Liebesparadies im Alpenschnee
gab Crystal einen Kuss in den Nacken. „Weil wir viel zu besprechen hatten, mon fils .“
Philippe legte den Kopf schief. „Wann heiratet ihr denn endlich?“
Raoul lachte und legte die Arme um Crystal. „So schnell es geht.“
„In der Kirche?“
„Ja.“
„Kommen Grandma und Grandpa auch?“
„Aber natürlich.“
Der Junge nickte zufrieden. „Wohnen wir dann bei dir, Onkel Raoul?“
Raoul drückte Crystal einen Kuss aufs Haar. „Darüber habe ich mit deiner Mutter noch nicht gesprochen. Aber ich hätte Lust, uns ein neues Haus zu bauen. In Les Mouilles. Dort besitze ich ein Grundstück. Du bekommst ein eigenes großes Zimmer. Und wenn wir das Haus an die richtige Stelle setzen, kannst du von deinem Bett aus auf den höchsten Berg Europas schauen. Was hältst du davon?“
Philippe juchzte und schlang die Arme um beide.
„An so ein Fest der Liebe könnte ich mich gewöhnen“, flüsterte Raoul und biss Crystal zärtlich ins Ohrläppchen.
„Eh, da klopft jemand an die Tür.“
„Das wird dein Essen sein.“ Raoul gab Crystal noch einen Kuss auf den Nacken, bevor er sie losließ, um zu öffnen. Philippe lief ihm nach.
Sie nutzte die Gelegenheit, um ins Bad zu gehen, rasch zu duschen und sich ein Nachthemd mit passendem Morgenrock überzuziehen. Diese Nacht konnte nicht ihre erste Liebesnacht werden, weil Philippe bei ihnen schlief. Aber Crystal war entschlossen, in Raouls Armen einzuschlafen. Um sicher zu sein, dass nicht alles ein Traum war.
Als sie zurück ins Zimmer kam, saßen ihre beiden Männer nebeneinander auf der Couch und verschlangen ihre Sandwiches, als hätten sie tagelang nichts zu essen bekommen. Raoul schaute sie an, und sie erkannte die Liebe in seinen Augen.
„Komm, setz dich zu uns.“
Es gab Saft für alle drei, und sogar ein Sandwich für Crystal, die plötzlich doch Appetit verspürte. Die Brandyflasche war verschwunden.
„Darf ich Albert erzählen, dass ihr bald heiratet und wir dann in seiner Nähe wohnen?“
Crystal nickte. „Sobald wir wieder in Chamonix sind.“
„Fahren wir morgen nach Hause?“
„Sobald wir aufgewacht sind.“ Raoul zauste ihm das Haar. „Ich glaube, du musst wieder zum Friseur.“
„Du auch.“
Raoul lachte, Philippe stimmte mit ein. Ein schöneres Geräusch, fand Crystal, gibt es nicht.
„Mir gefallen eure Zottelköpfe“, sagte sie, um es wieder zu hören.
Als er aufgegessen hatte, gähnte der Junge. „Wo ist unser Bett, Mommy?“
Raoul stand auf. „Heute darfst du auf dem Sofa schlafen“, sagte er. „Steht mal auf, ihr beiden.“
Mit einem Handgriff hatte er es hoch und auseinandergeklappt. „ Voilà! Pour mon fils. “ Er zeigte auf das gemachte Bett.
„Oh … Wie hast du das geschafft, Onkel Raoul?“
„Ein guter Geist hat mir beim Zaubern geholfen.“
„Hier gibt es keine Geister, hat Mommy gesagt.“
Der Blick, den Raoul ihr zuwarf, jagte ihr einen erregenden Schauer über die Haut.
„Vielleicht ja doch. Komm, jetzt wird geschlafen.“
Crystal beugte sich über ihren Sohn und gab ihm einen Gutenachtkuss. Er gähnte wieder und schloss die Augen. Raoul war ins Bad gegangen. Sie legte sich in das große Bett und wartete auf ihn. Als er kam, löschte er das Licht und schlüpfte zu ihr unter die Decke. „Ich möchte mit dir in den Armen einschlafen.“ Er schlang auch seine Beine um sie. Wunderbare Wärme erfüllte ihren Körper.
„Je t’aime.“
„Wenn du wüsstest, wie oft ich davon geträumt habe, dass du das zu mir sagst“, flüsterte sie und drückte ihr Gesicht an seine Brust.
„Wir haben das Gleiche geträumt, mon amour . Nun ist es wahr geworden. Unser Leben beginnt.“
„Sie sind in der sechsten Woche, Madame Broussard. Alles ist so, wie es sein soll. Herzlichen Glückwunsch.“ Die Gynäkologin lächelte. „Das Baby kommt Ende Februar. Stichtag ist der Vierzehnte. Pünktlich zum Valentinstag. Sie können sich wieder anziehen.“
Crystal seufzte glücklich und setzte sich auf. „Ich muss es sofort meinem Mann erzählen.“ Raoul würde platzen vor Glück.
„Denken Sie an eine ausgewogene Ernährung, und tragen Sie nicht schwer“, sagte die Ärztin.
„Gut, dass ich heute zu Ihnen gekommen bin. Wir ziehen nämlich gerade in unser neues Haus.“
„Überlassen Sie Ihrem Mann das Heben.“
„Mach ich.“
Raoul würde sie in Watte packen wollen, und auch sie wollte nicht leichtsinnig sein. Er hatte bereits ein Kind verloren. Ein wenig sorgte sie sich um Philippe. Bisher war er der
Weitere Kostenlose Bücher