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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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nicht als geeignete Alternative. So spielte ich das Spiel mit. Nun packte Nummer zwölf auch noch eine Videokamera aus und filmte unsere Strandfummeleien. Ich bekam Panik, Scheiße, dachte ich, das wird der doch allen seinen Kumpels zeigen. Aber dann war ich schon an einem Punkt angelangt, wo mir alles irgendwie egal wurde. Youtube oder Youporn gab es damals zum Glück auch noch nicht. Und wenn er das seinen kroatischen Sportskumpanen zeigen würde, na und, was soll mir das schon anhaben. Zudem schmiedete ich schon Pläne, ihm die Kassette einfach zu klauen. So verbrachten Nummer zwölf und ich den ganzen Tag knutschend, fummelnd und in englischfranzösischem Mischmasch über die Welt philosophierend am Strand. Er erzählte mir, welche krassen Orgien er und seine Mannschaftskollegen schon gefeiert hätten und dass alle Mädels heiß nach ihnen seien. Aha, damit wollte er wohl Eindruck bei mir hinterlassen, nach dem Motto, ich kann jede Frau haben, also sei dir darüber im Klaren, welches Juwel du hier gerade vor dir hast. Der Tag mit Nummer zwölf war ulkig. Nicht real irgendwie. Ich dachte, diesen einen komischen Tag kriegste irgendwie rum. Heute Abend schön wieder im eigenen Bett schlafen, die Sache verdrängen und vergessen, und alles ist erledigt.
    Pustekuchen. Als wir am Abend am Hafen ankamen, sahen wir die einzige Rückfahrfähre gerade ablegen. Na herrlich. Jetzt musste ich auch noch mit der nimmersatten videogeilen Sportskanone eine Nacht verbringen. Da der Tag schon völlig komisch war, nahm ich es mit Fassung und Contenance auf. In hysterisches Geblöke auszubrechen hätte eh nicht viel gebracht. Ganz pragmatisch wie ich war, hatte ich nur zwei Sorgen: Wo übernachten wir, und wie würde ich morgen früh bloß aussehen, ohne frische Klamotten? Alles andere war mir mittlerweile egal und sowieso verkorkst. Zum Glück hatte ich mein Survival-MakeUp-Kosmetik-Täschchen dabei, ohne das ich nie das Haus verlasse. Ich habe es für genau solche Situationen stets parat. Na wenigstens hat sich in dieser Hinsicht der Tag gelohnt, endlich kam das Notfall-Beauty-Kit zu wohlverdienter Achtung und Dankbarkeit meinerseits.
    Etwas planlos irrten Nummer zwölf und ich durch die Gegend. Das nächste Hotel war ausgebucht und man gab uns nur zwei weitere Nummern, unter denen wir unser Glück versuchen sollten. Es wurde schon langsam dunkel und ich sah uns schon am Strand schlafen. Schreckliche Vorstellung. Es war September und daher abends nicht mehr wirklich sommerlich lauschig. Zeltromantik konnte ich verwöhnte Tussie noch nie leiden. Zum Glück hatte Nummer zwölf sein Handy dabei, damals keine Selbstverständlichkeit. Wir hatten Glück. Eine Pension war noch telefonisch erreichbar und hatte auch noch ein freies Zimmer zu bieten. Das Zimmer hatte ein Doppelbett. Nicht so schlimm. Aber was schlimm war, das Zimmer hatte eine Duschkabine. Nicht etwa im danebengelegenen Badezimmer, nein, die Duschkabine befand sich im Zimmer. Na wunderbar. Wenigstens das Klo war ausgelagert. Nummer zwölf schien das nicht zu stören, er zog sich seelenruhig aus, grinste und begann zu duschen. Zu seiner Enttäuschung machte ich es ihm nicht nach und leistete ihm keine Gesellschaft in der engen Nasszelle. Ich tat völlig unbeteiligt und desinteressiert. Er versuchte noch meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, in dem er mich bat, ihm das Handtuch zu reichen. Ich schmiss es ihm mit Missachtung zu. Als ich mit Duschen an der Reihe war, schickte ich ihn eiskalt raus. Er protestierte, aber ich beharrte auf meiner Duschintimsphäre. Nun hatte ich in Anbetracht der nicht geplanten Übernachtung auf einsamer Insel leider keinen Pyjama dabei. Und in die ollen verschwitzten Sachen vom Tag wollte ich auch nicht mehr schlüpfen. Also schlüpfte ich nackt unter die Decke. In dem Glauben, der kroatische Sportstar würde mich, ganz Gentleman, in Ruhe lassen. Es gab aber nur diese riesige Pärchendecke. Also nur eine Decke für zwei Personen. (Dämliche Erfindung! Man will doch nachts seine Ruhe haben und nicht vom Nachbarkörper ohne Schutz vollgeschnieft und vollgeatmet werden!). Nummer zwölf wartete geduldig vor der Tür bis ich ihn rein rief. Er grinste. Er ließ sein um die Hüften gebundenes Handtuch herunter fallen und kroch, ebenfalls nackt, zu mir unter die Decke.
    `Bringen wir es also schnell hinter uns`, dachte ich nur. Der kroatische Basketballprofi mit südländischem Touch hatte eine beeindruckende Dichte an Körperbehaarung vorzuweisen. Er

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