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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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ungerührt. „Wirklich nicht, Caroline?"
    Da erkannte sie es erst mit erschreckender Deutlichkeit. Ge nau das war es. David hat Dad eine großzügige Summe für mich bezahlt. Das Wort für einen solchen Tausch ist Morgengabe. Ich bin verkauft worden wie eine Braut in der Dritten Welt.

6. KAPITEL
    Als Caroline an diesem Abend dicht neben Kaifar an einem niedrigen Tisch saß, der mit reichhaltigen Speisen beladen war, und sich auf seidenen Teppichen in Brokatkissen zurücklehnte, konnte sie nicht länger leugnen, dass er ein unglaublich attraktiver, sinnlicher und betörender Mann war.
    Sie verstand nicht ganz, wohin er mit ihr gegangen war. Ein Restaurant schien es nicht zu sein. Er hatte in einer dunklen engen Seitenstraße neben einer hohen Mauer angehalten, war ausgestiegen und hatte den Motor laufen lassen. Schließlich tauchte aus der Dunkelheit ein Mann auf, der den Wagen wegfuhr, während Kaifar sie zu einer Tür brachte, die nicht beleuchtet war. Er führte sie durch einen Garten zu einem niedrigen Tisch, der zwischen blühenden Sträuchern stand. Irgendwo rauschte das Wasser eines Springbrunnens, und ringsum dufteten Blumen.
    Dort war ihnen von einem reserviert wirkenden Mann in weißen, shalwar kamees' ein Getränk zusammen mit kleinen Köstlichkeiten serviert worden. Danach hatte Kaifar mit ihr eines der schönsten Zimmer betreten, das Caroline je gesehen hatte. Bogenfenster und Torbögen in dunklem Holz hoben sich von weißen Wänden ab, eine gewölbte Decke aus Bleiglas, seidene Teppiche, Kissen, niedrige Tische, Pflanzen, Krüge, Gemälde und dazwischen Lampen sorgten für eine stimmungsvolle Gemütlichkeit, wie Caroline sie noch nie erlebt hatte.
    Aufmerksame Kellner kümmerten sich um sie. An den anderen drei Tischen im Raum saß niemand. Auch hörte Caroline keine Stimmen aus den Nebenräumen.
    „Wo sind wir, Kaifar?" flüsterte sie.
    „Wie bitte?"
    „Ich kann es nicht begreifen, dass wir die Räumlichkeiten für uns haben! Warum sind nicht mehr Gäste da?"
    „Die Leute in Barakat essen spät", erwiderte Kaifar lächelnd und schaute ihr dabei in die Augen, so dass sie vergaß, was sie eigentlich hatte wissen wollen.
    Er fütterte sie mit einem köstlichen Happen und streifte dabei ihre Lippen. Carolines Herz klopfte erwartungsvoll. Die Berührung erschien ihr wunderbarer als das Essen, und Kaifar wirkte unwiderstehlich auf sie.
    Knoblauch, Gewürze, Öl, saftiges Gemüse, das sie nicht kannte, und Kaifars ermunterndes Lächeln, als er einen Tropfen gewürzten Öls mit dem Finger von ihrer Unterlippe auffing und sie ablecken ließ, weckten eine atemberaubende Lust bei ihr.
    Das war die reinste Verführung. Obwohl er sich nicht aufdringlich verhielt, merkte sie, dass er all dies absichtlich tat. Und sie vermochte seiner Anziehungskraft nicht zu widerstehen, so stark war sie, mächtiger als alles, was sie je erlebt hatte. „Die Gäste müssen Ihnen wie Blätter im Herbst zu Füßen fallen", be merkte sie und schüttelte hilflos den Kopf.
    „Nicht mit solch einem Verlangen", stellte er fest, als wäre das sinnliche Begehren, das sich bei ihr mit jeder Bewegung ausdrückte, schon eine Bereicherung für ihn.
    Er hatte sich den Bart abrasiert, was zusätzlich anziehend auf Caroline wirkte.
    Beklommen blickte sie auf den großen Diamanten an ihrem Finger, der das Symbol für ihr Versprechen ihren Eltern und David gegenüber war. Sie konnte nicht zulassen, was Kaifar so offensichtlich vorhatte. Er durfte sie nicht lieben, auch nicht, wenn es für sie das wunderbarste Erlebnis werden würde, nicht mal, wenn es die einzige Chance in ihrem Leben wäre, die Erfüllung zu erleben, von der die meisten Frauen nur träumen.
    „Nein, danke, keinen Wein mehr", sagte sie deshalb zu dem Kellner, als er vor dem nächsten Gang, der ihnen serviert wurde, nachschenken wollte. Der Duft von gegrilltem Fleisch und wür zigen Kartoffeln verstärkte die Wirkung auf ihre Sinne. Caroline lachte leise. Sie fühlte sich von allen Seiten bestürmt, aber das Essen konnte sie nicht ablehnen.
    „Warum lachst du, meine unschätzbare Perle? Was amüsiert dich?" Seine Stimme klang heiser und belegt. Die Worte „meine unschätzbare Perle" hätten aus dem Munde jedes anderen Mannes lächerlich geklungen, aber bei Kaifar wirkten sie wie ein Zauber, und bei Caroline erzeugten sie ein erregendes Prickeln, das ihr über den Rücken und die Arme rieselte. Es war geradezu selbstverständlich, dass er die förmliche Anrede fallen

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