sekunde stand er draußen im Garten und bemerkte, das Fenster ihres Zimmers offenstand. Ein Blick ge nügte ihm, um festzustellen, daß das Zimmer leer war.
    Einen Augenblick lang verfluchte er seinen Vater, daß er Jess unbewußt dabei geholfen hatte, aus dem Haus zu entfliehen; er verfluchte den Schwarzen Rebellen und Nick, daß er ihn nach Amerika zurückgebracht hatte; er verfluchte Jessica, und er verfluchte sich selbst. Er verfluchte die Importeure von schwarzen Trikotstoffen, und als er so weit gekommen war, begann er zu rennen. Er mußte zur Geisterinsel hinüberrudern und sich umziehen, und dann mußte der Schwarze Rebell Jessica retten.

Kapitel 17
    »Schafft dieses Wrack von hier weg«, rief der junge Soldat. Hinter ihm erwachten ein halbes Dutzend Männer aus dem Schlaf.
    Die alte Frau mit dem runzeligen Gesicht, deren einstmals schreiend buntes Kleid nach längst verstorbenen Fischen stank, kletterte umständlich vom Wagen herunter und hielt sich den schmerzenden Rücken. »Du wirst doch einer alten Frau noch ein bißchen Wärme gönnen, nicht wahr? «
    »Du kannst hier nicht bleiben. Wir unterstehen dem Befehl Ihrer Majestät, des Königs von England. « Die alte Frau schob den Lauf der Waffe, die der junge Soldat auf sie richtete, zur Seite und ging zum Feuer, die Hände den Flammen entgegenstreckend.
    Der junge Mann wollte gerade den Mund öffnen, um zu protestieren, doch da war soeben eine gerazu himmlische Erscheinung im Begriff, dem Wagen, zu.. entsteigen — eine vollbusige Schönheit,

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