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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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angsterfüllter Stimme. »Ich will Sie nie wiedersehen. Nie wieder!
Und ich hoffe, wenn Sie das nächste Mal jemanden zum Selbstmord treiben, dann
ist es mein Vater .«
    »Ich werde es mir merken«,
erwiderte Gail Corinth. »Aber noch eines. Geld?«
    »Ich will euer Geld nicht«,
schrie Marisa. »Nicht einen Pfennig davon würde ich anrühren, und wenn ich am
Verhungern wäre .«
    »Du wirst niemals verhungern,
mein Kind«, sagte Gail. »Jedenfalls nicht, solange du noch so aussiehst.
Holman!« Sie wandte sich mit grimmigem Lächeln mir zu. »Ich vermute, Sie haben
ein Recht auf Ihr Honorar. Oder ist es auch Ihnen lieber, unser Geld nicht
anzurühren ?«
    »Eintausend Dollar«, sagte ich.
»Einen Barscheck, bitte .«
    »Eine Menge Geld«, murmelte
sie, »nur dafür, daß Sie herausgefunden haben, daß es Marisa Spaß macht .«
    »Das war umsonst«, versetzte
ich. »Die tausend Dollar sind mein Honorar dafür, daß ich Ihnen auf die
Schliche gekommen bin .«
    Sie lachte, und diesmal klang
es beinahe echt.
    »Okay. Ich stecke den Scheck
morgen in den Briefkasten .«
    »Ich möchte ihn lieber
mitnehmen«, entgegnete ich ruhig.
    »Bitte, wenn Sie darauf
bestehen.« Für ein paar Minuten verschwand sie aus dem Zimmer. Dann kam sie mit
dem Scheck zurück. »Jetzt, da Sie Ihr Honorar bekommen haben, können Sie mir
etwas verraten«, sagte sie. »Ich nehme an, der liebe Clyde vergaß nicht, mich
in seinem Geständnis zu erwähnen ?«
    »Nein, das vergaß er nicht .«
    »Hm, da werde ich wohl mit
einigen recht lästigen Fragen von der Polizei zu rechnen haben .« Sie zuckte die Achseln. »Aber die Tatsache, daß man mit
der Herstellung von pornographischen Filmen zu tun hat, ist ja doch wohl kein
Grund zu gerichtlicher Verfolgung ?«
    »Nein«, antwortete ich.
»Cameron hat sich die größte Mühe gegeben, Ihnen etwas Verbrecherisches
nachzuweisen, aber es gelang ihm nicht. Wilson, Bridges und Hubbard sind die
drei, die die Sache werden ausbaden müssen. Sie werden zwar auch nicht gerade
als Heilige aus der Geschichte hervorgehen, aber die Polizei kann Ihnen nichts
anhaben .«
    »Danke .« Sie nickte mir zu. »Genauso hatte ich es mir gedacht. Nun?« Ihre Stimme nahm
einen künstlich munteren Ton an. »Ich glaube, das ist alles. Tut mir leid, daß
Sie schon so bald wieder gehen müssen, aber wenn Claude seine Migräne bekommt«,
— ihr Lächeln wurde blendend —, »Sie wissen, wie es ist .«
    Selbst nachdem sie die Tür
geschlossen hatte, war mir, als brenne mir das blendende Lächeln noch zwischen
den Schulterblättern. Marisa hatte aufgehört zu weinen und tupfte sich die
Augen. Während der Fahrt zu meinem Haus saß sie starr und stumm wie ein
Gespenst neben mir.
    Als wir ins Wohnzimmer kamen,
sagte ich ihr, sie sollte uns etwas zu trinken machen, und ging dann zum
Telefon. Ich sagte dem diensthabenden Beamten, er sollte jemanden zu Clyde
Camerons Haus hinausschicken, und legte auf.
    »Als ob das jetzt noch etwas
nützt«, sagte Marisa trübe.
    »Ich habe mich meiner
Bürgerpflicht entledigt«, versetzte ich und wählte von neuem.
    »Bridges«, sagte die Stimme,
die sich beim zweiten Läuten meldete.
    »Holman«, versetzte ich und
wartete ruhig ab, bis der Schwall von Obszönitäten versiegt war. »Ich habe
interessante Neuigkeiten für Sie«, sagte ich dann. »Clyde Cameron hat Bonnie
Adams getötet. Danach hat er sich selbst das Leben genommen und ein
unterzeichnetes Geständnis hinterlassen. Die Polizei ist schon auf dem Weg zu
seinem Haus .«
    »Ist das auch wirklich wahr ?« stammelte er.
    »Ich habe das Geständnis selbst
gesehen«, erklärte ich. »Er hat keinen Namen vergessen, alter Freund. Weder Ihren,
noch Wilsons, noch Hubbards. In den Selbstmord getrieben hat ihn ein
gefälschter Abschiedsbrief seiner Tochter, den Gail Corinth ihm zusammen mit
dem Film, in dem seine Tochter mitspielte, geschickt hat .«
    »Was?«
    »Das wußten Sie nicht ?« fragte ich. »Sie hat sich Ihrer doch nur bedient, und
zwar von dem Moment an, als Cameron sie abschob und Bonnie Adams an ihren Platz
setzte. Sie hatte nichts weiter im Sinn als Rache .« Ich lachte. »Meine Güte, da haben Sie und Wilson sich ja schön hereinlegen
lassen .«
    Er fluchte erbittert und
knallte den Hörer auf die Gabel. Ich legte auf, und im selben Moment flog mir
ein wirbelnder Derwisch im Pannekleid an den Hals.
    »Rick!« Marisa küßte mich
leidenschaftlich. »Du bist ein Genie. Meinst du, sie werden sie umbringen ?« fragte sie

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