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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Wenigstens im November war es tatsächlich möglich, mitten in der Stadt einen Parkplatz für das Auto zu finden. Also gut, womit könnte sie sich jetzt verwöhnen? Nichts Großes. Vielleicht ein fabelhafter neuer Lippenstift? Ein Schal mit Stickerei? Oh, wie wäre es mit einem Quietschespielzeug für …
    Nein, Bellamy ist tot. Nicht daran denken, nicht daran denken.
    Keine anderen Hunde anschauen, während du die Straße entlanggehst.
    Und
nicht weinen
.
    In wenigen Wochen ist Weihnachten, wie wäre es, wenn ich schon die ersten Geschenke kaufe?
    Gleich fühlte Ginny sich besser. Sie suchte etwas aus, das sie Jem in den Weihnachtsstrumpf stecken konnte: einen blassrosa Ledergürtel und ein Notizbuch mit Permutteinband. In einem weiteren Geschäft fand sie Strumpfhosen mit einem blau-grünen Schottenkaromuster und Haarspangen, die die Farbe änderten, wenn man sie anfasste.
    Es hatte ihr immer schon gefallen, alberne Kleinigkeiten zu kaufen. Nachdem sie alles in ihrem Korb bezahlt hatte, verließ Ginny das Geschäft und schlenderte weiter. Im Schaufenster eines weiteren Ladens fiel ihr ein Gemälde ins Auge, und sie ging darauf zu. Nein, vielleicht lieber nicht, von nahem war es doch nicht so toll.
    Im nächsten Moment entdeckte Ginny auf der anderen Straßenseite eine Frau, die sie nur als Vera kannte, und ihr Herz begann panisch zu pochen. Sie waren keine engen Freundinnen, aber sie hatten sich bei Spaziergängen mit ihren Hunden am Strand von Portsilver kennengelernt. Vera besaß einen eleganten Afghanen namens Marcus, der in diesem Augenblick geduldig Platz nahm, während seine Besitzerin sich ihren Schal um den Kopf schlang. Vera plauderte gern. Falls sie Ginny erspähte, würde sie wissen wollen, wo Bellamy war.
    Ginny konnte das an diesem Tag unmöglich ertragen, darum suchte sie Zuflucht in einem Laden. Die Verkaufstische waren dekorativ mit Porzellankunst, handgeschnitzten Holztieren, flippigen Lüstern aus buntem Glas und allen möglichen Geschenkartikeln dekoriert.
    Teure Geschenkartikel, wie Ginny feststellen musste, als sie einen kleinen, silbernen Pfau mit juwelenbesetztem Schwanz hochnahm und umdrehte. Der Preis auf dem Etikett schockierte sie – meine Güte, für 38  Pfund konnten es ruhig auch echte Juwelen sein. Ob Jem so etwas gefiel? Oh, die Kissen dort drüben, die würden Jem auf jeden Fall begeistern.
    Nur dass Jem nicht die Gelegenheit bekommen würde, sich für sie zu begeistern, weil ein kurzer Blick auf die Preisschilder offenbarte, dass jedes der Kissen 75  Pfund kostete. Herrje, ein entzückender Laden, aber nicht der Ort, an dem man billige und lustige Weihnachtsstrumpffüllungen finden konnte.
    Ginny lungerte an dem Tisch herum, der dem Ausgang am nächsten stand, und lugte hinaus, ob Vera noch zu sehen war. Es war nicht so, dass sie Vera nicht leiden konnte, ganz im Gegenteil. Sie wusste nur, dass sie es im Moment nicht schaffen würde, einer anderen Hundeliebhaberin zu erklären, dass Bellamy tot war. Und in der Öffentlichkeit einen Zusammenbruch zu erleiden war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte.
    Gott sei Dank, die Luft schien rein. Ginny sah sich noch einmal im Laden um, ob es wirklich nichts gab, das ihr gefiel und sie sich leisten konnte – nein, wirklich nicht. Da merkte sie, dass jemand sie ins Visier genommen hatte. Ein schwarzhaariger Mann mit durchdringenden, dunklen Augen, der Jeans und eine abgewetzte, braune Lederjacke mit hochgeschlagenem Kragen trug, beobachtete sie. Einen Augenblick lang trafen sich ihre Blicke, und Ginny sah etwas in seinen Augen, das sie nicht deuten konnte. Himmel, sah er gut aus. Auf eine fast erdrückende Weise intensiv.
    Und dann war es vorbei. Er drehte sich mit einem fast unmerklichen Achselzucken um, das zeigte, dass er das Interesse verloren hatte. Ginny kam unsanft wieder auf der Erde auf und rügte sich innerlich. Als ob jemand, der wie ein Filmstar aussah, bei ihrem Anblick verzaubert sein könnte, ausgerechnet an diesem Tag, mit ihren verquollenen Beerdigungsaugen und den zerzausten Haaren.
    Träume weiter, hätte Jem in typischer Teenagerbrutalität gesagt. Und sie hätte recht gehabt. Na ja, wenigstens hatte sie sich nicht zum Deppen gemacht und ihn angelächelt und einladend mit den Wimpern geklimpert. Ginny drehte sich um, als die Eingangstür von anderen Kunden geöffnet wurde. Sie lief an ihnen vorbei und, immer noch sehr darauf bedacht, nicht zufällig auf Vera zu stoßen, und eilte in Richtung ihres Parkplatzes. Es

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