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Liebesbisse

Liebesbisse

Titel: Liebesbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Castillon
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Ende machen, ob es ein Lied oder ein Toast ist. Meinen Vater habe ich gebeten, keine Rede zu halten – um meinem künftigen Schwiegervater den Wind aus den Segeln zu nehmen. Er hat einen sehr speziellen Humor und könnte sehr verlegen werden, wenn keiner darauf reagiert, jedenfalls keiner von meinen Gästen – seine Gäste sind vermutlich eh daran gewöhnt, vielleicht mögen sie so etwas auch. Na ja, jeder wie es ihm gefällt!
     
    Diese Sache mit dem Hut geht mir wirklich gegen den Strich. Mein Verlobter hätte darauf bestehen sollen. Man würde sie nicht so gut sehen, aber das wäre wahrscheinlich auch besser so. Dennoch – wie sieht denn das aus, wenn er am Arm einer barhäuptigen Mutter die Kirche betritt? Er sagt, das sei doch gar nicht wichtig. Ich frage mich, was für ihn überhaupt wichtig ist. Es ist ja ganz nett, wenn man Flitterwochen plant, aber man sollte doch vielleicht vorher heiraten! Und dann auch noch Schottland – vielen Dank. Er spricht von Spukschlössern und tollen, knarzenden Betten. Kommt gar nicht in Frage. Hier regnet es das ganze Jahr, da habe ich ja wohl ein Recht auf ein bisschen Wärme. Mach weiter, ja, steck ihn tief in meinen Rachen, ich liebe das.
     
    Er sagt, ich sei angespannt. Natürlich bin ich das! Ich habe es satt, immer an alles denken zu müssen und alle Vorschläge zu machen. Er – nichts. Schlimmer noch, er kritisiert auch noch die Motti, die ich den Tischen gegeben habe. Maman meint, ich hätte sicher ein sehr schönes Modell abgegeben, also hatte ich die Idee, Namen von Gemälden zu nehmen. Der Traum für die Verheirateten, Sonnenblumen für die Kinder, Das Gewitter für die Älteren. »Und warum nicht Namen von Schlachten? Oder Automarken?« Das ist doch eine Unverschämtheit, oder? »Bravo! Der Herr ist ja richtig geistreich«, habe ich erwidert. »Schlag etwas anderes vor, ich habe sowieso nichts zu sagen.« – »Nimm Namen von Gewürzen«, hat er gebrummt, »vielleicht lernst du dann eines Tages ja kochen.« Ich habe diese Gemeinheit lieber ignoriert und ihn stattdessen gelobt. »Zimt, Paprika, Kreuzkümmel … Wir werden Tischschmuck in Auftrag geben, der jeweils von einem Gewürz inspiriert ist.« Doch dann sagte er glatt: »War nur ein Scherz, ist doch eine blöde Idee.« Sagt er selbst!
    Ich bin sauer. Außerdem pflegt er seine Haut nicht und isst viel Wurst. Ich hingegen achte auf meine Linie, damit ich bei der Hochzeit gut aussehe. Ich habe zwei Friseursalons ausprobiert, aber ich werde lieber jemanden nach Hause kommen lassen, einen Friseur, der auf Haarsteckfrisuren spezialisiert ist und der mir dann den ganzen Nachmittag über zur Verfügung steht; er wird auch meine Familie frisieren. Ja, mach schon, los, nimm mich. Aber pass auf, zieh ihn vorher raus, ich bin fruchtbar. Wir wollen uns mit dem Kinderkriegen nicht viel Zeit lassen. Eine renommierte Kosmetikerin wird mich schminken. Und ich werde ganz krank, wenn ich daran denke, dass er Pickel auf der Nase haben wird. Hör endlich mit dieser Knoblauchzehe auf, du bist gemein.
     
    Ich weiß nicht einmal mehr, warum ich heirate. Hörst du mir überhaupt zu? Nimm den Knoblauch weg, ja? Denkst du an mein Gratin? In zwölf Tagen ist es so weit. Ist dir das eigentlich klar? Ich werde dir Zeichen machen, während deine Kellner servieren. Wie viele werden es sein? Und spar nicht an den Kellnern. Es soll schon nach etwas aussehen. Hör mit dieser Knoblauchzehe auf, das kratzt und es stinkt! Trotzdem freue ich mich, dich kennengelernt zu haben. Maman hatte deinen Namen auf einem Lieferwagen gesehen. Hör doch auf, das brennt! Nein, nicht reinstecken! Du bist ja überge-schnappt. Zieh das sofort wieder raus! Ich werde nach Knoblauch riechen, Knoblauch schwitzt man aus!
    Pass auf, mach weiter, los, stopf mich, egal, wie es kommt, so oder so, doch ins Gratin kommt das auf keinen Fall.

Angestellt oder selbstständig
    »Gut, nimm ein Bad, aber beeil dich bitte, ich muss mit dir reden. Weißt du, Suzanne, im Moment ist es schwierig für mich …«
    »Keine Sorge, wir werden eine Lösung finden.«
    »Von mir aus kannst du planschen, aber wir reden durch die Tür miteinander. Ja?«
    »Mach dir keine Sorgen, Pierre.«
    »Das Problem ist, wenn ich weiterhin angestellt bleibe, bin ich bald zu alt, um mein eigenes Geschäft aufzuziehen.«
    »Aber wenn du dich selbstständig machst und es schiefgeht, hast du keine Arbeit mehr …«
    »Ja, das ist es ja! Es kann schiefgehen.«
    »Es ist normal, dass du Angst hast

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