Liebe kennt keine Gefahren
ermitteln, wer in der Maske des Schwarzen Rebellen steckt. Nate ist Alex heimlich gefolgt… Du weißt ja, wie er immer dort auftaucht, wo man ihn am wenigsten vermutet. «
»Also deshalb sind Nate und Sam immer so von Alex begeistert gewesen«, dämmerte es Jess. Sie war sich in ihrem ganzen Leben noch nicht so dämlich vorgekommen wie jetzt. »Aber Sayer redet doch immer so höhnisch mit Alex«, sagte sie in der Hoffnung, daß es nicht wahr sei, daß sie es als einzige nicht gewußt hatte.
»Alex weiß nicht, daß sein Vater sein Geheimnis kennt, und Mr. Montgomery hat Alex immer in dem Glauben gelassen, er wisse nicht Bescheid. Ich vermute, Sayer ist der Meinung, wenn Alex ihm nicht sein Vertrauen schenkt, würde er auch Alex nicht vertrauen. Wenigstens können die Montgomery-Männer ein Geheimnis voreinander bewahren — wenn nicht sogar vor ihren Frauen«, sagte Eleanor und lachte.
Vertrauen, dachte Jess. Darauf lief alles hinaus — auf Vertrauen.
Ihr Verstand begann wieder zu funktionieren. Sie dachte an die letzten Wochen zurück.
Da hatte Alex ihr in ihrer Hochzeitsnacht gesagt, sie solle sich aus seinem Zimmer scheren, und einige Zeit später war der Schwarze Rebell durch ihr Fenster eingestiegen. Da hatte Alex ihr erzählt, daß der Schwarze Rebell unfähig wäre, die Folgen seiner Taten zu bedenken, und der Schwarze Rebell war später wütend geworden, als sie ihm wiedererzählte, was Alex über ihn gesagt hatte. Und als die Pulverkisten in die Luft geflogen waren, hatte sie sich Sorgen gemacht, weil das Blut des Schwarzen Rebellen an ihren Händen klebte. Doch Alex war es gewesen, der sie danach vor den englischen Soldaten gerettet hatte — ein Alex, der ihre Angst erlebt und sie dennoch hatte leiden lassen, statt ihr die Wahrheit zu erzählen. Und Alex hatte schließlich dafür gesorgt, daß Ethan Abigail heiraten mußte.
»Wie hat es angefangen? « fragte Jess. Wie konnte Alex sie nur solchen Seelenqualen aussetzen? Der Schwarze Rebell sagte, daß er sie liebte — Alex sagte, daß er sie liebte; doch diese beiden Männer — nein, dieser eine Mann — hatten sie durch die Hölle geschickt.
Sophy und Eleanor erzählten ihr nun alles, was sie über Alex wußten: wie er zu dem Schwarzen Rebellen geworden war und wie er es angestellt hatte, sein Geheimnis vor der Stadt zu hüten.
»Der Schwarze Rebell wollte mich nicht heiraten«, flüsterte Jess. »Ich bettelte ihn an, aber er weigerte sich. Er sagte, Alex könnte nicht mit mir schlafen. «
»Wie war das eben? « fragte Eleanor. »Ich habe nicht verstanden, was du gerade gesagt hast. «
»Wer war denn gestern nacht der Schwarze Rebell als Alex und ich oben auf dem Hügel saßen? «
um war ihr nicht aufgefallen, wie kräftig er war, als er sich auf das Kutschpferd geschwungen hatte? Sie hatte nur daran gedacht, wie sehr seine Gesundheit darunter leiden müsse. »Ich werde jetzt seine Gesundheit untergraben«, murmelte sie.
»Niemand weiß, wer das gewesen ist«, sagte Sophy. »Ich würde meinen, daß diese Frage Alex im Augenblick ziemlich beschäftigt. «
Jess stand auf. »Alexander wird sich über diese Frage noch wundern. Dafür werde ich sorgen«, sagte sie und verließ das Zimmer.
Kapitel 21
Es war schon spät, als Jess in das Zimmer hineinplatzte, das sie mit Alex teilte. Ihr Herz klopfte wie wild, und ihr Atem kam in kurzen, keuchenden Stößen.
Sofort verlor sich dieser wissende, selbstgefällige Ausdruck aus seinem Gesicht. »Was ist passiert? «
»Das kann ich dir nicht sagen. Das wäre zuviel für dein schwaches Herz. «
»Zum Teufel mit meinem Herzen! « rief er und packte sie bei den Armen. »Jessica, was ist geschehen? «
Sie holte tief Luft, ehe sie antwortete: »Es ist der Schwarze Rebell. «
Der selbstgefällige Ausdruck zeigte sich wieder auf Alexanders hübschem Gesicht. »Ja, mein Schatz» ich weiß, daß du jetzt sein Geheimnis kennst. «
Jess legte das Handgelenk an die Stirn. Sie war der Inbegriff verstörter Weiblichkeit. »Kann eine Frau zwei Männer gleichzeitig lieben? Dich wegen deiner Intelligenz und den Schwarzen Rebellen wegen der Küsse, die er mir heute abend im Wald gab? «
Alex lächelte, wie ein Mann von überlegenem Wissen nur lächeln kann. »Natürlich kannst du das, mein Liebling, wenn seine Küsse… Wie war das eben? Im Wald? Heute abend? Wann? «
»Eben erst. Ich lag vor einer Minute noch in seinen Armen. O Alex, du bist mir ja so ein guter Freund. Ich kann dir meine intimsten Gedanken
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