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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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schließlich frei.
     
     
    Taylor hatte dunkle Ringe unter den Augen. Er saß auf einem Stuhl neben Amys Bett und streichelte sanft über ihren Arm.
    Sein Blick wanderte zu der Infusion, die an einem Ständer neben ihrem Bett hing und stetig Flüssigkeit in den Schlauch abgab, der mittels einer Kanüle an Amys Handrücken angebracht war.
    Megan, Molly, Jessica und Logan hatte er in die Cafeteria geschickt. Sie waren, wie auch er, schon seit über fünfzehn Stunden hier und hatten sich geweigert, nach Hause zu fahren.
    Als Dr. Drey, der behandelnde Arzt zu ihm gekommen war und Taylor gefragt hatte, ob er ein Verwandter sei, hatte er gesagt, dass Amy und er verlobt waren. Diese Notlüge war notwendig gewesen, da er sonst keine Auskunft über ihren Gesundheitszustand erhalten hätte.
    Jetzt, wo er darüber nachdachte, gefiel ihm der Gedanke. Er konnte sich gut vorstellen, gemeinsam mit Amy alt zu werden.
    Er sah in ihr blasses Gesicht und seufzte. Fast hätte er sie für immer verloren. Er mochte gar nicht daran denken.
    Der Arzt hatte ihm mitgeteilt, dass sie kurz vor einer schweren Sepsis gestanden hatte. Eine lebensgefährliche Blutvergiftung.
    Durch den rostigen Nagel hatte sich die Wunde entzündet. Amys Immunsystem hatte verrückt gespielt. Anstatt die Entzündung einzudämmen, hatte ihr Abwehrsystem versagt und sogar dazu beigetragen, die Giftstoffe in ihrem Blut rasend schnell zu verteilen.
    Taylor schüttelte den Kopf, um den Gedanken daran zu vertreiben. Amy war am Leben, alles andere war unwichtig.
    Sie würde eine nicht unerhebliche Zeit im Krankenhaus bleiben müssen, bis sie wieder vollständig hergestellt war, aber das war egal. Hauptsache sie würde wieder gesund werden.
    Nun wartete der Arzt noch auf Amys Laborergebnisse. Es war nämlich durchaus möglich, dass sie durch die Sepsis Organschäden davongetragen hatte. Taylor betete zu Gott, das dem nicht so war. Irgendwann nickte er erschöpft ein.
     
    Die Tür öffnete sich und Taylor schrak hoch. Eine grauhaarige Ärztin trat ein und lächelte. Sie hielt ein Klemmbrett in der Hand und trat vor Amys Bett. Taylor sah sie stirnrunzelnd an.
    »Wo ist Dr. Drey?«, erkundigte er sich.
    »Ich nehme an, er ist zu Hause und schläft«, antwortete sie schmunzelnd und streckte Taylor die Hand entgegen. »Ich bin Dr. Willow und bin für die Nachtschicht zuständig«, erklärte sie in mildem Tonfall.
    Taylor nickte. Natürlich hatten die Ärzte hier auch irgendwann Feierabend.
    »Wissen sie schon mehr?«, wollte er wissen und ignorierte den Knoten, der sich in seinem Bauch gebildet hatte.
    Dr. Willow nickte.
    »Ich habe eben die vorläufigen Ergebnisse bekommen«, sagte sie und überflog das Papier auf ihrem Klemmbrett. Taylor schluckte und sah sie erwartungsvoll an.
    »Die Werte ihrer Verlobten sehen gut aus. Niere und Leber sind ein wenig erhöht, aber ich bin zuversichtlich, dass diese sich wieder auf einem normalen Level einpendeln, wenn sie vollständig geheilt ist. Alle anderen Werte sind im Normalbereich«, teilte sie ihm mit.
    Taylor schloss die Augen und seufzte erleichtert.
    »Danke«, flüsterte er.
    »Ich werde in einer Stunde wieder nach der Patientin sehen. Sie braucht jetzt viel Ruhe«, ließ ihn Dr. Willow noch wissen. Sie schenkte Taylor ein aufmunterndes Lächeln und verließ das Krankenzimmer.
    Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, legte Taylor seinen Kopf auf Amys Bauch und begann zu weinen.
    Als er eine Hand spürte, die ihm schwach über das Haar strich, sah er auf. Amy lächelte. Sie war immer noch blass und sah erschöpft aus, aber sie lächelte.
    »Ich liebe dich«, flüsterte Taylor. »Ich habe mich in dem Augenblick in dich verliebt, als ich dich zum ersten Mal sah und ich werde dich immer lieben.«
    Amys Augen wurden groß und Feuchtigkeit sammelte sich in ihnen. Als eine große Träne über ihre Wange kullerte, wischte er sie mit dem Daumen weg.
    »Ich liebe dich auch«, krächzte sie mit rauer Stimme.

Epilog
     
     
     
    »Meine Güte, wie lange brauchst du denn noch?« Taylor trat unruhig von einem Bein aufs andere, während er Amy dabei beobachtete, wie sie sich zum vierten Mal umzog.
    »Hey, dräng mich nicht. Schließlich macht Logan Megan heute einen Heiratsantrag. Da muss alles perfekt sein, auch die Gäste«, erklärte sie ihm. Er seufzte und warf die Arme in die Luft.
    »Von dem Antrag werden wir nur leider nichts mitbekommen, wenn du noch länger brauchst.«
    »Bin ja schon fertig«, schnaubte sie und

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