Liebesfilmriss
Freundin«, sagte Ginny.
Schnell, denk nach
.
»Aber du kennst doch überhaupt niemand in Bath.«
Ich weiß, ich weiß!
»Da irrst du dich«, meinte Ginny fröhlich. »Hast du mich nie von Theresa Trott reden hören?«
Jem schüttelte den Kopf. »Nein. Wer ist das?«
»Wir waren zusammen auf der Schule, mein Schatz. Ich war auf dieser Freunde-finden-Website, habe meine E-Mail-Adresse hinterlassen und gleich darauf hat Theresa mir gemailt. Sie wohnt jetzt in Bath. Als sie mich zu sich einlud, dachte ich, dass ich nicht einfach hier vorbeifahren kann, ohne hereinzuschauen, das wäre unhöflich. Und so sind wir jetzt hier!«
»Ich freue mich riesig.« Jem umarmte ihre Mutter erneut. »Es ist toll, euch wiederzusehen. Euch beide.«
»Deine Mutter wollte gerade deine Sachen bügeln.« Ruperts Mundwinkel zuckten amüsiert.
Jem lachte. »O Mum!«
Ginny beschloss, dass sie Rupert nicht ausstehen konnte. Mittlerweile war sie entspannt genug, um ihm in die Augen zu schauen und zu sagen: »Bügelt Ihre Mutter denn nie für Sie?«
»Nein.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber das liegt möglicherweise daran, dass sie tot ist.«
Verdammt,
verdammt
.
Rrrrrringggg, ertönte die Türglocke.
»Mach du auf, Jem«, bat Rupert gelangweilt. »Wahrscheinlich kommt jetzt dein Vater.«
Jem grinste und streckte Rupert die Zunge heraus, dann lief sie nach unten zur Tür. Sie kehrte mit einem mageren, dunkeläugigen jungen Mann zurück.
»Lucy, es ist Davy Stokes.«
Lucy zog sich gerade ihren grauen Pulli über den Kopf. Sie zerrte an dem grünen T-Shirt darunter und sagte: »Hallo, Davy. Wie geht’s? Ich wollte gerade unter die Dusche.«
Ginny hörte, wie Rupert Caro zuflüsterte: »Vermutlich würde er sich ihr zu gern anschließen.«
»Tut mir leid.« Davy, der lange, dunkle Haare hatte, hielt ein Buch in der Hand. »Ich hatte doch versprochen, dir das hier auszuleihen, also habe ich es vorbeigebracht.«
»Was ist das? O ja, die Gedichte von John Donne. Großartig, danke.« Lucy nahm das Buch und strahlte ihn an. »Wirklich nett von dir.«
Davy wurde rot. »Ich hoffe, sie gefallen dir. Äh … Heute Nachmittag findet im Bears-Pub ein Quiz statt. Ich frage mich, ob du vielleicht, äh, gern mit mir dorthin gehen würdest?«
Rupert grinste jetzt ganz offen. Ginny hätte ihm am liebsten etwas Schweres an den Kopf geworfen.
»Danke für das Angebot, Davy, aber ich kann nicht. Jem und ich sind auf eine Party eingeladen. Wir müssen uns jetzt auch beeilen, sonst kommen wir zu spät. Wir treffen uns alle um drei.«
Um drei? Es war schon halb drei. Ginny fragte sich, ob Lucy log, um Davys Gefühle zu schonen.
»Ach so, na ja vielleicht ein anderes Mal. Tschüs dann.« Davy sah sich schüchtern im Raum um, während er gleichzeitig rückwärts zur Tür ging.
»Ich bringe dich hinaus«, sagte Rupert.
Wenige Augenblicke später kehrte er zurück, breit grinsend. »Da hast du eine Eroberung gemacht.«
»Mach dich nicht über ihn lustig«, protestierte Lucy. »Davy ist schon in Ordnung.«
»Abgesehen von der Tatsache, dass er keine Freunde hat und immer noch zu Hause bei seiner Mutter wohnt.«
»Was ist mit der Party, zu der ihr eingeladen seid?« Ginny bemühte sich um einen fröhlichen, unbekümmerten Tonfall und sah Jem an, für die sie dreieinhalb Stunden Fahrt auf sich genommen hatte.
»Wir feiern den Geburtstag von Zelda. Sie ist in unserem Kurs«, erklärte Jem.
»Los geht’s in der neuen Cocktailbar in der Park Street. Ich mache mich jetzt besser fertig. Wann musst du in Bath sein?«
»Ach, nicht so schnell. Ich kann euch bei der Cocktailbar absetzen, wenn du möchtest.«
»Danke, Mum, aber das ist nicht nötig. Lucy fährt, und wir sammeln unterwegs noch ein paar Freunde ein.«
»Jem?« Lucys körperlose Stimme trieb durch Jems Schlafzimmer. »Das schwarze Top, das ich mir ausleihen darf, ist nicht hier.«
»Ist es doch! Auf dem Fußboden neben dem CD -Gerät.«
»Das einzige auf dem Fußboden ist der Teppich.« Lucy steckte den Kopf aus der Tür und sagte. »All deine Kleider sind weg.«
»Sie sind im Schrank«, entschuldigte sich Ginny. »Ich habe sie aufgehängt.«
Rupert fühlte sich köstlich unterhalten.
»Sie hat die Laken überprüft«, murmelte Rupert hörbar in Caros Ohr.
»Tja, dann lassen wir euch jetzt wohl besser allein.« Ginny wurde klar, dass die Mädchen weniger als zehn Minuten hatten, um sich herzurichten, und sie würde nur im Weg sein. Sie umarmte Jem fest und achtete sehr darauf,
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