Liebe kennt keine Gefahren
ich mein Zimmer verlassen habe, wird er sich furchtbare Sorgen machen. «
Der Blick des Schwarzen Rebellen bohrte sich in ihre Augen. »Jess, liebst du etwa diesen Mann? «
»Alexander? Ich würde meinen, nein. Es ist nur, daß er sich schrecklich aufregt, und sein Herz ist nicht das stärkste. Bitte, bring mich zu ihm. « Jess spürte, wie ihr das Blut über den Schenkel hinunterlief. Vielleicht war ihre Verletzung daran schuld, daß sie sich so sonderbar verhielt. Das letzte, was sie sich in diesem Augenblick wünschte, war eine Auseinandersetzung mit dem Schwarzen Rebellen. Sie wollte, daß Alexander sie umhegte.
Der Schwarze Rebell stieg hinter ihr aus dem Sattel und hob sie dann auf den Boden hinunter. »Ich glaube, du weißt den Weg nach Hause«, sagte er in kaItem Ton. »Ich bete, daß dich niemand in diesem Kostüm sieht. « Damit wendete er sein Pferd und ließ sie im Wald stehen.
Jess unterdrückte ein Stöhnen, als ihr der Schmerz wieder durch die Seite fuhr. Bis zum Haus der Montgomerys hatte sie einen Weg von zwei Meilen zurückzulegen, und sie hatte Angst vor diesem Fußmarsch. Bei jedem Schritt klaffte die Wunde, und sie spürte, wie ihr das Blut nun das Bein hinunterlief.
Der schwarze Rebell hatte sie am Kopfende eines alten Idianerpfades abgesetzt, der sie zur Rückseite des Montgomery-Anwesens bringen würde. Sie ging und strauchelte, lehnte sich eine Weile gegen einen Baum, ging wieder ein paar Schritte weiter.
Sie hatte Tränen der Erleichterung in den Augen, als sie das Montgomery-Haus vor sich auftauchen und die offenen Fenster ihres Zimmers sah.
Es war mühsam für sie, in das Zimmer hineinzuklettern, und als sie erst halb durch das Fenster gestiegen war, sah sie Alex im Zimmer sitzen. In seinen Augen loderte der Zorn.
»Du wirst dieses Zimmer nie mehr verlassen, so wahr mir Gott helfe«, begann er. »Ich werde dich hier anketten, dich hungern lassen, dich.. «
»Alex, hilf mir. Ich bin verwundet«, brachte sie noch über die Lippen, ehe sie nach vorn in den Raum hineinfiel.
Er fing sie auf, bevor sie auf den Boden hinschlug, und trug sie zu ihrem Bett.
»Alex«, flüsterte sie.
Alex antwortete ihr nicht, sondern riß ihr die Kleider vom Körper.
»Wie der Schwarze Rebell«, sagte sie lächelnd, und endlich fühlte sie sich in Sicherheit.
Er ließ sie nackt bis zur Hüfte hinunter auf dem Bett liegen, ging hinüber in sein Zimmer und kam mit einer Laterne, sauberen Bandagen und einer Schüssel voll Wasser zurück. Er hatte seinen Rock ausgezogen. Behutsam begann er die Wunde an ihrer Seite zu säubern.
»Bist du böse auf mich, Alex? « fragte sie, während ihre Lippen vor Schmerzen zuckten.
Er legte sie auf die unverletzte Seite und wusch das Blut von ihren Rippen und ihrer Hüfte ab.
»Alex, wir mußten es tun. Wir konnten nicht zu lassen, daß diese jungen Männer aus der Stadt fortgeschafft wurden. Der Admiral würde sonst anfangen, alle Männer zu deportieren. Als nächstes käme Nathaniel vielleicht an die Reihe. «
Alex fuhr fort, stumm ihre Wunde zu säubern.
»Du siehst das doch ein, nicht wahr? Es lief alles wie wir es geplant hatten. Wir hatten überhaupt keine Probleme. « Sie hielt inne, als sie draußen ein lautes Geräusch hörte. »Was war das? «
»Ein Schuß«, gab Alex schroff zurück und drückte sie mit dem Rücken auf das Bett hinunter. Trotz seines offenkundigen Zorns ging er sehr sacht mit ihr um. Er hob ihren Oberkörper hoch und begann, eine Bandage um ihre Rippen zu wickeln.
»Alex, du könntest wenigstens unseren Plan bewundern. Mrs. Wentworth war verkleidet als… « Sie hielt inne, als Alex sich abwandte, um ein sauberes Nachthemd aus einer Kommode zu holen.
»Alex, sprich doch wenigstens etwas mit mir. Du hattest doch vorhin so viel zu sagen, als ich durchs Fenster gestiegen bin. «
Er zog ihr das Nachthemd über den Kopf, legte sie auf das Bett zurück, hob ihre Füße an und begann, die untere Hälfte ihres Körpers zu entkleiden.
»Alex, ich finde es nicht nett von dir, daß du nicht mit mir redest. Der Schwarze Rebell tauchte erst am Ende des Unternehmens auf und wollte, daß ich mit ihm fortreite. Aber ich wollte hierher zurückkehren Zu dir. «
Er warf ihr einen Blick zu, den sie nicht zu deuten wußte, breitete die Zudecke über ihr aus, nahm die Laterne und die Schüssel mit dem von ihrem Blut verfärbten Wasser vom Nachttisch und verließ das Zimmer. Er machte die Tür hinter sich zu. Jessica lag einen Moment im Dunkeln, so
Weitere Kostenlose Bücher