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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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du ihn küsst. Und wichtig ist vor allem, dass du selbst mit dir rumprobierst und dir selbst einen Orgasmus machst. Denn woher soll denn sonst der Typ wissen, wo er bei dir drücken muss, wenn du es noch nicht mal weißt? Du bist doch keine Überraschungskiste. Ich war ziemlich erschrocken, als mir eine Freundin beichtete, sie hätte noch nie einen Orgasmus gehabt. Ich muss dazu sagen, sie ist Mitte zwanzig und hat eine große derbe Klappe, aber vom allerfeinsten. Als ich sie fragte, ob sie es sich denn nie selbst machen würde, war sie sehr irritiert. „Nein!“ gab sie völlig konsterniert zurück. Ich dachte, ich tue ihr etwas Gutes und schenkte ihr einen süßen Vibrator in Raupenform zum Geburtstag. Da gibt es ja mittlerweile die drolligsten Kerlchen. Zum Glück hatte ich sie vorgewarnt, mein Geschenk nicht vor den anderen Partygästen zu öffnen. Das war auch gut so, denn ich bekam nie mit, was sie dazu sagte. Sie war wohl völlig schockiert. Ich musste erst Wochen später selbst nachfragen, was sie denn von meinem Geschenk hielt, und machte mir bis dahin viele Gedanken und Vorwürfe, wohl volle Lotte ins Fettnäpfchen getreten zu sein, aber mal par Excellence. Sie gestand mir, nicht viel damit anfangen zu können. Sie hat das Ding ungeöffnet in der Verpackung gelassen und es im Schrank versteckt. Zu sehr würde sie sich schämen, wenn ihr Freund das sehen würde. Dabei habe ich sogar extra in meiner Gebrauchsanleitung noch dazu geschrieben, sie solle ihren Süßen mit einbeziehen, das Ding vollbringt wahre Wunder, auch beim Mann. Ich glaube, sie hat es bis heute nicht ausprobiert.
      Ich glaube, so oder so ähnlich geht es sehr vielen Mädels. Man muss nicht immer einen Orgasmus haben, aber die Der-Orgasmus-ist-mir-nicht-so-wichtig-Nummer nehme ich niemandem ab. Da entgeht einem doch das ziemlich abgefahrenste und geilste Gefühl dieser Welt. Das ist wie Gourmet-Menü bestellen, und dann sich nur erlauben, nur zu gucken. Befriedigt das? Nein. Also. Und wenn euer Mann es euch nicht richtig machen kann, dann macht es euch eben selbst.
     

Von Antörn zu Abtörn
    Nummer dreiundzwanzig war so eine Zwischendurch-Geschichte, die sehr vielversprechend anfing, er mir aber urplötzlich sowas von auf den Wecker ging, dass ich so tat, als hätte es unsere Geschichte niemals gegeben und ich die Sache ohne ein Wort der Begründung einfach beendete.
    Nummer dreiundzwanzig lernte ich in der Mittagspause in der Kneipe kennen, die für meine Kollegen und mich als Kantinenersatz herhalten musste. Nummer dreiundzwanzig arbeitete in der Nähe, und so begegneten wir uns öfter, während wir uns Kartoffelbrei, Brokkoli und Schnitzel auf die Teller häuften. Ich fand ihn sofort ziemlich heiß, vom ersten Mal an, da ich ihm begegnete. Er sah geradezu unverschämt gut aus und strahlte dieses schlimm verbotene Bübische aus, gepaart mit einer Mischung aus Gentleman und Verruchtheit pur. Auch er hatte das Wort Sex auf der Stirn stehen. Er hatte einen sehr knackigen Körper, das konnte ich sofort erahnen, volle dunkle Haare, die er entweder dandymäßig zurückgegelt trug oder wuschelig zerzaust. Beides sah sehr lässig aus. Er war immer hervorragend gekleidet, genau in dem Style, den ich so mag: Entweder ganz lässig in coolen Jeans, dazu leicht verblichenes T-Shirt und coole Lederboots. Hallo James Dean. Oder an manchen Tagen kam er ganz elegant daher, in Tweed-Anzug, so im Brit-Chic. Sehr geil. Also, alles in allem, der Kerl war ein Fest für die Augen. Apropos Augen. Er hatte schlimm schöne eisblaue Augen, die meine Schwäche für blaue Augen rigoros ausnutzten, denn wann immer wir beide uns in der Mittagspause trafen, dann gab es Blickgewitter bis die Luft fast krachte zwischen uns. So ging das eine ganze Weile. Wir liefen uns hin und wieder beim Essen über den Weg und ließen unsere Blicke Bände sprechen. Trotzdem traute sich keiner den anderen anzusprechen, denn immer waren wir umgeben von Kollegen. Und das wäre ja nun zu doof gewesen, unter diesen Umständen ein „Na, schöner Mann, mal zusammen Kaffee trinken gehen?“ loszulassen. Also beschränkte sich unser stilles Kontaktgebahren auf die paar Mal, die wir uns zufällig beim Essen begegneten.
    Ich hatte also keine Ahnung, wie er hieß, was er machte und überhaupt. Bis eines Tages eine neue Kollegin zum Essen mitkam, Nummer dreiundzwanzig auch Hunger hatte, und sich heraus stellte, dass die beiden sich kannten. Sie begrüßten sich und plauderten, dabei schaute ich

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