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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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Penthouse da ...) mithalten zu können. Ich dachte, wenn er hört, wie wunderbar es mir geht, dass er dann ganz beeindruckt von meinem coolen Lifestyle ist. So klug, ihm nicht auch noch am Telefon das Ohr voll zu heulen, war ich zumindest. Nach den Telefonaten mit ihm fühlte ich mich nur noch beschissener und hatte dieses fiese ziehende Gefühl im Bauch, wenn man nach einem blöden Telefonat mit seinem Liebsten den Hörer aufknallt und sehr gerne die Wand eintreten will.
    Nun suchen sich bei mir seit jeher tragische Liebesumstände ganz besondere Ventile. Ich war nun also das einsame, verlassene und unglückliche Mädchen in der Fremde. Mein Freund liebte mich nicht mehr, so dachte ich zumindest, und vergnügte sich ohne mich in L.A.. Ich war, wie so viele Mädels Anfang zwanzig, so unsicher mit mir selbst, dass ich süchtig war nach Bestätigung von außen. Da Nummer zehn wiederum so beschäftigt mit sich selbst war, dass er unser verkümmerndes Liebespflänzchen mehr schlecht als recht goss, musste ich mir meine Dosis Bestätigung eben woanders her holen. Damit rechtfertigte ich die Sache mit Nummer zwölf. Nummer zwölf war also eine pure Frust-Trotz-Rache-Blödsinns-Aktion, ohne Sinn und ohne Verstand. War ich danach glücklicher, zufriedener, ausgeglichener? Nein, nur noch frustrierter.
    Nummer zwölf lernte ich bei einer Erasmus-Studenten-rotten-sich-im-Ausland-zusammen-Aktion in einer schmuddeligen Kneipe in Bordeaux kennen. Mein geübtes Auge markierte ihn innerhalb von Sekunden als den einzigen halbwegs passablen Typen zwischen all den anderen langweiligen, unstylishen und unleckeren Alternativo-Fuzzies. Er hatte einen südländischen Touch, war sehr groß, hatte eine sportliche Figur, dunkle dichte Haare und ein attraktives kerniges Gesicht. Sein Schädel war zwar mehr ein Quadratschädel und manchmal glotzte er wie ein blöder Glupschfisch, aber unter all den anderen komischen Studentenvögeln stach er als einzig halbwegs cooler und lässiger Typ hervor. Je länger ich ihn betrachtete, desto mehr gefiel er mir dann doch. Ich kam mit ihm schnell und unkompliziert ins Gespräch, und Nummer zwölf outete sich dabei als ehemaliger Spieler der kroatischen Basketballnationalmannschaft. Ich war beeindruckt. Das sorgte natürlich auf meiner Wie-finde-ich-den-Typen-Skala? für einen ordentlichen Attraktivitätsbooster. Nummer zwölf sackte augenscheinlich 50 Pluspunkte mehr ein. Frauen sind nämlich genauso einfach gestrickt wie Typen. Während Typen auf dicke Brüste stehen, fahren Frauen volle Lotte auf Sportler ab. Und wenn es dann noch halbwegs erfolgreiche Sportler sind, sabbern wir genauso rum wie Typen beim Anblick eines prallen Dekolletés. Welchen Sinn Mutter Natur dahinter verpackt hat, erschließt sich mir nicht ganz. Suchen wir Frauen etwa unbewusst nach einem fitten singenden springenden Känguru, das unseren Nachwuchs mühelos durch die steinzeitliche Steppe bugsieren kann?
    Nachdem nun mein Interesse an Nummer zwölf blitzartig geweckt war, schien aber er sich auf einmal nicht mehr für mich zu interessieren. Nach unserem kleinen Smalltalk wendete er sich von mir ab und widmete sich anderen Gesprächspartnern. Na toll. Nun war ich aber angefixt und wollte ihn unbedingt näher kennen lernen. Aber da war nix zu machen, der gute Mann verabschiedete sich wenig später und verschwand. Das hatte zur Folge, dass ich mich nun zu jedem dieser drögen Erasmus-Treffen quälte, in der Hoffnung, ihn dort wieder zu sehen. Ein bisschen Spannung und Abwechslung in meinem einsamen frustrierten Franzosen-Leben hatte ich bitter nötig. Meine Beharrlichkeit wurde belohnt, Nummer zwölf stand plötzlich wieder auf der Matte. Diesmal gab ich alles, denn noch einmal durfte er mir nicht so einfach entwischen. Ich flirtete, was das Zeug hielt, lächelte mit Vollgas und sprühte Funken vor Charme. Es funktionierte prima. Er biss an. Er fragte mich nach meiner Nummer, und ob wir nicht mal was gemeinsam unternehmen wollten. Klaro wollte ich. Begeistert sagte ich zu, als er vorschlug, einen Tagesausflug zu einer vor Bordeaux vorgelagerten Insel zu unternehmen. `Endlich würde ich auch mal was Spannendes erleben!` dachte ich in trotzigen und neidischen Gedanken an meinen Freund. Ich malte mir schon aus, wie ich ihm am Telefon von coolem Inselhopping mit meinen coolen neuen Freunden erzählen würde.
    Nummer zwölf und ich verabredeten uns für ein paar Tage später, um die weinselig geschmiedeten Inselpläne Wirklichkeit werden

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