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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Du wirst es vielleicht
interessant finden«, versetzte ich. »Ich kann dir sogar garantieren, daß es
interessant wird .«
    »Selbst wenn ich mit dir
hingehen würde«, erklärte sie gepreßt, »würde ich nicht bleiben .«
    »Wer hat denn verlangt, daß du
bleibst ?«
    Die dunklen, blauen Augen
spiegelten immer noch Zweifel.
    »Die Sache hat doch einen
Haken, oder ?«
    »Im Gegenteil. Du wirst
vielleicht sogar deine Freude an dem Besuch haben .«
    »Also gut.« Sie spielte nervös
mit ihrem Glas. »Ich will dir mal glauben, fürs erste .«
    »Dann rufe ich ihn an und sage
ihm, daß wir kommen .«
    Ich ging zum Telefon und
wählte.
    Die Stimme, die sich meldete, gehörte
eindeutig einer Frau.
    »Bei Vargas«, sagte sie. »Gail
Corinth am Apparat.«
    »Na, das ist aber mal etwas
ganz Neues«, stellte ich bewundernd fest. »Ein weiblicher Butler, und noch dazu
so sexy.«
    »Holman«, sagte sie. »Ich
erkenne den infantilen Humor .«
    »Ich hatte eigentlich vor, heute abend bei Vargas vorbeizukommen, so gegen acht .«
    »Bis dahin wird er
wahrscheinlich zurück sein .« Sie bemühte sich nicht,
ihre Neugier zu verbergen. »Ist es wichtig ?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte
ich.
    »Handelt sich um Marisa ?«
    »Richtig«, bestätigte ich.
    »Ich wollte heute abend ins Theater, aber ich glaube, da bleibe
ich lieber zu Hause. Würde Sie das stören, Holman ?«
    »Aber warum denn ?« fragte ich. »Außerdem brauchen Sie sich nicht erst die
Mühe zu machen, Mikrophone im Zimmer zu verstecken, wenn Sie gleich selbst
dableiben .«
    Sie knallte den Hörer auf. Ich
kehrte zur Bar zurück und griff nach meinem Glas.
    »Da brauche ich gar nicht lange
zu raten«, bemerkte Marisa kalt. »Das war die Corinth, nicht wahr ?«
    »Richtig«, sagte ich. »Du
erinnerst dich doch an gestern abend , als du mir
erzähltest, wie Tricia Cameron mit Bill Wilson ins Atelier kam ?«
    »Natürlich erinnere ich mich«,
sagte sie. »Warum?«
    »Wie wäre es, wenn du mir die
Geschichte noch einmal erzählst ?«
    »Warum ?« wiederholte sie.
    »Weil ich den starken Verdacht
habe, daß du sie das erste Mal nicht ganz der Wahrheit entsprechend erzählt
hast .«
    Ihr Gesicht errötete leicht.
    »Und was soll das heißen, wenn
ich fragen darf ?«
    »Du sagtest, du hättest den
Eindruck gehabt, daß Tricia Cameron nichts von der Filmerei wissen wollte, daß
sie aber nicht wußte, wie sie ablehnen sollte .«
    »Stimmt. Und?«
    »Und ich glaube nicht, daß es
sich so abgespielt hat«, erklärte ich. »Ich glaube, daß sie außer sich war vor
Angst und Entsetzen, und daß man ihr überhaupt keine Gelegenheit ließ,
abzulehnen .«
    »Schön .« Sie leerte ihr Glas und blickte mich trotzig an. »Es war so, wie du sagst. Das
arme Ding wimmerte vor Angst. Nachdem Bonnie ihr die Kleider vom Leib gerissen
hatte, fiel sie auf die Knie und flehte Wilson und Bridges an, sie gehen zu
lassen. Aber die lachten sie nur aus .«
    »Und was hast du getan ?«
    »Was konnte ich schon tun ?« Sie zuckte die Achseln.
    »Wenn ich angefangen hätte,
mich da einzumischen, hätten sie mich höchstens geschlagen. Bill sagte, ich sollte
schleunigst verschwinden, und das tat ich .«
    »Und dann?«
    »Ich verkroch mich in meinem
miesen Hotelzimmer .«
    »Du hättest doch aber etwas
unternehmen können .« Ich blickte sie einen Moment
stumm an. »Du hättest die Polizei alarmieren können. Nicht einmal deinen Namen
hättest du anzugeben brauchen .«
    »Ja, und wenn ich das getan
hätte«, fuhr sie mich an, »was hätte ich dann davon gehabt ?«
    Ich starrte sie an und begriff
nicht. Dann begriff ich und wollte es nicht glauben.
    »Du meinst«, sagte ich langsam,
»wenn die Polizei da hineingeplatzt wäre, dann hättest du deine Arbeit verloren ?«
    »Na schön, es ist vielleicht
nicht der vornehmste Job der Welt«, versetzte sie, »aber was anderes kann ich
nicht .«
    »Klar ausgedrückt war es also
so«, stellte ich fest, »daß du aus lauter Angst, du könntest deinen lumpigen
Job verlieren, tatenlos mitangesehen hast, wie Tricia Cameron vor einer
Filmkamera vergewaltigt wurde .«
    »Genau, du scheinheiliger
Dreckskerl«, schrie sie mich an. »Es wird schon so sein, wie du gestern abend gesagt hast. Ich bin
als Hure auf die Welt gekommen. Ich wüßte gar nicht, wie sonst ich mir meinen
Lebensunterhalt verdienen sollte. Und ich wollte es auch gar nicht anders .« Ihre Lippen verzerrten sich zu einem giftigen Lächeln. »Vielleicht
würden mich deine Moralpredigten etwas mehr

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