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Liebesbisse

Liebesbisse

Titel: Liebesbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Castillon
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…«
    »Ich fühle mich in der Lage, mein eigenes Unternehmen zu gründen, aber das kann ich nicht, wenn ich weiterhin als Angestellter arbeite. Es ist eine Frage von Zeit, von Zeitmangel.«
    »Dann mach dich selbstständig, vielleicht ist jetzt der richtige Moment.«
    »Vielleicht?«
    »Das kannst nur du allein wissen. Fühlst du dich bereit?«
    »Ich weiß nicht. Findest du, dass ich es bin?«
    »Du hast doch schon lange Lust darauf, du träumst davon, dein eigener Chef zu sein …«
    »Aber ich brauche auch Sicherheit … Kannst du das Wasser abstellen? Ich höre nichts mehr.«
    »An den Wochenenden hättest du Zeit, deine Pläne in die Tat umzusetzen. Das ist natürlich viel Arbeit, aber wenn die Sache klar, geordnet und organisiert ist, ist das Wagnis nicht so groß.«
    »Hm, ich weiß nicht.«
    »Doch. Glaub mir. Ich denke, es ist leichter für dich, wenn du das Abenteuer eingrenzt. Wenn du in deiner Freizeit aktiv wirst, ist das schon ein großer Schritt.«
    »Vielleicht. Wieso sagst du ›Abenteuer‹? Glaubst du nicht an die Sache?«
    »Ich steige jetzt aus der Wanne. Dann gehen wir.«
    »Ah, endlich! Bist du dir sicher?«
    »Ja, es ist der richtige Moment. Ich ziehe mich an, und wir gehen.«
    »Abenteuer! Entschuldige, aber das klingt ein bisschen so, als würdest du sagen ›dein Ding‹. Vielen Dank auch, dass du mir so viel Mut machst! Was soll ich tun? Kündigen? Mich rausschmeißen lassen?«
    »Es wäre nicht sehr ehrlich, eine Abfindung zu kassieren.«
    »Du hast recht. Aber das würde mir wirklich helfen.«
    »Ach, da stehst du doch drüber.«
    »Aber es ist echt heikel.«
    »Du würdest es bereuen. Du bist ein redlicher Mensch. Und das ist kein Fehler. Lass mich mal durch, ich muss mich anziehen.«
    »Du kennst mich gut, das ist schön. Es ist so kompliziert.«
    »Ja, aber es ist machbar. Hast du die Schlüssel, Pierre?«
    »Nein.«
    »Ich nehme sie. Ruf schon mal den Aufzug. Hast du an der Ecke geparkt?«
    »Ja. Du läufst doch zum Wagen, dann muss ich nicht vors Haus fahren. Mit all den Einbahnstraßen ist das ziemlich lästig.«
    »Ja, ich gehe zu Fuß. Sieh nur, was für ein schönes Licht!«
    »Ich muss mich entscheiden. Es macht mich verrückt, nicht zu wissen, was morgen ist; das zehrt an mir, weißt du? Hilf mir, die Sache klar zu kriegen.«
    »Lustig, es ist Vollmond.«
    »Aber wenn ich kündige, werden sie mich bestimmt vermissen.«
    »Das kleine Café ist um diese Zeit schon geöffnet …«
    »Willst du einen Kaffee?«
    »Nein, Pierre.«
    »Warum redest du dann davon? Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf! Nichts hindert mich schließlich daran, mit einer Abfindung zu gehen … Doch nein, das wäre nicht loyal, das wäre wie Versicherungsbetrug, oder, Suzanne?«
    »Wenn du etwas machst, dann mach es richtig.«
    »Ja. Und womit fange ich an?«
    »Mach bitte den Kofferraum auf. Ich will meinen Koffer reinlegen.«
    »Warum? Geht’s dir nicht gut?«
    »Doch. Aber jetzt machen wir uns auf den Weg. Fährst du?«
    »Nachts nur ungern. Bist du dir sicher, dass du nicht fahren kannst?«
    »Ich glaube kaum, dass das vernünftig wäre, Pierre.«
    »Gut. Aber wir reden darüber, während ich fahre.«
    »Ja, wir reden.«
    »Hat dein Bruder gleich Erfolg gehabt, als er sich selbstständig gemacht hat?«
    »Das war doch etwas ganz anderes, er hatte ein Sportgeschäft, das kann man nicht vergleichen. Du, du bist in deiner Sparte sehr kompetent. Du hast das Zeug zum Erfolg, du musst nur Selbstvertrauen haben und mit den richtigen Leuten zusammenarbeiten.«
    »Wohin?«
    »Links.«
    »Du hast recht, ich werde Unterstützung brauchen. Aber wer käme dafür in Frage?«
    »Jetzt fang erst einmal an zu arbeiten. Dann weißt du, wen und was du brauchst. Im Moment ist das noch zu abstrakt.«
    »Meinst du, dein Gehalt reicht so lange, bis ich es geschafft habe?«
    »Wir werden schon zurechtkommen. Wenn du alles richtig angehst, wird es funktionieren. Aber ich kann es nicht für dich tun, du musst dich selber selbstständig machen.«
    »Jedenfalls gibt es Sicherheit, angestellt zu sein …«
    »Ja.«
    »Aber es ist zermürbend, wenn man es immer bleibt.«
    »Auch das.«
    »Was meinst du? Soll ich weitermachen, oder soll ich den Sprung wagen?«
    »Wag es.«
    »Es tut mir gut, darüber zu reden, Suzanne. Und wenn es schiefgeht – na, dann finde ich schon wieder Arbeit, nicht wahr?«
    »Wir sind gleich da, fahr langsamer.«
    »Ich werde doch wieder eine Stelle finden, oder?«
    »Langsamer, sage ich.«
    »Warum?

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