LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR
wehgetan?“
Er machte Anstalten, sich zurückzuziehen, aber sie drängte sich an ihn. „Nein … hör nicht auf!“
Er machte weiter. Mit jeder rhythmischen Bewegung wuchs ihre Lust. Jane suchte seinen Mund, küsste ihn leidenschaftlich. Wie im Rausch, trieben sie der Erfüllung entgegen, höher, immer höher. Dann der letzte Stoß, und ihre Anspannung löste sich in einer Explosion funkelnder Sterne. Heiße Wellen der Lust rissen sie mit sich, eine nach der anderen, ins Endlose, wie es schien. Mit einem rauen Aufschrei kam Xavier fast gleichzeitig mit ihr.
Der Augenblick danach war unsagbar intim. Noch immer vereint, lagen sie da, die Gesichter einander zugewandt, während ihre Atemzüge sich langsam beruhigten.
Schließlich zog Xavier sich zurück, und Jane keuchte unwillkürlich auf, als der innige Kontakt brach. Sanft drehte er sie so, dass sie mit dem Rücken an seiner Brust lag, griff nach der Decke und hüllte sie darin ein. Dann drückte er einen Kuss auf ihren Kopf. Sein Arm lag auf ihrer Hüfte, die Hand flach auf dem gewölbten Bauch.
Sie spürte eine Bewegung unter seinen Fingern und hielt den Atem an.
„Hast du das gefühlt?“
Noch einmal kam das Stupsen gegen ihre Bauchdecke, diesmal stärker als zuvor. Glücklich lächelnd wandte sie sich ihm zu, während sie seine Hand fest auf die Stelle presste. „Oh, Xavier, hast du das gespürt?“
Das Baby bewegte sich, jetzt spürte er es deutlich. Im selben Moment passierte etwas mit ihm, das er sich nicht erklären konnte. Als hätte ihm jemand die Tür vor der Nase zugeschlagen.
Ich muss weg, war sein erster Gedanke. Er fühlte sich ungewohnt verletzlich. Gerade hatte er einen überwältigenden Höhepunkt erlebt und war sicher gewesen, dass er für Jane ein genauso einzigartiges Erlebnis gewesen sein musste. Aber ihr strahlendes, seliges Lächeln galt nicht ihm, sondern dem Baby.
Wirre Emotionen überfielen ihn mit Macht. Er durchlebte wieder die kaum zu beherrschende Wut, als er Jane mit Pete zusammenstehen sah … Dann die Bewegungen des Babys unter ihrer zarten Haut … ihre Freude darüber, die nichts mit ihm zu tun hatte … und schließlich Angst. Angst, dass er sich in etwas verstricken könnte, von dem er nie wieder loskommen würde.
Jane spürte Xaviers Anspannung und versuchte, sie zu deuten.
Da zog er die Hand unter ihrer hervor und stand auf. Fröstelnd deckte sie sich bis zum Hals zu. Xavier griff nach seiner Kleidung und zog sich an. Jane hatte das Gefühl, einem Fremden dabei zuzusehen.
„Ich gehe wieder nach unten, für den Fall, dass uns jemand vermisst.“
Er schlüpfte in sein Smokingjackett, warf Jane einen kurzen Blick zu und sagte, ehe er den Raum verließ: „Es freut mich, dass du dich endlich entschieden hast, meine Frau zu sein. In jeder Beziehung.“
13. KAPITEL
Zusammengerollt lag Jane im Bett.
Jetzt war genau das eingetreten, wovor sie sich immer gefürchtet hatte. Sie hatte mit Xavier geschlafen und ihm ihr Herz geöffnet. Ihre sorgsam errichteten Schutzmauern waren eingestürzt. Wie sollte sie sie jemals wieder aufbauen?
Sie fror und zog noch eine Decke über sich.
Was habe ich getan …?
Am nächsten Morgen wachte Jane allein auf und wusste sofort, dass Xavier nicht mehr zurückgekommen war. Sie stand auf, streifte ihren Morgenmantel über und band den Gürtel fest, bevor sie das Schlafzimmer verließ.
Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, als sie Xavier am Fenster stehen sah. Er trug einen eleganten dunklen Anzug und musterte sie ausdruckslos von oben bis unten.
„Guten Morgen.“
„Morgen.“
„Ich muss für zwei Tage nach Paris.“
„Gut.“ Jane tat gleichgültig. „Nachher fahre ich zurück auf die Insel. Sophie hatte vorgeschlagen, dass wir zusammen Mittag essen, und ich werde wohl zusagen.“
Xavier rührte sich nicht, als sie sich Kaffee einschenkte und ein Croissant nahm. Sie ging zu dem Stuhl am anderen Ende des Tischs und musste an ihm vorbei. Unerwartet versperrte er ihr den Weg, und sie zuckte heftig zusammen. Xavier nahm ihr Tasse und Teller ab, stellte beides auf denTisch und legte die Hände auf ihre Arme. Als sie aufsah, genau in seine Augen, musste sie an letzte Nacht denken und erschauerte. Ihr Blick fiel auf seinen Mund, und sie schaute rasch wieder höher.
„Jane, hör auf, das verängstigte Kaninchen zu spielen. Nach gestern Abend können wir nicht mehr zurück.“ Sie sagte nichts, und er ließ sie los, fuhr sich ungeduldig durchs Haar. „Verflixt, Jane, ich war drauf
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