Liebe meines Lebens
sensationslüsterne Reporter und Paparazzi nicht interessant genug sind.” Samantha seufzte.
Als Gregoris plötzlich durch die weit geöffnete Tür auf die Terrasse trat, erschrak Olympia so heftig, dass sie sich den Inhalt ihres Glases übers Kleid goss. “Oh nein!”, sagte sie leise und blickte an sich hinunter. “Bitte entschuldigt mich, ich muss mich umziehen.”
“Wir sind alle zu einer Hochzeitsfeier im Dorf eingeladen”, verkündete Gregoris.
“Wie schön!” Samantha war begeistert. “Aber hat Markos schon gesagt, dass wir spätestens um sieben wieder wegmüssen?”
Olympia zog sich unauffällig zurück. Endlich allein! Tief atmete sie durch, um die aufsteigende Hysterie zu unterdrücken. Eine
Hochzeit!
Es war wie ein Albtraum, und sie hätte schreien und um sich schlagen mögen. Warum nur konnte Gregoris sie nicht so lieben wie sie ihn? Wie sollte sie diesen Tag durchstehen und weiter Theater spielen, nur um der Konvention Genüge zu tun, nur um Markos und Samantha Sand in die Augen zu streuen?
Olympia eilte in ihr Zimmer und nahm ihr schwarzes Cocktailkleid mit dem raffinierten Rückenausschnitt vom Bügel. Sie wusste, dass man elegante Garderobe von ihr erwartete. Der Empfang durch die Dorfbewohner am vergangenen Abend hatte ihr gezeigt, dass Gregoris hier auf der Insel wie ein König behandelt wurde.
Schließlich war es allein ihm zu verdanken, dass auch die jungen Leute auf der Insel sich eine Existenz aufbauen konnten. Er hatte für eine Schule mit genügend Lehrern, einen Arzt mit moderner Krankenstation und den großzügigen Ausbau des Hafens gesorgt. Um eine der malerischen Buchten der Insel war eine exklusive Hotelanlage entstanden, die attraktive Arbeitsplätze bot. Gregoris hatte in fünf Jahren mehr für Kritos getan als sein Vater während seines ganzen Lebens. Olympia lächelte bitter. Und Gentleman, der er war, hatte Gregoris es ihr nicht einmal erzählt. Sie hatte es bei Tisch von Markos erfahren, der Gregoris’ soziales Verantwortungsbewusstsein in den höchsten Tönen gelobt hatte.
“Olympia!”
Wie erstarrt blieb sie stehen, als Gregoris die Schlafzimmertür hinter sich ins Schloss zog. Er sah sie eindringlich an. “Olympia, was ist los mit dir?”
“Was soll schon mit mir los sein?”
“Tu nicht so naiv! Du kannst mich vor unseren Gästen nicht wie Luft behandeln, ohne dass es zu peinlichen Spannungen kommt. Was sollen Markos und Samantha von dir denken? Auf Gastfreundschaft wird in Griechenland größter Wert gelegt, und eine Frau, die sich wie ein trotziges kleines Kind benimmt, ist eine Schande für ihren Mann.”
Das war endgültig zu viel für sie. Olympia bebte vor Zorn und ballte die Hände zu Fäusten. “Vielleicht hättest du Gisele Bonner bitten sollen, die Gastgeberin zu spielen”, forderte sie ihn heraus.
“Da magst du Recht haben. Gisele hat mich noch nie vor meinen Freunden blamiert”, parierte er, ohne mit der Wimper zu zucken.
“Das ist eine Gemeinheit, Gregoris”, antwortete sie kaum hörbar.
Der harte Zug um seinen Mund vertiefte sich. “Ich lasse mir so ein Benehmen von dir einfach nicht bieten! Wir hatten einen dummen Streit, und ich habe mich für meinen Anteil daran entschuldigt. Für dein nachtragendes Verhalten fehlt mir jegliches Verständnis.”
“Dann bleib doch, wo der Pfeffer wächst!” Sie drehte sich um und nahm ihre Abendjacke vom Bett.
Mit einem Schritt war Gregoris bei ihr und fasste sie bei den Schultern. Seine Augen blitzten förmlich vor Wut. “Olympia, weißt du eigentlich nicht mehr, was du tust, oder bist du krankhaft eifersüchtig? Willst du es mir heimzahlen, weil ich mich mit Samantha beim Essen so angeregt unterhalten habe?”
“Wie kommst du denn auf die Idee?”
“Weil du dich Katerina gegenüber ebenso verhalten hast. Du konntest es ihr nie verzeihen, dass sie früher einmal in mich verknallt war. Das ist die einzige Erklärung, die ich für dein unmögliches Benehmen finden kann.”
Um nicht die Beherrschung zu verlieren, blickte Olympia konzentriert auf den Knoten seiner honigfarbenen Seidenkrawatte. “Es wäre für alle das Beste, wenn du jetzt wieder zu unseren Gästen gehen würdest, sonst …”
“Markos weiß, dass ich ein Hühnchen mit dir zu rupfen habe. Ich gehe nicht eher, bis du mir erklärt hast, was mit dir los ist.” Er schob die Hand in ihr Haar und zwang sie, ihn anzusehen. “Heute Morgen noch hast du gelächelt und warst unbefangen und glücklich.”
Die Spannung zwischen
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